Mirador del Paso Córdoba, Camping La Estacada bei Villa La Angostura, Camping El Molino in Puerto Octay/ Chile ??

Mittwoch 14.03.2018 Mirador del Paso Córdoba im Parque National Lanin

Das Wetter ist schlecht und Regen und starker Wind behindern doch sehr beim Zusammenräumen. Aber endlich ist es geschafft und wir sitzen im vorgewärmten Gritli. Auf der Ruta 40 geht es durch das Andenvorgebirge mit schönen Ausblicken Richtung Junin de los Andes. Dort mache ich einen Stopp an einer neuen Tankstation. Sie ist so neu, dass anscheinend auch die Angestellten noch staunend vor den Technikinnovationen stehen. Zu zweit werden Säulenzählerstände abgelesen und von beiden notiert. Dementsprechend langsam geht es beim Tanken vorwärts. Die Wartenden bilden bereits eine Schlange bis zur Einfahrt. Junin bietet sämtliche denkbaren Outdoor-Aktivitäten an. Rafting, Gleitschirmfliegen, Ski nordisch und Alpin, Skidoo-Rallyes, Mountain- und Racebiking. Ich weiß nicht, was hier in der Saison abgeht, aber alles sieht so ein bisschen nach Naturausverkauf aus. Auf der 40 bleibend geht es weiter nach San Martin de Los Andes; hier suche ich einen Geldautomaten, aber ich gebe auf. Wenn ich schon mal einen finde, gib es keinen Parkplatz. San Martin scheint einen vergleichbaren Tourismusweg wie Junin einzuschlagen, nur dass man den Eindruck hat, dass die Strukturen hier gemächlicher gewachsen sind. Alles ist herausgeputzt. Eine kilometerlange Strasse bietet den Touris Kitsch und Trödel, aber auch hochwertige Bekleidung und exklusive Restaurant. Die Stadt grenzt an den Lago Lacar.

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Die Lage ist zweifellos traumhaft. Dann führt die Straße stark ansteigend wieder in die Berge. Auf der Passhöhe zweigt die „63“ an den Lago Meliquina in den Lanin-Nationalpark ab. Die Piste ist geschottert und gut befahrbar.

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Villa Lago Meliquina betreibt auch Tourismus; aber etwas unschuldiger. Hier bietet man noch Marmelade und Bienenhonig an, auch geführte Trekkingtouren und hochalpine Klettertouren werden angepriesen. Bei der Ausbildung der Bergführer arbeitet der Club des Andes eng mit den Alpenvereinen zusammen.

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Die Staße führt mich über Serpentinen an den Mirador del Paso Córdoba Grande. Seit gut einer Stunde ist mir kein Auto mehr begegnet. Ich lasse Lizzy aussteigen und bringe S’Gritli in Parkposition – hier werden wir die Nacht verbringen. Bis um halb acht geniessen wir die Sonnenuntergangsstimmung mit Blick auf zwei ferne Gletscher am Horizont und steile, schroffe Felsriesen in unserer unmittelbaren Nähe. Die Nacht verläuft so ruhig, als hätten wir sie auf einem anderen Planeten verbracht.

Donnerstag 15.03.2018 Camping La Estacada bei Villa La Angostura

Auch um neun, als wir abfahren, ist noch kein Fahrzeug an unserem Übernachtungsplatz vorbeigekommen.

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Die Straße führt nun auch über Serpentinen hinab ins Tal. Auf unserem Weg nach Confluencia streifen wir auf den letzten Kilometern den Nationalpark Nahuel Huapi. In Confluencia parken wir an der betagten ACA-Tankstation mit Cafeteria.

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Ich gönne mir einen Cappuccino bevor wir unsere Tour entlang des Rio Limay nach San Carlos de Bariloche fortsetzen. Bei strahlendem Sonnenschein folgen wir der ARG 237 bis Dina Huapi, wo uns die Ruta 40 wieder übernimmt. Entlang des Lago Nahuelhuapi geht es durch die Vororte und den Kernort von San Carlos de Bariloche. Auf der Halbinsel Llao Llao umfahren wir das gleichnamige Hotel, um die schönen Ausblicke in dessen Nachbarschaft zu geniessen. Nach dem Abzweig zur Colonia Suizo halten wir zum Fotostopp an einem Mirador des Lago Moreno.

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S. C. de Bariloche gilt als unsicher – schon manchem wurde hier der Camper ausgeräumt. Deshalb habe ich mich entschieden in der Nähe von Villa La Angostura einen Campingplatz zu suchen. Leider gehören die schönen Campingplätze am Lage Nahuelhuapi zum gleichnamigen Nationalpark. Das bedeutet, dass Hunde hier nicht erlaubt sind. Der erste Platz und auch die 3 weiteren haben entsprechende Verbotsschilder am Eingang.

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Da beim vierten Platz kein Ranger anwesend ist, stelle ich mich einfach auf einen schönen Platz am See. Heute gibt es Pasta Bolognese und ich mache mich gleich an die Arbeit. Falls wir hier fortgeschickt werden, muß ich am nächsten Platz unser Abendessen nur aufwärmen. Aber es kommt kein Ranger und wir sind die einzigen Gäste auf dem schönen Platz mit guten Baños und warmen Duschen. Es ist schon dunkel, als ich jemanden rufen höre. Ein junger Mann will den Preis von 200 Pesos kassieren. Die Anwesenheit von Lizzy interessiert ihn nicht die Bohne. Er wünscht mir einen guten Aufenthalt und morgen eine gute Weiterreise. In der Nacht fängt es stark an zu regnen.

