Dyea Campground am Chilkoot Trail, Skagway/ Alaska

Dyea Campground am Chilkoot Trail, 07. August 2016

Um 09:30 bin ich abfahrbereit. Es geht die Atlinstraße wieder zurück bis Jakes Corner. Dort biege ich rechts ab Richtung Carcross. 5 km nach Tagish, kurz nach einem Campground, läuft 100 Meter vor mir ein Puma über die Fahrbahn. Ich nehme mal an, daß es einer war. Denn es gibt auch noch den Cougar – aber vielleicht ist das auch genau das Gleiche. Was über die Straße lief, war jedenfalls sehr hochbeinig mit ungefähr 70 cm Schulterhöhe, hatte einen kurzen aufrechtstehenden Schwanzstummel und einen runden Kopf mit spitz zulaufenden Ohren(die Haarbüschel an den Enden konnte ich nicht erkennen). Als ich zu der Stelle kam, wo er im Gebüsch verschwand, war er natürlich längst über alle Berge. 5 Minuten später hielt ich an einer Einfahrt an, um das neue Ziel ins Navi einzugeben. Da hörte ich kurz hintereinander 3 Schüsse – ich nehme an und hoffe, daß alle daneben gingen. Nun war ich auf dem Klondike Highway Richtung Skagway/ Alaska unterwegs. Die Fahrt führte an einigen Seen vorbei und schließlich parallel zum Chilkoot Pass.

imageimageimageimageimage An der historischen Fraser Bahnstation ging es dann nach einer bizarren, felsigen Mondlandschaft steil bergab zum Zoll. Da es meine erste Einreise in die USA war, und Silke und Andrea, die Bekannten aus Atlin, schon geklagt hatten, daß man sie schikaniert hätte, hatte ich ein gemischtes Gefühl. Die Zollangelegenheiten dauerten zwar etwas, aber außer ein paar Äpfeln und Peperonis wurde nichts beanstandet. Man bedankte sich sogar für meine Geduld. Doch zurück zur Klondike-Story: Zur Zeit des Goldrausches 1897/98 mußten die neuangekommenen Glücksritter mit ihrer ganzen Ausrüstung über den Chilkoot. Ein paar Jahre später ging es dann über den White Pass mit Packpferden, sofern man sie sich leisten konnte. Beide Varianten kosteten zahlreiche Menschenleben. Es verendeten auch zahlreiche Tiere, da man ihnen zuviel Gewicht zumutete. Später wurde dann über den White Pass noch eine Bahnlinie gebaut; da war aber der Goldrausch bereits am abflauen.
Meinen Übernachtungsplatz fand ich in Dyea beim Chilkoot Outpost. Dies war für die Goldsucher die letzte Möglichkeit sich mit Ausrüstung zu versorgen. Von dort führte ein Weg zum Beginn des Trails. Zu jener Zeit kam man nach Dyea nur durch das Taiya Inlet, durch das man von den Einheimischen, gegen Bezahlung per Ruderboot transportiert wurde. Skagway und Dyea pflegen beide das Goldrauschthema recht liebevoll als lokale Touristen-Attraktion. In die Bucht von Skagway finden auch Kreuzfahrtschiffe den Weg.

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