Seeley Lake Provincial Park, New Hazelton/ BC

Kinaskan Lake Iskut und Seeley Lake Provincial Park, am 21. August 2016

Um 13:00 Uhr verabschiedete ich mich von Walter und seiner Frau. Wir wünschten uns gegenseitig einen „Safe Trip“.

imageimageIch packte meine restlichen Utensilien zusammen und fuhr zurück auf den Cassiar Highway 37. Nach 3 Stunden Fahrt, begleitet von eisbedeckten Bergen, sah ich an einem Wanderparkplatz eine Tischerkabine Trail 260 auf einem anthrazitfarbenen Nissan Navarra mit Duisburger Kennzeichen.

imageDie Tischerleute waren wohl auf dem Weg zu dem ausgeschilderten See. Ich dachte mir, ich könnte ja auch mal ein paar Schritte gehen. Auf dem Holzsteg kamen mir dann Klemens und Margit entgegen. Sie hatten gestern mein Fahrzeug in Dease Lake gesehen, als ich gerade beim Einkaufen war. Sie warteten auch kurz und fuhren dann weiter. Wir hatten ein nettes Gespräch, zeigten uns gegenseitig unsere Kabinen von innen und verabschiedeten uns nach einem Schnappschuss. Auch sie wollen an der Westküste südwärts – ihr Ziel hatten sie noch nicht genau abgesteckt. Nach einem Abschiedsfoto fuhren wir beide eine Zeit lang zusammen, bis uns der eine oder andere Fotostopp dann trennte. Obwohl ich die beiden ja nicht kannte – sie waren bisher noch an keinem Tischer-Treffen – hat man immer wieder ein gutes Gefühl, mit Leuten zusammen zu kommen, welche die gleichen Interessen haben.
Bei stetig ansteigender Straße fuhr ich weiter in die Bergwelt Britisch Kolumbiens über Mezadin Junction.

image30 km vor der First Nation Siedlung sah ich am Straßenrand einen Schwarzbären. Da vor mir ein Fahrzeug die Warnblinkanlage einschaltete, aber weiterfuhr, hatte ich rechtzeitig mein iphone zur Hand und konnte endlich gute Fotos machen.

In Mezadin Junction, welches hauptsächlich aus einer Straßenkreuzung mit Tankstelle besteht, bog ich links zu dieser ab, um nochmals Diesel aufzufüllen. 2 BMW-Enduro-Fahrer mit südländischem Aussehen fielen mir beim Weg zur Kasse auf. Als ich zurückkam, sah ich an ihrem Gepäckkoffer den Aufkleber Uschuaya-Prudhoe Bay. Nino und Claudio, die Motoviajeros Los Lobos, aus Rio Grande/Tierra del Fuego hatten ihr Ziel fast erreicht. Allerdings wollten sie anschließend ostwärts zurück nach Florida und da ihre Maschinen im Container nach Hause verschiffen. Wir unterhielten uns auf englisch, spanisch und mit Händen und Füßen. Beim Visitenkartenwechsel warfen sie noch einen Blick ins Gritli und nickten anerkennend mit dem Kopf. Nino betreibt in Rio Grande eine Reparaturwerkstatt für Motorräder, aber auch für alles andere. Er bestand darauf, daß ich ihn bei meinem Eintreffen unbedingt anrief, er würde mich zu einem Asado(BBQ) einladen. Das waren 2 total nette, bescheidene Kerle – mui sympatico!

imageIch fuhr weiter Richtung Kitwanga. Hier fand ich einen RV Park. Da er nicht nach meinem Geschmack war und obwohl es schon dämmerte, fuhr ich weiter bis New Hazelton wo ich im Seeley Provincial Park Quartier bezog und den Tag ausklingen ließ.

Watson Lake Forest Campground/ Yukon

Campbell Highway, am 19. August 2016
Watson Lake Forest Campground und Bootsanlegestelle Iskut am Kinaskan Lake, am 20. August 2016

Die Abzweigung zum Campbell Highway 4 war direkt vor dem Cole Mine RV Park.
Die ersten 50 km gingen über Schotter immer entlang von Ausläufern des Yukon River.

image imageDann folgten gut 200 km Gravel Road durch Wälder und Sumpfgebiete. An einem schönen See mit Forest Campground machte ich Rast und kochte mir einen Kaffee.

imageimageAuf der Weiterfahrt ließ ich Faro und Ross River links liegen. Ab Ross River wurde die Straße immer enger. Auf der folgende Strecke hatte ich einige Tierbegegnungen. Ich sah 1 Vielfraß und 3 Stachelschweine. Das zweite stachlige Schwein überquerte gemütlich die Straße und bevor es sich an der anderen Seite im Gebüsch verkroch, hob es noch ein Hinterbein und hinterließ eine Duftmarke.

image imageEs folgte ein Schwarzbär, der mir aber fotografisch wieder durch die Lappen ging. Später konnte ich einen zweiten noch schemenhaft im Gebüsch erwischen.

imageNach einer Brücke erblickte ich durch Zufall eine enge Schlucht mit rauschenden Wassermassen. Ich hielt am Straßenrand und schoß ein Foto. Ein vorbeifahrender Pickup gab mir Lichthupe, sodass ich sicherheitshalber noch ein zweites machte.