Freitag 16.03. bis Sonntag 18.03.2018 Camping El Molino in Puerto Octay/ Chile ??

Etwas Bammel habe ich schon vor der heutigen Zollüberquerung. Lizzys Papiere haben zwar noch 5 Tage Gültigkeit, aber es ist immer ein besonderer Kick, wenn ich am Schalter stehe. Fällt jetzt dem Beamten noch ein neues Formular ein, daß mir noch fehlt? Schon nach etwa 20 Kilometern nach unserer Abfahrt am Lago Nahuelhuapi haben wir die argentinische Zoll erreicht. Alles läuft glatt – die Stempel sind auf dem Reisepass und dem SAG-Dokument; das temporäre Migrationspapier des Fahrzeugs wird einbehalten(und hoffentlich 50km weiter am chilenischen Zoll neu ausgestellt!). Auch bei den Chilenen in Pajaritos gibt es keine Probleme. Dass man mir mitgeführtes Obst und Gemüse sowie 4 Eier abnimmt, kenne ich ja schon. Der Zöllner schickt mich dann auch freundlich mit einem „Bon Viaje“ auf die Weiterreise. Nach ein paar Kilometern kommt am Straßenrand das alte Hotel Patagonia. Die Tür ist verschlossen, aber als ich weiterfahren will, winkt man mir hinter der Scheibe und bedeutet mir, dass man aufschließen will. Ich bekomme einen „Cafesito“ und „Kuchen“. In Chile hat man allgemein das deutsche Wort für das Naschwerk übernommen. Nach einer halben Stunde fahre ich weiter. In Entre Lagos nehme ich die „U-51“ nach Puerto Octay am Lago Llanquihue. Der Ort ist wie ausgestorben – die Saison ist definitiv vorbei. Der freundliche Besitzer des Camping El Molino nimmt mich gerne für 3 Nächte auf. Ich will hier das Wochenende verbringen, um am Montag im grösseren Puerto Montt S’Gritli auf die Carretera Austral vorzubereiten. Ein Ölwechsel steht an, 4 Blattfederlager sind verschlissen, auch will ich die Bremsanlage einer Kontrolle unterziehen.

Parque Suizo in Mendoza, Camping Municipal in Malargüe, Camping El Tigre am Embalse Laguna Negra, Hosteria El Domuyo in Barrancas, Camping Los Pinos in Zapala

Mittwoch 07.03.2018 Camping Parque Suizo in Mendoza

Der Tag vergeht mit Lesen und mehreren, nachmittäglichen Versuchen Juan Rodriguez von Servicio 4×4 zu erreichen. Unter der Nummer, welche im Google zum entsprechenden Eintrag angegeben ist, erreiche ich nur den Anrufbeantworter. Auf meine Nachricht ruft niemand zurück. Von dem Mitarbeiter, welchem ich den Zündschlüssel abgegeben habe, habe ich einen Zettel mit einer Handynummer von Juan bekommen. Anscheinend habe ich diesen zu früh entsorgt. Ich werde morgen schon früh ein Taxi nehmen, um mich über den Stand der Arbeiten zu informieren.

Donnerstag 08.03.2018 Camping Parque Suizo in Mendoza

Der freundliche Besitzer des Campingplatzes hat mir ein Taxi bestellt, welches schon um halb neun am Tor auf mich wartet. Bei Servicio 4×4 sind die Schweißarbeiten sauber ausgeführt. Eine halbe Stunde später kann ich bei Juan meine Rechnung bezahlen. Auf dem Weg durch Mendoza erledige ich noch Einkäufe beim Jumbo Supermercado. Auf dem Platz angekommen, mache ich mich gleich ans Aufsatteln der Wohnkabine. Nachdem die ganzen Utensilien wieder versorgt sind, kommt ein Schweizer Ehepaar mit dem Platzwart vorbei. Werner und Mägi Hüsser sind aus Aarau und wir verabreden, dass ich später noch bei ihnen vorbeischaue. Ich erhalte zu einem Glas Prosecco auch noch viele Tipps für meine Weiterreise. Später kommen noch zwei weitere Schweizer Paare an.

Freitag 09.03.2018 Camping Municipal in Malargüe

Heute geht es weiter auf der Ruta 40(sprich: cuarenta). Als Tagesziel habe ich mir Malargüe ausgesucht, welches als besondere Attraktion das Museum Pierre Auger bietet. Der Franzose hat hier seine Messstationen großzügig auf mehreren Quadratkilometern ausgebracht, um kosmische Strahlung nachzuweisen. Das will ich mir morgen genauer erklären lassen. Ich bin früh dran und widme den Nachmittag der Entspannung beim Lesen.

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Lizzy ist mit Hundekameraden vom Platz unterwegs. Im Laufe des Nachmittags bellt sie immer wieder nervös und hetzt von einem Platzende zum anderen. Mir ist bei ihr schon mehrfach aufgefallen, dass sie anscheinend Sachen registriert, die ich nicht nachvollziehen kann. Keine Ahnung, ob das mit der Strahlung zusammenhängt, oder ob sie schlicht und einfach etwas chabbelätz ist. Am Abend klopft es am Gritli. Vor der Tür steht Juan Bautista Moretta und bittet um Salz für sein Grillgut. Später bringt er dann „Gringo – Gringo“ schreiend von seiner Parrillada ein paar Knochen und Fettstreifen vorbei, welche ich unbedingt probieren muss. Er hat auch Innereien gegrillt, welche ausschauen wie schon verdaut. Aus reinem Selbstschutz lehne ich das Geschenk ab und entschuldige mich damit, daß ich schon zwei große Portionen meines eigenen Abendessens verputzt habe und schlicht nichts mehr reinpasst. Juan Bautista ist furchtbar laut. Er zeigt mir, wie der gemeine Deutsche den Hitlergruss ausführt und fuchtelt mit dem Fleischermesser vor meinem Gesicht herum. Er ist harmlos, aber anscheinend hat auch er seine Probleme mit der „kosmischen Strahlung“?.

Samstag 10.03.2018 Camping Municipal in Malargüe

Heute schlafen wir aus. Nach dem guten Frühstück ist sonnen und chillen angesagt. Ich entscheide mich gegen den Museumsbesuch, da Lizzy auch heute ihr sonderbares Verhalten an den Tag legt. Immer wieder höre ich sie aufgeregt heulen, oder sehe sie mit hoch erhobenem Kopf vorbeilaufen und in die Luft bellen. Juan Bautista lässt sich heute nicht sehen, anscheinend hat er mir angemerkt, dass ich dachte, er hätte nicht alle Latten am Zaun. Gegen Abend räume ich schon das meiste zusammen – ich will morgen früh weiter.

Sonntag 11.03.2018 Camping El Tigre am Stausee Laguna Negra

Wir machen einen Abstecher über eine Naturstraße zur Laguna del Diamante. Gerne hätte ich mit Lizzy oben am See mit Blick auf den Vulkan Maipo übernachtet. Leider ist dieser Traum schon an der Rangerstation ausgeträumt. Hund im Naturpark ist hier ein absolutes No Go. Also geht es die sieben Kilometer zurück und weiter in Richtung Camping El Tigre, welchen ich als Ersatz auf iOverlander ausgespäht habe.

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Der Platz ist unaufgeräumt. In zwei Pools steht grünes Wasser und die Baños sind mehr schlecht, als recht. Auf dem Platz liegt der Plastikmüll. Am Abend versuche ich mich beim argentinischen Parrillada. In Mendoza habe ich ein 600-Grammstück eingekauft. Es war das kleinst Auffindbare. Nach zwei Stunden Niedrigtemperaturgrillen wird es dann dunkel. Das ist für mich das Zeichen das Lomo aufzuschneiden. Leider ist es im Kern noch rot. Ich brate die fünf fingerdicken Scheiben in der Pfanne nochmal nach. Das Fett schneide ich großzügig weg und tue es für Lizzy zur Seite. Dazu gibt es einen Tomatensalat und Brot. Nicht schlecht, aber es wäre mir lieber, wenn ich den restlichen Braten am Stück übrig hätte. Aber so gibt es morgen eben Ragout aus Fleischwürfelchen.

Montag 12.03.2018 Hosteria El Domuyo in Barrancas

Gegen zehn bin ich wieder auf der Ruta 40. Bald machen wir dann aber einen Abstecher zur Laguna de La Niña Encantada. Das ist eine Oase in den trockenen Bergen vor Las Leñas, der Wintersportmetropole Argentiniens.

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Es ist nur ein kleiner Weiher, der jedoch malerisch zwischen Felswände eingebettet ist. Lizzy kann mit auf den Rundweg und keiner schert sich darum, daß sie nicht an der Leine ist. Ich habe eine nette Unterhaltung mit einem Ehepaar. Die Frau spricht ein paar Brocken deutsch, da ihre Mutter Wolgadeutsche ist und nach Argentinien auswanderte. Dann geht es wieder zurück zur Hauptstraße, welche uns bereits 10km über Naturbelag geführt hat. Weitere 30 werden folgen. Wir überqueren den Rio Grande auf einer schmalen Brücke.

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Der Fluss hat sich eine schmale Spalte in harten Lavastein geschnitten – überhaupt ist die Umgebung übersäht von schwarzem Gestein. Nach den angekündigten dreissig Kilometern sind wir dann zurück an der Ruta 40 und machen eine Café-Pause an einem Rastplatz. Bald ist dann die Hosteria El Demuyo in Barrancas erreicht. Außer den Cabañas bietet der Besitzer Platz zum Campen, sowie Baños und warme Duschen.

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Bei der Ankunft treffe ich das junge Schweizer Paar Yvonne und Mike aus Bern. Sie haben den Tag erschöpft beendet, da es extrem windig war. Morgen wollen sie nur genussradeln und im Zweifelsfall per Autostopp weiterkommen. Jeder führt etwa 18kg Gepäck in 4 Taschen mit sich. Ich koche ihnen einen Café zum Aufwärmen und sie revanchieren sich am Abend mit einer Einladung zum Bier. Die Beiden sind in Ushuaya gestartet und wollen bis nach Peru. Ich fühle mich um Jahre zurückversetzt, wo wir Radferien in Schottland, Irland und Wales gemacht hatten. Aber diese Zwei legen schon noch eine Schippe oben drauf.