imageNach weiteren hundert Kilometern auf schmalster Naturstrasse kam dann eine lange Straßenbaustelle mit weichem Untergrund. Es regnete stark und war schon dunkle Nacht. Die Baustelle endete erst kurz vor Watson Lake. Hier wollte ich noch tanken, da ich für meine Übernachtung den westlich liegenden Campground gewählt hatte, auf dem ich Joe aus New Mexico kennengelernt hatte. Die Tankstelle in der Stadt hatte schon geschlossen, aber an einer anderen brannte noch Licht. Hier wurden aber nur Kundenkarten akzeptiert. Gerade als ich weiterfahren wollte, fuhr ein Einheimischer mit Pickup vor. Er bot mir an, ich könnte ihn Cash bezahlen und er nähme mein Kontingent auf seine Karte. Super – so mußte ich morgen nicht mehr in den Ort zurück, sondern konnte nach 10 km direkt zum Cassiar Highway links abbiegen. Da ich den Campground ja kannte, fand ich meinen Stellplatz auch im Dunkeln. Am Morgen wartete ich das Eintreffen des Rangers ab, um die Standgebühr zu bezahlen. Er erinnerte sich noch an mich und erkundigte sich nach meiner Reise nach Alaska. Ich machte mich kurz darauf auf den Weg Richtung Dease Lake. Die Teerstraße war rauh und winklig. Die Gas Station in Dease Lake bot alles was man so braucht. Ihr war ein großer Grocery Store angeschlossen, wo ich meine Lebensmittel ergänzte. Als ich 50 km weitergefahren war, sah ich nach einem Rastplatz eine Straße, welche direkt zu einer Bootsanlegestelle mit Vorplatz am Kinaskan Lake bei Iskut führte. Hier hatte sich bereits ein Wohnmobil für die Nacht eingerichtet. Ich fragte den älteren Herrn, Walter ein Amerikaner aus New York, ob er und seine Frau über Nacht bleiben wollten. Er hätte kein „No Camping“-Schild gesehen und somit sollte es auch keine Probleme geben. Ich wollte das auch probieren und so hatten wir noch ein längeres Gespräch über das Ziel der Reise. Er war auch sehr interessiert an meinem Camper und nahm das Angebot, es doch von innen anzuschauen gerne an. Er selbst fuhr einen Sprinter mit Womo-Kastenaufbau, der in den USA unter der Marke Dodge verkauft wird.

image image image imageNach Ratatouille mit meinen, am Campfire vorgebratenen Koteletts zum Nachtessen blieb noch der Abwasch zu erledigen. Später schrieb ich noch an meinem Block bevor ich mich schlafen legte.

Tombstone Mountain Campground am Dempster Highway/ Yukon

Tombstone Mountain Campground, am 18. und Cole Mine RV Park in Carmacks am 19. August 2016

Ich hielt mich nach dem Kaffee nicht mehr lange am Campground auf, da der Himmel blau war. Ein paar Wolken zeigten sich in hellem Weiß. Ich wollte bis zum Engineers Creek und da am Forestcampground zuerst den Platz bezahlen und dann noch 100 km weiterfahren – vielleicht auch bis zum Arctic Circle. Aber das sollte meine Endstation auf dem Dempster sein.

imageimageimageimageimageIch würde auf jeden Fall am Engineers Creek übernachten und danach zurückkehren zum Highway 2 in Richtung Carmacks. Beim Halt am Ogilvie Ridge Aussichtspunkt traf ich ein Pärchen aus Augsburg. Ich erzählte Ihnen, dass ich auf dem Weg in den Süden auf jeden Fall noch im Okanagan Valley Station machen wollte. Sie gaben mir dann noch ein paar Tips. Sie kannten den Besitzer von der Okanagan-Brewery persönlich; ich sollte dort vorbeigehen und ihm einen schönen Gruß ausrichten – na mal sehen. Als ich von meinem Ausflug zurück zum Campground kam, war mein Platz besetzt. Die Kameraden aus Ostdeutschland(Vater und Sohn) suchten sich dann einen anderen Platz. Einen sehr schönen Kontakt hatte ich zu meinen deutsch/ südfranzösischen Nachbarn, welche in der Nähe von Klagenfurt(A) wohnen. Sie hatten sich beide bei Airbus in Toulouse kennengelernt und bis zu ihrem Ruhestand in Deutschland gelebt. Sie waren schon zum 19. Mal im Yukon, jedesmal mit einem gemieteten Pickup-Camper. Es sollte wohl das letzte Mal sein, da sie mit 71 und 83 Jahren das Reisen etwas geruhsamer angehen wollten. Wir saßen lang an ihrem Lagerfeuer und leerten zusammen manche Büchse Bier. Zum Abschied schenkten sie mir noch ein Stück von ihrem selbstgefangenen Lachs, den sie unterwegs räuchern ließen.