Dienstag 13.03.2018 Camping Los Pinos in Zapala

Weiter auf der Ruta 40 erreiche ich am frühen Nachmittag Zapala. Der Camping Municipal Los Pinos ist an ein großes Freizeit- und Sportcenter angegliedert. Als ich mich mit meinem Personalausweis anmelde, fragt mich der Platzwart, ob ich Jubilado(Rentner) bin. Das bejahe ich; die Frage nach einem amtlichen Ausweis muss ich verneinen. Trotzdem verzichtet der liebe Mann auf eine Bezahlung. Als Rentner kann man hier umsonst campen. – Toll! – Hier auf der Hochebene weht ein teuflischer Wind. Er gibt der unteren Scheibe der Gritli-Türe den Rest. Ich halte die Türe zwar am Drehgriff, aber der Wind reißt sie mir aus der Hand. Mit einem lauten Knall zerreißt es das Plexiglas. Naja, es ist ja nur die äußere Scheibe der Plexi-Isolierglases. Das Loch klebe ich mit Panzerband ab und will mich später darum kümmern. In der Nacht wird der Wind noch heftiger und der Regen peitscht gegen die Fenster und aufs Dach.

Aeropuerto Santiago, Camping Rio Blanco, Camping El Sauce Los Andes, Parque Suizo Mendoza/ Argentinien

Dienstag 27.02.2018 Los Nogales Roan Jasé, Camping Rio Blanco

Um halb neun verabschieden wir uns von Leopoldo und Manuela, unseren Gastgebern auf dem Campingplatz Los Nogales de Roan Jasé. Sie haben uns herzlich empfangen und an den zwei Abenden mit guter Küche bewirtet. Rechtzeitig, zwei Stunden vor Abflug sind wir am Flughafen, aber an den Iberia-Schaltern ist schon Andrang. Wir lassen uns davon nicht beirren und gehen zum Restaurant im Parterre auf einen zweiten Café. Vor Andi‘s Check-In bleibt auch noch etwas Zeit für Einkäufe im Souvenirshop. Natürlich ist die Schlange länger geworden und Andrea ist bei den zuletzt abgefertigten Passagieren. Leider muss sie nun gleich durch die Sicherheitsschleuse – der Abschied steht an. Ich hätte sie gerne noch etwas hierbehalten. Das gemeinsame Reisen hat Spaß gemacht.
Ich nehme die Stadtumfahrung La Florida und dann die Chile 57, welche mich über Los Andes nach Argentinien bringen soll. Es ist schon später Nachmittag als ich nach einem Camping-Hinweisschild den Rio Arconcagua überquere.

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Der Camping Rio Blanco bietet Toiletten, Duschen und Strom. Auf den Pool verzichte ich, da dieser aus einem Gebirgsbach gespeist wird und ein entsprechend kühles Schwimmvergnügen bietet. Ich überprüfe auf der Karte unseren Standort und stelle fest, dass ich morgen für Lizzy’s Veterinärdokument 15 Kilometer nach Los Andes zurückmuss.

Mittwoch 28.02.2018 Camping y Restaurante El Sauce in Los Andes.

Nach dem Zusammenräumen mache ich mich mit Lizzy auf den Weg zum Veterinär, welcher im iOverlander empfohlen wird. Um fünf nach zwölf habe ich die Praxis erreicht. Die freundliche Veterinärin verschiebt für Lizzy die Mittagspause, wofür ich sehr dankbar bin. Was mich stört ist, dass Lizzy nochmals eine Frontline-Behandlung, welche wir erst vor sieben Tagen vorgenommen haben, erdulden muss. Dann wird das tierärztliche Attest ausgefüllt, welches auf neutralem Papier doch einen etwas provisorischen Eindruck macht. Meine Frage, ob eine Urkunde bei der Agrikulturbehörde nötig ist, wird mit „Nein“ beantwortet. Ich habe mit der gegenteiligen Antwort gerechnet, freue mich aber einen Weg gespart zu haben. Zu früh!

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Als ich nach eineinhalb Stunden den argentinischen Zoll erreicht habe und nach einer halben Stunde Wartezeit die freundliche Tierärztin der argentinischen Senasa genau dieses Dokument verlangt, fluche ich über meine eigene Gutgläubigkeit. Ich muss zurück zum chilenischen Zoll, wo mir die chilenische SAG zuerst mal das ganze Obst und Gemüse ausräumt. Die Dame hat nun meine verschweißten Würste und Aufschnitt, sowie das Fleisch im Visier. Alle diese Lebensmitttel habe ich in Chile eingekauft. Als ich dann reklamiere, pfeift sie ihr Vorgesetzter zurück. Erst dann erfahre ich, daß ich für das Gutachten nach Los Andes zurück muss. Es werden dazu zahlreiche Dokumente benötigt, wie zurückgestempeltes Migrationspapier für das Fahrzeug sowie ein Passierschein der PDI(das Gegenstück zum US-FBI) für mich. Es ist bereits dunkel als ich den Camping El Sauce erreiche. Anstatt zu kochen, gehe ich ins Restaurant, wo ich ein gutes Steak(termino medio) und ein dunkles Kunstmann-Bier genieße.

Donnerstag 01.03.2018 Camping y Restaurante El Sauce in Los Andes

Um halb neun bin ich auf dem Jumbo-Parkplatz. Hier in der Nachbarschaft soll sich die SAG-Behörde befinden. Nach einem Cappuccino in der Cafeteria treffe ich auf dem Weg zum Fahrzeug eine junge Frau, welche eine Fleece-Jacke mit dem Aufdruck „SAG“ trägt. Von ihr erfahre ich, daß das Büro nur hundert Meter entfernt ist. Dort angekommen, werde ich gleich an die Veterinärin weitergereicht. Sie trägt meine und Lizzy’s Daten handschriftlich in ein Formular ein. Meine Befürchtung wird bestätigt. Das Dokument kann ich erst morgen abholen. Nun habe ich den Rest des Tages zur freien Verfügung. An der Copec-Tankstelle wird S’Gritli einer Wäsche unterzogen und anschließend mit Diesel von Teerspritzern befreit. Vor ein paar Tagen hatten wir bei 30 Grad Wärme eine frisch asphaltierte Straße befahren. Wir haben uns beim Einsteigen schon zwei Jeans versaut. Anschließend geht’s zurück zum Camping El Sauce. Nach ein paar Stunden Lektüre in meinem EBook bereite ich das Abendessen. Früh gehen wir schlafen.

Freitag 02.03.2018 Parque Suizo in Mendoza/ Argentinien ??

Um halb zehn hole ich Lizzy’s Gesundheitsattest in der SAG-Geschäftstelle ab. Das geht ohne Wartezeiten ab und ich schlage gleich den Weg zum Paso Los Libertadores ein. Heute ist strahlender Sonnenschein. Das gleisende Licht zeichnet schattige Strukturen in die steilen Felswände.

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Auf einer Serpentinenstrecke noch vor dem Zoll genieße ich die Aussicht bei einem zweiten Café. Viele Lastwagen schleichen die hochprozentige Steigung hinauf – auch die talwärts fahrenden sind im Schritttempo unterwegs. Die Gefällstrecke vor dem argentinischen Zoll bietet einen Blick auf den Aconcagua – mit 6960 Metern ist er der höchste Gipfel des amerikanischen Doppelkontinentes.

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Gestern war dieser großteils von Nebel verdeckt; heute hat er nur ein weißes Wolkenkäppi. Die freundliche, argentinische Veterinärin erwartet Lizzy bereits und sorgt dafür, daß auch die weiteren Zollformalitäten zügig erledigt werden. An der Puente des Incas mache ich mit Lizzy einen Rundgang und schiesse weitere Fotos.

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Die Talfahrt auf dem Paso Sistema Christo Redentor ähnelt französischen Alpenpässen im Sommer.

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Die schönen Eindrücke lassen mich die Mühen der Vorbereitung für den Länderwechsel vergesssen. In Uspallata führt mich das GPS auf den Kiesbelag der RP13.

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Der Canjon erinnert mich an das Pariah Valley in den Escalante Staircase im US-Staat Utah. Der Unterschied besteht in den Farben der Felswände. In Nordamerika sind die Straßen und Berge aus rotem Sand beziehungsweise Sandstein. Hier sind die Wege granitgrau, die Felswände weniger hoch dafür mehrfarbig.

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Am Cerro Siete Colores treffe ich Sigo und Hilu bei ihrem „Bummel mit Pummel“. Sie laden mich ein, den Übernachtungsplatz mit ihnen zu teilen. Ich hätte das Angebot annehmen sollen. Aber ich will weiter zum Parque Suizo in Mendoza. Mit Sigo unterhalte ich mich noch über die weiterführende Strecke. Er hat schon ansatzweise von dem Trail gehört, aber man hat ihm abgeraten, mit seinem großen Fahrzeug diese Herausforderung anzunehmen. Mit einem kleineren Fahrzeug sollte es aber möglich sein.

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Nach einigen Kilometern steigt die Naturstraße in die Berge. Bald schalte ich in die Untersetzung und dann nehme ich auch die Hinterachs-Differenzialsperre zu Hilfe. Solange ich Fahrzeugspuren vor mir habe, funktioniert alles reibungslos.

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Irgendwann gibt es aber keine Fahrrillen mehr und ich bin auf Informationen der Navigationsapp und meinen Instinkt angewiesen.

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Beides klappt allerdings nicht so richtig. Ich treffe auf Fahrspuren, die eindeutig von Quads oder Enduros angelegt wurden. Ich folge diesen, dann werden diese zum Wanderpfad. Da sich die Geländeneigung in erträglichen Grenzen hält, behalte ich die Richtung bei.

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Dann meldet sich mein „kleiner Mann im Ohr“: Karlheinz die bist zwar mutig, aber an der Grenze angelangt, wo Mut zur Dummheit wird. Diese Warnung nehme ich ernst und mogle mich rückwärts aus diesem Gelände, um an geeigneter Stelle zu wenden und den Weg zurückzufahren. Auf dem kleinen Plateau eines kegelförmigen Berges sehe ich den Trail, den ich vorher nicht finden konnte. Hier gilt es eine Entscheidung zu fällen. Fahre ich zurück Richtung Uspaillata oder folge ich dem wieder gefundenen Weg. Wo ich ursprünglich herkomme, baut sich ein Gewitter auf. So entscheide ich mich gegen diese Richtung, unterstützt von der Tatsache das die weiterführende Strecke jetzt bergab führt. Bei Regen wären beide Wege schwer bis kaum befahrbar.

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Es geht durch ein trockenes Flussbett aber auch immer wieder über scharfkantige große Felsbrocken bergab. Die Geschwindigkeit liegt irgendwo zwischen fünf und zehn Stundenkilometern. Dann wird das Flussbett breiter – der Steueraufwand bleibt der Gleiche. Das Gelände öffnet sich und auf den Felswänden stehen Nachrichten und Posts, die ich nicht übersetzen kann. In einer Felsnische auf einem Absatz steht eine volle Flasche Vino Tinto. Eine Hommage an den Durchhalter? Ich weiß es nicht – und lass sie stehen. Dann sehe ich eine Art Naturstraße, die wieder ansteigt. Nach fünfzig Metern winkt mir ein Motocrosser, der sich vom Aufstieg erholt und – ich sehe den Abstieg. Serpentinen – eine an der anderen – die Straße nicht breiter wie zwei Meter. Ich sehe die nächsten drei Wenden, über und über mit Felsbrocken durchsetzt und tief ausgefahrene Fahrspuren. Ich hoffe, daß die nachfolgenden Kehren besser aussehen, denn S’Gritli knarrt und giert, macht Geräusche, die ich vorher nie gehört habe. Die Vino Tinto Zieltrophäe kam wohl zwei Stunden zu früh. Ich habe die Serpentinenstrecke hinter mir und durchfahre ein Flussbett, das zwar flacher ist, aber die Oberfläche ist ähnlich beschaffen.