  1. imageimageimageAm nächsten Morgen fuhr ich Richtung Dawson City auf dem Dempster südwärts; die beiden Nachbarn wollten in Eagle Plains nochmal Station machen. Meine Fahrt auf der 2, dem Klondike Highway war eine Überlandpassage. Hiermit will ich sagen, daß es wohl hügelig mit Seen und Wäldern links und rechts war, aber „that’s it!“ Richtig interessant waren die letzten 50 km, denn sie führten entlang des Yukon River vorbei an den Five-Finger Rapids und anderen schönen Aussichtspunkten.

imageIn Carmacks machte ich dann Halt auf dem einzigen Campground. Am Morgen lernte ich Martin und Gudrun kennen. Sie kommen aus Fulda und hatten hier ein paar Tage im Zelt verbracht und einige Kanoetouren auf dem Yukon River unternommen. Sie haben in Deutschland einen Toyo HJZ mit dem sie schon manche schöne Reise in Europa machten. Damit möchten Sie in absehbarer Zeit auch auf die Panamericana. Martin hatte für seine Bootstouren ein tolles Iridium-Sateliten-Navigationsgerät erstanden, welches er mir vor meiner Abreise noch erklärte. Die Betriebskosten sind erschwinglich. Die Anschaffungskosten liegen bei 400 €. Ich werde es bei Gelegenheit mal übers Internet anfragen. Martin war jedenfalls total überzeugt von dem Teil. Für Südamerika wäre das schon eine gute Sache.
Nachdem ich meinen Beitrag am Camp-Café noch gepostet hatte, startete ich meine Tour auf dem Campbell Highway. Diese Straße sollte mich direkt nach Watson Lake bringen.

Lazy Moose RV Park, Salcha/ Alaska

Lazy Moose RV Park, Salcha/ Alaska am 14. und 15. , Dawson-City Provincial Forestcamp, am 16. August 2016

Nach dem Putz- und Wäschetag am Sonntag, begleitet von netten Gesprächen mit Leuten aus Deutschland, welche mit ihren Truckcampern im Laufe des Tages noch ankamen, ging es am Montag weiter Richtung Tetlin Junction. Bei der Überquerung des Tanana Rivers machte ich Halt an der Tanana Bridge. Diese wurde unter schwierigsten Bedingungen 1940 errichtet um die erwartete Invasion der Japaner in Alaska, welche schon die Aleuten besetzt hatten, zu vereiteln. Dazu wurde vor allem eine Einheit Afroamerikaner eingesetzt, die hier besonders gewürdigt wurde. Die 2010 fertiggestellte Neukonstruktion wurde in Beton erstellt. Die Pfeiler wurden 10 Meter tief im Flussbett begründet, um ein unterspülen zu verhindern.

imageimageKurz nach der Brücke bog ich links auf den Taylor Highway. Das Wetter war bescheiden und die Berge im Nebel kaum auszumachen. Auch hier waren zahlreiche Jäger unterwegs. Vor Chicken wechselte dann der Straßenbelag. Chicken ist eine Ansiedlung von wenigen Häusern, aber einigen Souvenirshops und Saloons. Goldsuchergerät, bis hin zum fahrbaren, schweren Laufbandkran war für Goldrausch-Berauschte ausgestellt.

imageDas Wetter hatte sich sehr verschlechtert und so ging die Fahrt Richtung „Top of the World – Highway“

imageimageund kanadische Grenze mal wieder durch tiefen imageMatsch. Nach der problemlosen Zollüberquerung besserte sich das Wetter und 10 km vor Dawson City hörte es auf zu regnen. Schon von Weitem sah ich ein Iveco-Reisemobil mit Bimobilaufbau. Als ich das Konstanzer Kennzeichen erkannte, fing ich schon mal an die Lichthupe zu betätigen. Ich war schon vorbei, als ich im Rückspiegel die Bremsleuchten sah. Also fuhren wir beide rückwärts, um uns auf gleicher Höhe zu begrüßen. Sandra, Andreas und Luke wollen mit ihrem tollen Gefährt ebenfalls auf die Panamericana. Nach der Begrüßung boten sie sich an, mir ihre Kabine zu zeigen. Das nahm ich gerne an. Sie hatten das Fahrzeug gebraucht, aber neuwertig, erstanden und das vorhandene Interieur noch mit eigenen Ideen und Verschönerungen veredelt. Wir quatschten bestimmt eine halbe Stunde angeregt. Beim Abschiedsfoto durfte Luke der Bordhund ans Steuer und Sandra und Andreas
stellten sich draußen dem Fotografen.

imageAls wir uns verabschiedeten, waren sich alle sicher: „Wir sehen uns wieder“. Schon bald war der Yukon River erreicht, wo ich mit der Fähre nach Dawson City übersetzte. Auch hier dominiert das Goldgräber-Motto, aber mit mehr Charme und doch dem einen oder anderen historischen Gebäude.

imageAn einem Uralt-CarWash imagereinigte ich S’Gritli von der neuen Sandpannade. Anschließend suchte ich mir außerorts einen Forestcampground für die Nacht. Am Abend regnete es, aber am Morgen weckte mich die Sonne.
Ich fuhr zurück nach Dawson City um Gas und Diesel zu füllen und im Visitor Centre meinen letztgeschriebenen Beitrag zu posten. Mein Mittagessen nahm ich in einem typischen Saloon in der Mainroad. Der Salmon-Burger mit French-Fries wahr erstaunlich gut. Im Visitor Center versuchten etliche Deutsche und Chinesen ihre Emails zu empfangen oder loszuwerden. Ich brauchte 2 Stunden um meine Bilder hochzuladen. Ich hatte zuvor an einer sonnigen Rastbank meinen Beitragsentwurf geschrieben. Nach ein paar notwendigen Einkäufen machte ich mich auf den Weg zum Dempster Highway. Das vorläufige Endziel war Eagle Plains, da Inuvik durch den Peel-River abgeschnitten war. Schlechtes Wetter mit Hochwasser hatte den Fährverkehr zum Erliegen gebracht. Ich kam dann am Abend bis zum Tombstone Forestcamp. Da kein Platz mehr frei war, parkte ich vor dem Eingang auf dem Vorplatz, wo sich später noch 2 Fahrzeuge dazustellten. In der Nacht regnete es; am Morgen jedoch hoben sich die Nebelschwaden.

Deadhorse Camp(5km vor Prudhoe Bay), Ende des Dalton Highway, Alaska

Zusammenfassung der Reise nach Prudhoe Bay, Alaska, 11., 12. und 13. August 2016

An der Rampart Truck Station tankte ich S’Gritli randvoll. Auf dem Dalton Highway ging es dann bei den unterschiedlichsten Straßenoberflächen weiter Richtung Norden. Es gab unzählige Baustellen an denen man hinter einem Pilot-Pickup mit Blinklicht an den Baumaschinen vorbeigeführt wurde. Ich habe unterwegs einige Landschaftsaufnahmen von namenlosen Bergmassiven links und rechts des Highways gemacht, welche wohl alle der riesigen Brooks Range zuzuordnen sind.

  1. imageimage image image imageimageimageimageimageimageDer nächste Tankstopp war dann nach 220 km Piste in Coldfoot. Man muß jede Tankgelegenheit wahrnehmen, um auch wirklich anzukommen. Von Coldfoot bis Prudhoe Bay sind es weitere 380 km. Die höchste Fahrgeschwindigkeit liegt bei 80 km/h, die Schlaglochpisten im 2. Drittel lassen nicht mehr wie 60 km/h zu. Die letzten 100 km legte ich hinter einem großen Peterbuilt-Truck zurück. Ich hatte ihn zusammen mit 2 anderen Trucks am Atigun Pass überholt, nachdem er mich dazu mit Handzeichen aufgefordert hatte. Kurz darauf machte ich eine Rauchpause an einem Rastplatz. Hier fuhr er dann wieder an mir vorbei. Ich glaube, er war auch froh Begleitung zu haben. Auf den letzten 30 km versuchte ich immer in seiner Fahrspur zu bleiben, da 10cm hoch neuer Sand aufgeschüttet worden war, der dem Motor die Kraft nahm. Die Spurbreite des Trucks war natürlich breiter, aber da sein Trailer zwillingsbereift war, konnte ich gut die Richtung halten, ohne im weichen Sand zu schwimmen. Die Landschaft hatte sich nach dem vorgenannten Pass in ein Fjell verwandelt. Die Farben waren jetzt gelb, orange und rot. Ich hatte durch mein Halten am Straßenrand einen Cariboo-Bullen mit großem Geweih vertrieben auf den schon ein Jäger mit Sportbogen angelegt hatte. Die privaten Hunters sind alle im Camouflage-Anzug unterwegs und schießen mit diesen Pfeilbogen, dessen Sehne mehrfach umgelenkt wird, auf alles was sich bewegt. Ich finde das absolut schrecklich und heimtückisch dazu. Aber das Jagen möchten sich die Nordamerikaner nicht verbieten lassen, auch wenn der letzte Elch dran glauben muß. In der Ebene ging es dann an den Franklin Bluffs vorbei. Das sind klippenförmige Kreidefelsen – sie schaffen den Übergang terrassenförmig von dem Fjell zur Ebene. Alles erinnerte mich stark an die Whitecliffs an der englischen Ostküste, aber diese Klippen standen im Grass, anstatt im Wasser. In Deadhorse angekommen, fuhr ich weiter meinem Trucker hinterher, bis dann schließlich ein Schild die Weiterfahrt für Privatfahrzeuge verbot. Ich kehrte um und fuhr zum Deadhorse Camp. Das ist ein Hotel für Geschäftsbesucher oder Mitarbeiter der Ölfirmen. Hier hatte ich beim Vorbeifahren schon einen kleinen Jeep mit Dachzelt gesehen. Dieser gehört Vanessa und Linho aus Rio Grande dol Sul/ Brasilien. Sie sind auf der Panamericana hier hoch gekommen. Ihre weitere „Volta al Mundo“(Weltumrundung) führt sie nach Wladivostok/Russland, China, Indonesien, Australien, Europa, Afrika und zurück nach Südamerika. Sie werden auf ihrem Blog cacadoresdesohnos.com.br noch viel zu berichten haben. Linho sagte mir dann auch, daß man im Hof hinter dem Deadhorse Camp übernachten darf. Sie hatten sich für morgen dort zum Frühstück angemeldet und mir empfohlen, das auch zu tun.