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Nachdem ich auch da durch bin, folgt ein gewellter Feldweg, Die Wellen liegen etwa vier Meter auseinander. Bei einer der letzten ertönt ein mächtiger Knall. Das Geräusch lässt mir die Haare zu Berge stehen. Lizzy ist aufgeschreckt in die Höhe gesprungen. Ich schau sie an: „Lizzy, jetzt ist der Rahmen gebrochen“. Ich bringe den Mut nicht auf auszusteigen und nachzusehen. Ich sitze das aus. Ausserdem ist es bereits dunkel. Seit einer Viertelstunde sehen wir das Lichtermeer Mendozas. Auf den Schunkelweg folgt eine Baustellen-Umleitung. Der Text des Baustellenschildes trifft mich ins Herz:
„Desvio por la construccion de la nueva RP13“. Ich mag es nicht übersetzen. Nun noch durch Mendozas Randgebiete mit Kurs auf El Challao, dann sind wir am Parque Suizo, unserem heutigen Tagesziel. Der Höllenritt dauerte etwa sieben Stunden ab Uspallata. Heute gibt’s Gestriges aufgewärmt. Lizzy belohne ich mit den zwei Schnitzeln – ich nehme die Nudeln mit Maggi-Bratensauce. Lizzy kriegt noch ein bisschen Freilauf – ich, einen Cuba Libre. Alles andere sehen wir morgen.

Samstag 03.03.2018 Camping Parque Suizo in Mendoza/ Argentinien

Gestern habe ich nur die notwendigsten Aufbauarbeiten erledigt, da ich mir vorgenommen hatte, heute bei Walmart einzukaufen. Ich fahre vorsichtig und langsam zum acht Kilometer entfernten Supermarkt. Auch auf ebener Straße sehe ich im Rückspiegel die Kabine auf- und abschwingen. Zurück von den Einkäufen lege ich mich zuerst unters Fahrzeug.

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Die beiden Längsholme des Leiterrahmes sind hinter der Fahrerkabine angebrochen. Ein Wahnsinn! Man kann das schweißen, aber wird der TÜV in Deutschland das abnehmen? Egal – es ist die einzige Lösung. Ich versorge gerade im Gritli meine Einkäufe als ich draußen Lachen und Schwyzerdüütsch vernehme. Nun, zum vierten Mal, treffe ich mit Myrta und Ueli zusammen. Sie waren bereits in Ushaya und sind wieder nordwärts unterwegs. Sie wollen im Juni Brasiliens Pantanal bereisen. Da Ueli ein Rinderstück braten will, heizt er den Grill an, welchen wir uns zu zweit teilen. Gut für mich, da ich später meine Steaks auch auflegen kann. Lizzy verlebt also einen Traumabend und wir schwelgen in Erinnerungen.

Sonntag 04.03.2018 Camping Parque Suizo in Mendoza/ Argentinien

Auch heute unternehme ich nichts Gravierendes gegen meinen Rahmenschaden. Allerdings gibt mir der Platzinhaber die Adresse eines Blattfeder-Spezialisten in Mendoza. Ich werde Elasticos-Cuyo morgen aufsuchen, aber dazu werde ich die Kabine absatteln, da ich befürchte, daß mir sonst noch Schlimmeres passiert.
Heute Nachmittag grillt Ueli ein 1.5 Kilo schweres Rinderfilet. Ich bereite den Tomatensalat zu und spendiere den Rotwein. Vom Braten schaffen wir gerade mal die Hälfte – ein Riesenteil!

Montag 05.03.2018 Camping Parque Suizo in Mendoza/ Argentinien

Nach etwas Suchen finde ich die Firma Elasticos-Cuyo. Allerdings führen sie keine Schweißarbeiten am Chassis durch. Man gibt mir aber eine Adresse und eine Wegbeschreibung. Kurz vor zwölf fahre ich bei Servicio 4×4 auf den Hof. Fünf Minuten später kommt der Chef Señor Juan Rodriguez, der sich den Schaden anschaut und die Reparatur mit seinen Leuten ausführen will. Der Preis ist okay und die Dauer der Reparatur hält sich mit zwei Tagen in Grenzen. Schon morgen, kann ich den Pickup vorbeibringen. Bevor ich gehe, betone ich nochmals wie wichtig mir eine präzise Ausführung ist. Señor Rodriguez nickt gelassen, was ich als gutes Zeichen nehme. Nach meiner Rückkehr im Parque Suizo räume ich den ganzen Inhalt der Fahrer- unter die Wohn-Kabine, fege aus und putze die, von innen verschmierten Scheiben.
Bei Ueli und Myrta ist heute Reste essen angesagt, was man bei einem Rinderfilet sicherlich verschmerzen kann. Bei mir gibts Hotdogs mit Baguette-Brötchen und Salzburger Würstchen. Auch die wählerische Lizzy kommt nicht zu kurz.