    Das tat ich auch und verbrachte die Nacht bei Dauerheizung auf kleinster Stufe im Gritli – es hatte gerade mal 0 Grad. Am nächsten Morgen war ich zeitig beim Frühstück. Die Brasilianer waren etwas später dran und dann auch sehr in Eile, weil sie mit einem Boot zum nördlichen Eismeer wollten. Zum Visitenkarten-Wechsel hat es dann aber noch gereicht. Als ich dann zusammen gepackt hatte, machte ich mich auf die Suche nach der Dieseltanke. Das war nicht ganz einfach, aber ich hatte diverse Fahrzeuge angehalten und mich so durchgefragt. Ich bin durch die ganze Zulieferer- und Subunternehmer-Areale gefahren, wo wohl sonst so schnell kein Touri hinkommt. Bei der Rückkehr stand ein Hitch-Hiker(Tramper) an der Straße, den ich kurzerhand einlud. Nate war aus Seattle, hatte sein Kunststudium mit dem Master abgeschlossen und wollte einmal in seinem Leben am nördlichsten Punkt Nordamerikas, welcher für einen Tramper erreichbar ist, gewesen sein. Er nutzte die Möglichkeit sich neue Motive für seine Arbeiten zu fotografieren. Ich war froh Unterhaltung zu haben. Diese lief dann auch so flüssig, daß wir bei der Ausfahrt aus Deadhorse fast den Grizzlybär rechts der Straße übersehen hätten. Da wir im Baustellen-Konvoi unterwegs waren, getraute ich mich zuerst nicht, anzuhalten. Ich ließ mich dann aber zurückfallen und drehte um. Als wir zu der Stelle zurück kamen, hatte sich der faule Sack mit dem Fudi zur Straße hingelegt. Ich habe gerufen, geschrien und gehupt, aber der Teddy hob nur einmal kurz den Kopf, um dann weiterzupoofen. Okay, ich hab ihn gesehen; 1 Foto werde ich posten, aber ich glaube, er ist auch beim Zoom zu weit weg. Da wir unterwegs interessante Themen hatten, hatte ich einmal einen Truck nicht mit der nötigen Rücksicht behandelt. Das bedeutet, man fährt äußerst rechts mit halber Fahrgeschwindigkeit vorbei. So kam mir der Truck mit 80 entgegen, um mich mit einem Kiesregen zu bedecken. Dabei hat meine Windschutzscheibe einen Einschlag einstecken müssen. Außerdem war der Plexiglas-Schutz des linken Scheinwerfers gesplittert und die Rechte Nebellampe zerschossen. Es war mir eine Lehre. Wenn sich später ein Fahrzeug näherte, endete unser Gespräch automatisch. In Coldfoot machten wir dann Station für die Nacht. Nate schlief in einem ausgedienten Schulbus, den man für Tramper bereithielt. Nach dem Wasserfüllen ging ich noch zum Essen in das gemütliche Trucker-Restaurant mit Veranda. Danach legte ich mich Schlafen. Das permanente Suchen nach der besten Fahrrinne strengt enorm an. Am nächsten Morgen mußte mich dann Nate raus klopfen, da wir 8 Uhr als Abfahrtstermin abgemacht hatten und ich verpennt hatte. Bei einer Zigarettenpause fuhr winkend mein Trucker von gestern vorbei. Den Trailer hatte er in Prudhoe Bay gelassen. Die folgende Fahrstrecke schlossen wir dann in Rampart ab. Bei der Einfahrt auf den Parkplatz erblickte ich einen Toyo HJZ mit Berner Nummer. So lernte ich Stefan Oester aus Frutigen kennen, der auch zum Startpunkt der Panamericana wollte. Er hatte es zwei Tage vorher schon probiert, hatte dann aber wegen Schlechtwetter umgedreht. Stefan lud mich zu einem Kaffee ein. Stefan ist 71 und seit seinem 58igsten Lebensjahr auf Reise. Er kommt immer nur für ein paar Wochen ins Berner Oberland zurück, um sich auf eine neue Reise vorzubereiten. Dann ging es weiter auf dem Dalton Highway Richtung Fairbanks, wo ich Nate am Bahnhof absetzte. Er wollte am 16ten seinen Flieger in Anchorage erreichen, welcher in heim nach Seattle bringen sollten. Nachdem ich an einem Car Wash die Spuren der vergangen Tage beseitigt hatte, fuhr ich noch 30 km Richtung Osten aus Fairbanks heraus, um auf dem Lazy Moose RV Park für 2 Nächte Quartier zu beziehen. Hier wusch ich meine schmutzige Wäsche und befreite S’Gritli vom Restschmutz.

Rampart Truck Station; Yukon River meets Dalton Highway

Rampart Truck Station, 10. August 2016

Es war schon 12 als ich mich am Snowed Inn RV-Park auf die Reise begab.