Dienstag 06.03.2018 Camping Parque Suizo in Mendoza/ Argentinien

Um neun gebe ich meinen Schlüssel und den Pickup bei einem Angestellten von Servicio 4×4 in die Obhut. Dann suche ich mir ein Taxi. Das ist nicht ganz einfach, da sämtliche Taxis anscheinend mit Kollektivauftrag unterwegs sind und nur ihre Stammkundschaft mitnehmen. Ich gehe eine halbe Stunde bis zur Avenida San Martin, wo man angeblich leichter ein Individual-Taxi finden kann. Das klappt auch, aber ich bin erst um Viertel nach zehn zurück am Platz und Myrta und Ueli sind leider schon abgefahren. Lizzy pennt in der Kabine. Ich schicke den beiden eine Dankeschön-Email dafür, dass sie auf Lizzy aufgepasst haben und wünsche ihnen eine schöne Weiterreise. Der Nachmittag vergeht mit dem Schreiben dieses Blogs. Zum Abendessen lassen sich Lizzy und ich eine gute Spaghetti-Bolognese schmecken.

Andrea’s Eindrücke vom dreiwöchigen Chile-Besuch

07. Februar/ Camping Sin Ir Mas Lejos in Linares
Mein Flug von Zürich über Madrid nach Santiago de Chile läuft reibungslos. In Santiago angekommen, geht es allerdings sehr lange bis ich meine Gepäck und den abgestempelten Reisepass in Empfang nehmen kann.

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Karlheinz wartet schon auf mich, und es ist schön sich nach anderthalb Jahren gesund und munter zu begrüssen. Der Wechsel vom kalten Februar in Deutschland zu 29 Grad erschlägt einen fast. Aber herrlich – diese Temperaturen!! Jetzt am Gritli angekommen, lerne ich endlich auch Lizzy kennen. Sie begrüßt mich freudig. Was für ein herziger Hund. Allerdings wird sie in den nächsten Tage vehement ihr Beifahrer-Sitzrecht verteidigen. Der Plan ist nun Santiago zu verlassen und etwas Strecke Richtung Süden zu machen. In Linares füllen wir unsere Vorräte auf; zwei Personen verbrauchen nun einmal mehr, wie eine. Der Campingplatz „Sin Ir Mas Lejos“ in Linares ist auch unsere erste Übernachtungsstation. Der freundliche Besitzer schickt uns am nächsten Morgen, mit vielen Tipps und Kartenmaterial, auf unsere dreiwöchige, gemeinsame Reise.

08. Februar/ La Poza Camping in Pucon
Das heutige Ziel ist Villarrica am gleichnamigen Lago. Die Stadt ist rappelvoll. Entlang der Seepromenade findet ein Fest statt. Etwas ausserhalb finden wir einen Campingplatz(naja!). Die Baños sind, milde ausgedrückt, nicht gerade gepflegt.? Auf die Qualität der sanitären Anlagen muß ich mich erst einmal einstellen.

09. Februar/ Pucon und Lago Villarica
Heute ist unser Plan, in Richtung Pazifikküste zu fahren. Vorher genehmigen wir uns in Pucon ein sehr gutes, zweites Frühstück. Schöne Blumenbeete unterstreichen den gefälligen Gesamteindruck. Pucon ist auch das Mekka für Outdoor-Aktivitäten aller Art.

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In Villarrica und Pucon fühle ich mich an Titisee im Schwarzwald erinnert, was auch an den Besucherströmen liegen mag. Ohne Zweifel ist es landschaftlich wunderschön.

10. und 11. Februar/ Camping La Cascada in Los Molinos(Valdivia)
Station auf unserer heutigen Etappe ist Valdivia, eine Universitätsstadt. Sie liegt sehr malerisch, mit einzelnen Brücken verbunden, da sie von Wasser umgeben ist.

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Ein iOverlander-Empfehlung kommt nach Besichtigung für uns nicht in Frage. Wir entscheiden uns, nach Los Molinos an die Küste zu fahren und finden den schönen Campingplatz La Cascada.

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Dort treffen wir ein Schweizer Paar, Markus und Alexa mit ihrer 4-jährigen, entzückenden Tochter Merle. Der Platz liegt traumhaft direkt am Strand. Die Menschen sind sehr freundlich und auch sehr an uns interessiert. Ein junges Ehepaar feiert ihren Abschied mit ihrer Familie , da sie morgen nach Antofagasta ziehen werden. Am Abend bringen sie uns einen Happen, bestehend aus Pan Frito y Queso vorbei. Wir bleiben zwei Nächte.

12. Februar/ Camping Municipal in Frutillar
Am Morgen trinken wir in einem Restaurant am malerischen Malecon einen Nescafé. Auf dem Markt kaufen wir einen Holznapf für Lizzy, welchen sie am Abend dann auch wirklich einweiht. Unsere heutige Fahrt führt uns auf der Ruta 5 über Osorno nach Frutillar. Wie in den meisten Städten und Dörfern findet man auch hier sehr einfache Häuser, denen ein bisschen Farbe und Pflege gut tun würde.

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Am Lago Llanquihue angekommen, sind wir beeindruckt vom Panorama des schneebedeckten Vulkans Osorno und den umliegenden Bergen. Leider sind die versprochenen, warmen Duschen wie so oft nur kalt. Die schöne Lage des Platzes entschädigt uns dafür. Auch hier verbringen wir zwei entspannte Tage. Leider ist das WLAN-Angebot schlecht und mit meiner Vodafone-Karte komme ich in Chile nicht weiter. Aber wenigstens kann ich mit Karlheinz´ Handy Stefan mitteilen, dass alles okay ist.