Der Randbezirk Fairbanks war bald erreicht. Die Abfahrt nach Chena Hot Springs fand ich leicht. Ich hatte mir die Hundeschlittenranch „Just Short of Magic“ schon zuhause ausgesucht. Ich wollte mich nach einem Retired Sled Dog erkundigen. Das sind Schlittenhunde, welche schon ein gewisses Alter erreicht haben und im Team nicht mehr so gut mithalten können. Normalerweise sind die Musher froh, wenn sie das, sicher liebgewonnene, Tier in gute Hände abgeben können. Also fuhr ich vor das Ranchhaus, wo mich ungefähr 70 Tiere mit freudigem Gebell begrüßten. Ich klopfte an der Verandatür, woraufhin Eleonore, so heißt die Besitzerin des Unternehmens, öffnete. Ich erzählte ihr von meinem Wunsch eine Huskyhündin so ab 8 Jahren zu übernehmen, falls ihrerseits Bedarf bestand. Ich hatte ihr auch erzählt wohin meine Reise gehen sollte. Sie würde keine Tiere weggeben und hätte auch Zweifel, ob die Bedingungen in Südamerika für einen Husky erträglich wären. Wir diskutierten geraume Zeit über das Thema und ich ließ mich schließlich überzeugen, daß es besser wäre unterwegs einen hitzeunempfindlichen Hund zu finden. Natürlich war ich enttäuscht. Ich verabschiedet mich freundlich, da sie ihre Coolness auch abgelegt hatte. Sie gab mir noch einen Touri-Tip mit auf den Weg: Ich sollte mir unbedingt die Hot Springs am Ende des Tals anschauen. An der Straße hätte es auch niedrige Tümpel, wo man immer wieder mal einen Moose erblicken könnte. Den fand ich dann auch nach wenigen Kilometern, wobei mir die Elchdame den Eindruck machte, als würde man sie täglich zum Foto-Shooting hierher führen.

imageSie futterte unbeeindruckt weiter, während ich meine Bilder machte. An den HotSprings dann die zweite Enttäuschung. Es war der normale Touri-Nepp, wie er einem halt immer wieder begegnet.

imageimageAlso fuhr ich zurück in Richtung Fairbanks und nahm den Highway 2 nach Livengood. Dort beginnt der Dalton Highway, die Straße nach Prudhoe Bay. Das ist der nördlichste Ort Nordamerikas, welcher mit dem Auto zu erreichen ist. Die „Straße“ wurde zum Bau der Pipeline errichtet, welcher sie auch treu bis zum Ende folgt. Die 11 ab Livengood ist eher eine Piste. Die meisten Fahrzeuge, die mir begegneten waren Pickups der Pipeline- oder Straßendienste und riesige Trucks, welche die Ölfirmen mit dem Notwendigen versorgten. Als ich an der Rampart Truck Station ankam, war es schon nach 23:00 Uhr und immer noch heller Tag. Nach einer kalten Mahlzeit und einem Foto der Pipeline vor dem Sonnenuntergang, welcher nicht stattfand, legte ich mich zum Schlafen nieder.

imageZuvor benötigte ich einige Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten.

Destruction Bay RV-Campground, Yukon

Destruction Bay RV-Campground, Yukon, 08. August 2016
Snowed Inn RV-Park, Delta Junction, Alaska, 09. August 2016

Um halb zehn fuhr ich auf dem gleichen Weg zum Klondike Highway in Skagway zurück. Dabei fielen mir noch ein paar originelle Blockhäuschen am Straßenrand auf.

image imageDie Fahrt zurück zum Zoll ist steil. Die Zollkontrolle war schnell erledigt, da dem kanadischen Zöllner klar war, daß mein Abstecher nach Skagway nur ein Tagestrip war. Mein Weg führte mich über Carcross nach Whitehorse. Whitehorse besitzt einen Flugplatz der von Deutschland aus angeflogen wird. Am dortigen Walmart kaufte ich Lebensmittel und am Liquor Store Bier und Zigaretten ein. In beiden Geschäften befand sich mehr deutsche, wie einheimische Kundschaft. Hier, in Whitehorse sind die Vermieter der Pickup-Camper und Wohnmobile. Zurück auf dem Highway 1 und in Richtung Haines unterwegs, genoß ich die Ruhe und Abgeschiedenheit der Region.

imageDie Neuankömmlinge zieht es meist nach Alaska oder Britisch Kolumbien. In Kluane hatte man zwar auch Gold gefunden, aber das wurde gar nicht groß öffentlich bekannt.
Mein Ziel war die Destruction Bay. Bei der Fahrt über einen Deich fuhr ich auf einen schwarzen Felsriesen zu.

imageimageAm Fuß der Wand macht die Uferstraße einen Bogen nach rechts. In diesem Bogen hatte der See eine weiße Salzlagune gebildet. Nach 2 Fotos fuhr ich weiter; ich wollte mir bald einen Campingplatz aussuchen. Ich war schon fast daran vorbei, als ich die blumengeschmückte, schöne Einfahrt sah. Es waren hauptsächlich Mobilehomes und Pickups mit großen Auflieger-Trailern auf dem Platz. Dieser war schön angelegt, als Customer-Service spielte ein älteres Pärchen gängige Countrytitel auf der Holzveranda. Ich zahlte für einen schönen Stellplatz am Kiesstrand inklusive Feuerholz 25 Dollar. Für ein Schweizer Ehepaar mit kanadischem Pickup und Trailer kostete der Platz mit All Services 68 Dollar. Anscheinend hatte man 2 Grizzlies in Platznähe gesichtet und deshalb sämtliche Mülleimer und Container entfernt. Die Kunden wurden gebeten, ihren Abfall mitzunehmen – das fand ich nun doch etwas merkwürdig, da normalerweise alle Abfallcontainer bärensicher sind. Nach dem Abendessen saß ich noch an meinem Campfire mit Blick auf den See und die Berge. Im Kluane National Park befindet sich mit dem Mount Logan der höchste Berg Kanadas(5950 müM), von welchem ich, von meinem Kiesstrand aus, gerade noch ein Teil der Schneekappe sah.

imageimageAm nächsten Morgen hielt ich dann schon bald nach meinem Aufbruch am nächsten Rasthof zu einem zweiten Frühstück und Entsorgung meines Mülls. Der eigentliche Grund war das kostenlose WiFi des Restaurants. Ich wollte hier noch einen Beitrag posten. Als das erledigt war, und ich gerade weiterfahren wollte, hielt auf dem Parkplatz nebenan der Pickup des Schweizer Ehepaars vom RV-Park. Wir kamen ins Gespräch und so erfuhr ich, daß sie aus Luzern waren und alljährlich nach Kanada kamen, um mit dem, hier deponierten, Pickup-Trailer das Land zu erkunden. Meine anschließende Fahrt Richtung Beaver Creek mit Grenzübertritt in die USA, dort weiter über Tetlin Junction zum Tagesziel Delta Junction betrachte ich im Nachhinein als Verbindungsstrecke.Sie bot durchaus einige schöne Ausblicke am Horizont, ohne sich der näheren Erkundung anzubieten. Aber mein Focus war auch schon auf Chena Hot Springs bei Fairbanks gerichtet – doch davon später mehr.

Dyea Campground am Chilkoot Trail, Skagway/ Alaska

Dyea Campground am Chilkoot Trail, 07. August 2016

Um 09:30 bin ich abfahrbereit. Es geht die Atlinstraße wieder zurück bis Jakes Corner. Dort biege ich rechts ab Richtung Carcross. 5 km nach Tagish, kurz nach einem Campground, läuft 100 Meter vor mir ein Puma über die Fahrbahn. Ich nehme mal an, daß es einer war. Denn es gibt auch noch den Cougar – aber vielleicht ist das auch genau das Gleiche. Was über die Straße lief, war jedenfalls sehr hochbeinig mit ungefähr 70 cm Schulterhöhe, hatte einen kurzen aufrechtstehenden Schwanzstummel und einen runden Kopf mit spitz zulaufenden Ohren(die Haarbüschel an den Enden konnte ich nicht erkennen). Als ich zu der Stelle kam, wo er im Gebüsch verschwand, war er natürlich längst über alle Berge. 5 Minuten später hielt ich an einer Einfahrt an, um das neue Ziel ins Navi einzugeben. Da hörte ich kurz hintereinander 3 Schüsse – ich nehme an und hoffe, daß alle daneben gingen. Nun war ich auf dem Klondike Highway Richtung Skagway/ Alaska unterwegs. Die Fahrt führte an einigen Seen vorbei und schließlich parallel zum Chilkoot Pass.

imageimageimageimageimage An der historischen Fraser Bahnstation ging es dann nach einer bizarren, felsigen Mondlandschaft steil bergab zum Zoll. Da es meine erste Einreise in die USA war, und Silke und Andrea, die Bekannten aus Atlin, schon geklagt hatten, daß man sie schikaniert hätte, hatte ich ein gemischtes Gefühl. Die Zollangelegenheiten dauerten zwar etwas, aber außer ein paar Äpfeln und Peperonis wurde nichts beanstandet. Man bedankte sich sogar für meine Geduld. Doch zurück zur Klondike-Story: Zur Zeit des Goldrausches 1897/98 mußten die neuangekommenen Glücksritter mit ihrer ganzen Ausrüstung über den Chilkoot. Ein paar Jahre später ging es dann über den White Pass mit Packpferden, sofern man sie sich leisten konnte. Beide Varianten kosteten zahlreiche Menschenleben. Es verendeten auch zahlreiche Tiere, da man ihnen zuviel Gewicht zumutete. Später wurde dann über den White Pass noch eine Bahnlinie gebaut; da war aber der Goldrausch bereits am abflauen.
Meinen Übernachtungsplatz fand ich in Dyea beim Chilkoot Outpost. Dies war für die Goldsucher die letzte Möglichkeit sich mit Ausrüstung zu versorgen. Von dort führte ein Weg zum Beginn des Trails. Zu jener Zeit kam man nach Dyea nur durch das Taiya Inlet, durch das man von den Einheimischen, gegen Bezahlung per Ruderboot transportiert wurde. Skagway und Dyea pflegen beide das Goldrauschthema recht liebevoll als lokale Touristen-Attraktion. In die Bucht von Skagway finden auch Kreuzfahrtschiffe den Weg.

Atlin Lake Campground und Marina, Atlin /BC

Atlin Lake Campground, 5. und 6. August 2016

Nach den Einkäufen in Watson Lake fuhr ich wieder auf den Highway 1. Als heutiges, Etappenziel hatte ich Teslin geplant. Zuvor ging es aber 135 km bis Rancheria und dann weitere 100 km bis Teslin über hügliges Terrain. Teslin war dann wieder ähnlich touristisch wie Watson Lake. Hier transportierte man hunderte von Menschen zum River-Rafting oder wieder zurück zum großen Parkplatz in der Ortsmitte. Kurz entschlossen fuhr ich weiter bis Johnsons Crossing und dort links ab Richtung Taglish, danach am Jakes Corner links ab zum Atlin See. Dieser liegt eingebettet zwischen der hügeligen 90 km langen Fahrstraße und mächtigen Bergriesen der Coast Mountains auf der anderen Seeseite.