13. Februar/ Camping El Caleuche in Bucht von Ancud
Bald haben wir zusammengeräumt und fahren über die Naturstraße zurück nach Frutillar. Von dort fahren wir weiter nach Puerto Varas, wo wir unsere Vorräte aufgefüllt haben, dann über Puerto Montt nach Pagua. Hier wollen wir die Fähre auf die Insel Chiloe nehmen. Während unserer Wartezeit erkundigen wir uns bei unserem Vordermann in der Fahrzeugschlange nach einer Unterkunft nahe des Fährhafens Chacao. Die Möglichkeiten sind begrenzt, aber er gibt uns die Adresse des Campingplatzes El Caleuche in der Bucht von Ancud. It‘s not the Ritz, aber wir sind froh, einen Stellplatz für die Nacht zu haben.

14., 15. und 16. Februar/ Camping Mirador Las Islas nahe Dalcahue
Die nächsten Tage haben wir vor die Insel zu erkunden. Durch das Landesinnere fahren wir nach Dalcahue, wo wir von einem großen, überdachten Kunsthandwerkermarkt direkt am Hafen gehört haben.

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Dalcahue liegt an einem Meeresarm zwischen der Hauptinsel und der Isla Quinchao. Ein Stand mit bunten Wollsachen, Körben und Schnitzarbeiten reiht sich an den anderen. Im ovalen Gebäude, welches in der Form einem chilenischen Segelboot nachempfunden ist, kann man in den Garküchen den Köchinnen direkt in die dampfenden Töpfe schauen und es sich schmecken lassen – in unserem Fall Lachs mit Reis-mmmh. Wir fahren weiter entlang der Küste bis Tenaun, wo wir eine Holzschindelkirche mit ihren blauleuchtenden Türmen besichtigen.

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Die schönen, schindelverkleideten Häuser begeistern uns immer wieder, wobei es etwa dreißig unterschiedliche Schindelarten gibt. Schon beim Hereinfahren in den kleinen Ort bemerkten wir ein weißes Mercedes-Expeditionsmobil mit deutschen Kennzeichen. Als wir auf einer Parkbank unseren Restkaffee vom Frühstück trinken, lernen wir die Besitzer Ellen und Perry kennen. Nach unserer angeregten Unterhaltung erhalten wir von beiden einen Tipp für unseren heutigen, in der Nähe liegenden Übernachtungsplatz. Der Weg über ein 7 Kilometer lange Schotterpiste lohnt sich allemal.

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Der Platz liegt traumhaft oberhalb einer weitläufigen Bucht auf einer riesigen Wiese, die wir fast für uns alleine haben und Lizzy kann ihre Runden drehen. Wir bleiben zwei Tage.

17. Februar/ Camping in Huillinco am Lago Cucao
Heute wollen wir die Hauptstadt der Insel, Castro besuchen.

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Hauptmerkmal sind die Holzkathedrale und die bunten Pfahlbauten am Fiordo. Von hier führt uns der Weg nach Cucao an der Pazifikseite Chiloes. Wir parken auf dem endlos erscheinenden Strand und kochen uns einen Café. Zum Übernachten ist die Flut zu stark. Einen Platz für die Nacht finden wir auf dem Rückweg an einem kleinen See.

18. Februar/ Camping in Puelche
Unser Weg führt zurück zur Chiloe-Fähre und weiter über Puerto Montt zum Fährhafen La Arena. Kurz nach der Fährankunft in Puelche nehmen wir den ersten Campingplatz.

19. Februar/ Camping und Ecolodge El Cobre in Hornopiren
Wir halten uns an der Küste und streifen die Orte Chauchi und Rolecha. Hier wird noch das traditionelle Bootsbauerhandwerk gepflegt.

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Die Naturstraße mit schönen Ausblicken führt uns nach Hornopiren, von wo die weiterführende Fähre nach Chailten ablegt. Wir wollen aber nicht weiter südwärts, sondern finden hier unseren, nicht ganz billigen, Übernachtungsplatz nahe einer in der Bucht liegenden Eco-Lodge, von Regenwald umgeben.

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Auf unserem Weg hierhin haben wir uns einen Plattfuß eingefangen. Leider ist heute Sonntag und die Reparatur wird auf morgen verschoben. In der Nacht regnet es.

20. bis 26. Februar/ Playa Niklitschek in Puerto Varas und Los Nogales de Roan Jase
Nachdem der Reifen repariert ist fahren über Land zurück zur Fähre. Bald sind wir in Puerto Montt und schlagen den Weg nach Puerto Varas ein, um noch 2 Nächte am Lago Llanqihue an der Playa Niklitschek zu verbringen. Da die 3 Wochen dahinschmelzen wollen wir noch einmal Pazifikluft schnuppern. Die nächsten drei Tage genießen wir den rauhen Pazifik und die abwechselsreiche Küstenstraße, die uns durch araukanische Wälder führt.

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Da die Zeit drängt, kehren wir zur Ruta 5 zurück und nehmen direkten Kurs auf Santiago. Bei San José de Maipo fahren wir zum schönen Los Nogales de Roan Jase, der unsere letzte Station vor dem Rückflug sein wird.

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Es gäbe noch viel zu sehen – die Zeit verging im Flug – die schönen Eindrücke der vergangenen Tage nehme ich mit nach Hause. Ich werde die positive Energie für den Alltag speichern.

Hasta Luego Chile!