imageimageDie Straße endet kurz hinter Atlin; man muß also auf dem selben Weg zurück. Über Atlin hatte ich im Reiseführer schon einiges gelesen. Man hatte hier um 1890 Gold gefunden und einige Claims bearbeitet. Der erste Goldfund wurde dem deutschen Jim Keller und seinem kanadischen Geschäftspartner beurkundet. Das Nugget mit der Größe einer Kartoffel hatte den beiden einiges Geld eingebracht. Jim(oder Hans) brachte das allerdings kein Glück. Er starb im Alter von 36 Jahren an den Folgen einer Operation. Der Campground und Bootshafen liegt am Ende des Städtchen, welches sehr schön herausgeputzt ist.

imageimageHier geht es gemütlich dörflich zu. Die Stellplätze im Hafen sind dicht beieinander. Da sich aber alle zum See hin eingerichtet haben, stört das nicht. In der Marina liegt ein komfortables Hausboot, welches man mieten und auch bewegen kann.

imageAn der linken Seite des Hafens liegt an einer Pontonpier das Sportflugzeug mit 12-Zylinder-Sternmotor der Firma Atlin Air.

imageDer Besitzer mit Schweizer Eltern fliegt Angler ins Hinterland zu einsamen Cabins und macht Gletscherrundflüge mit Touristen. Außerdem gibt es einen platzeigenen Seeadler. Man sagt, er heißt „Eddy The Eagle“. Abends sitzt er auf dem hölzernen Strommasten und wartet darauf, dass die Angler Fischköpfe an seinen Freßplatz werfen. Dann verzieht er sich auf eine Tannenspitze der vorgelagerten kleinen Insel.

imageDas alles zusammen, kommt meiner Vorstellung vom kanadischen Traum schon sehr nahe. Bei meiner Ankunft hat mich Fredi aus dem Kanton Zürich begrüßt. Er und seine Frau Vreni machen eine ausgedehnte Amerikareise. Fredi hatte 7 Jahre lang eine gemeinnützige Schreiner-Lehrwerkstatt für brasilianische Jugendliche nahe dem Pantanal geleitet, welche er auch eingerichtet hatte. Darüber hatte ich bereits in der Schweizer Schreinerzeitung gelesen. Die Maschinen wurden von einer österreichischen Firma kostenlos zur Verfügung gestellt. Um Spenden kümmerte sich Freddy bei zahlreichen Flügen in die Heimat. Vor kurzem hat er sich von diesem Projekt zurückgezogen. Die Widerstände von Seiten der Behörden waren doch zu kräfteraubend.

imageimageAußer Fredi und Vreni waren noch Silke und Andrea am Platz. Sie hatten sich in Whitehorse einen Truckcamper gemietet, mit welchem Sie 3 Wochen lang Westkanada bereisten. Ich bin dann am Sonntag Morgen weiter gefahren. Es waren zwei sehr schöne Tage hier in Atlin.

Watson Lake Forestcamp, Yukon

 

Watson Lake Forestcamp, 07. August 2016

Vom Beaver Lake Forestcamp war es ja nur 4 km zurück zum Highway 1. Dort angekommen, peilte ich das neue Ziel Watson Lake an; meine 1. Station im Yukon. Es ging über den Summit Pass, vorbei am Summit Lake und später am Muncho Lake. Auf der Strecke Richtung Liard River gab es dann Wildlife Pure. Zuerst sah und fotografierte ich 2 Schwarzbären am Straßenrand und dann auf kurzer Strecke ungefähr 50 Bisons, die beiderseits des Highways friedlich grasten.

imageimage
imageÜber Contact Creek ging’s dann nach Watson Lake. Ein wirklich kultiges Städtchen, wo noch viel an die Goldgräberzeiten erinnert. Am Touristikzentrum hatten Hunderte von Verkehrs- und Nummernschildern aus allen Herren Ländern ihren Platz gefunden. Am meisten sind mir die deutschen, vor allem die ostdeutschen, ins Auge gefallen.Da aber auch hier der Campground direkt im Zentrum liegt, fuhr ich weiter zum Watson Lake Forestcamp. Hier gab es 2 Sektionen; die erste im Wald liegende fuhr ich an und fand auf dem menschenleeren Platz eine schöne Parkbucht mit Feuerstelle. Das Feuerholz lagerte unter Dach am Eingang. Ich besorgte mir einen großen Rundklotz und auf dem Weg zurück fuhr Joe auf seiner BMW mit Seitenwagen und Zeltanhänger auf den Platz. Ihn hatte ich beim Bären-Photoshooting bereits am Highway gesehen. Wir haben uns gut unterhalten und nach einer Weile richtete sich jeder für die Nacht ein. Joe hatte seinen Hund Bobo dabei. Ein ganz lieber Rüde, welcher seine Strassenhundezeit dank Joe heil überstanden hatte. Nach einer ruhigen Nacht tauschten wir am nächsten Tag Adressen und Telefonnummern aus und Joe lud mich ein, bei meiner Reise in den Süden bei ihm in New Mexico Quartier zu machen. Dann trennten sich unsere Wege, da Joe über den Dempster Highway in die Northwest Territories wollte und ich Atlin Lake als Ziel ausgesucht hatte. Atlin liegt am Ende einer Sackgasse und eines gleichnamigen Sees und ist ein historisches Goldgräberörtchen.