Camping Municipal in General Conesa, Camping Municipal in Realico, Camping La Florida in Villa General Belgrano, Bewachter Parkplatz im Zentrum Cordobas, Camping Municipal in Cordoba, Parque Sarmiento in Rosario

Freitag 27.04.2018 Camping Municipal in General Conesa

Wie geplant sind wir um zehn abfahrbereit. Ich will im Carrefour in Puerto Madryn ein paar Sachen einkaufen. Ich verwerfe das, da hier kein Parkplatz zu bekommen ist. Auf der Ruta 3 und 2 geht es nordwärts.

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An einer YPF-Tankstelle halte ich an, um meinen Diesel zu füllen. Außerdem gönne ich mir einen Cappuccino und rufe meine Emails ab. Insgesamt werden es heute 400 Kilometer. Erst gegen Ende der Tagesstrecke sind endlich einmal Bäume und bestellte Äcker zu sehen. Die Pampa ist schon gnadenlos, auch was die vielen toten Tiere betrifft, die man täglich sieht. Raquel, die Dame an der Rezeption ist freundlich und hat in ihrem kleinen Kiosk meine benötigte Butter und ein Cerveza Artisana vorrätig. Ich brate uns ein Rindersteak; dazu gibt es Karottengemüse; für Lizzy zusätzlich den Knochen des Rippstücks. Nun sind es noch 1000 km bis nach Córdoba, die ich mir in mindestens 2 Tagesstrecken aufteilen werde. Dort werde ich wohl Jens und Ute wiedertreffen, mit denen ich eigentlich ständig in Kontakt bin.
Unser schöner Stellplatz liegt direkt am Rio Negro, der hier durch die Sumpflandschaft mäandert. Der angrenzende Wald ist das Naherholungsgebiet der Einheimischen.

Samstag 28.04.2018 Camping Municipal in Realico

Um halb zehn sind wir zurück auf der Ruta 251. Ins Maps.me habe ich einfach nur Córdoba als Endziel eingegeben. Ich will mich dann nachmittags gegen halb vier um einen Übernachtungsplatz kümmern. Auch heute erwartet uns wieder eine lange Fahrt durch die Pampa, später über die „22, 154, und 35“. Die asphaltierten Straßen sind unterschiedlicher Qualität und kilometerlange Streckenabschnitte sind abgefräst oder ausgeflickt. S’Gritli reagiert auf den Belag mit schwingendem Heck. Für kleine Imbisse und WLAN machen wir 2 Stopps an YPF-Tankstellen. In Realico finde ich den Camping Municipal inmitten von Sport- und Kinderspielplätzen. Außerdem gibt es eine Parrilla-(Grill-) Zone und ein sehr sauber geputztes Sanitärhäuschen. Am Eingang frage ich 3 junge Burschen, ob ich hier übernachten kann. Kein Problem; ich soll mich auf dem eingegrenzten Grundstück in der Nähe der Baños aufstellen. Das Camping ist gratis. Nach Spaghetti und dem Rest Karottengemüse, erledige ich den Abwasch. Ich schicke Andrea eine Whattsapp, da es hier auch noch Gratis-WLAN gibt. Als sie Feierabend hat, ruft sie mich per Whattsapp zurück. Schon ne tolle Sache – schnell mal von Deutschland gratis nach Argentinien zu telefonieren. Die Nacht ist ruhig, ohne Zwischenfälle.

Samstag 29.04. bis Dienstag 03.05.2018 Camping La Florida in Villa General Belgrano

Jens und Ute Giese hatten mir gestern noch eine Whatsapp mit ihrem Standort in Villa General Belgrano mitgeteilt. Von Realico geht es auf der RN 35, welche anfangs in sehr schlechtem Zustand ist. Auch heute geht die Fahrt durch anscheinend endlose Pampa. Unterwegs regnet es immer wieder mal. Die heutige Tagesstrecke beträgt 370 Kilometer. In Rio Cuarto mache ich einen Halt für einen kleinen Imbiss mit Kaffee. Ab hier geht es auf der RN 36 weiter bis zum schönen Embalse(Stausee) in der Nähe von Amboy. Die Straße ist gesäumt von Restaurants und Souvenirshops. Immer wieder sieht man deutsche Symbole, wie den Bundesadler, die deutsche Flagge und geschnitzte Holzschilder mit deutschen Bezeichnungen. Als ich in Villa General Belgrano ankomme, erfährt das noch eine Steigerung. Immobilienagenturen, Cabaña-Resorts, Hotels und Campingplätze weissen deutsche Namen beziehungsweise Bezeichnungen auf. Camping La Florida hingegen, mein heutiges Tagesziel, hat trotz des spanischen Namens deutsche Besitzer.
Ralf und Bettina Lage sind vor 26 Jahren von Pinneberg bei Hamburg hierher ausgewandert. Eigentlich sind hier Hunde nicht erwünscht, aber das kommt daher, dass Ralf bereits 4 Hunde hat, ausserdem Schafe, Ziegen und Katzen. Sie haben schlechte Erfahrung mit streunenden Hunden gemacht, welche nachts auf den Platz kommen, um zu wildern. Natürlich ist auch Lizzy sehr an der Tierwelt interessiert und ich muß sie in den folgenden 4 Tagen ein paarmal zur Ordnung rufen. Am Montag bietet Sandy, ein Schweizer Freund von Ralf, sich an, uns das schöne Bergdorf Cumbrecita zu zeigen.

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Das Dorf ist autofrei. Die Straßen sind mit gebrochenen Natursteinplatten gepflastert. Jedes Restaurant, jedes Hotel, jeder Souvenirshop setzt auch hier auf die Karte „Deutschland“. Das ganze ist absolut schön und aufgeräumt, aber die Vorspiegelung eines deutschen oder Schweizer Bergdorfes ist schon abstrus. Am höchsten Punkt steht eine kleine Kapelle im „Fallerhäuschen-Stil“. Sandy und Jens erwandern einen Wasserfall, während Ute sich einen Cappuccino gönnt, genieße ich eine Cerveza Artisana. Am Weg liegt ein kleiner See, welcher auch von einem Wasserfall gespeist wird. Zurück am Dorfeingang kehren wir zum Mittagessen im Restaurant des Bruders eines Kollegen von Sandy ein. Ungarisches Goulash mit Spätzle, welches man bei uns auch nicht besser bekommt, ist meine Wahl. Ute und Jens teilen sich eine Schweinshaxe mit Bratkartoffeln und Kraut, Sandy bestellt einen Steakteller mit Pommes und Salat. Die Rechnung teilen wir uns zu dritt, ausserdem haben wir Sandy die Fahrtkosten erstattet. Alle sind dankbar für diesen schönen Tag, da er gekrönt wurde von strahlendem Sonnenschein. Erst zurück am Campingplatz hüllen uns Bodennebel und Nieselregen wieder ein. Jens und Ute fahren schon am Montag nach Córdoba; ich folge erst am Dienstag, da ich noch Reparaturen und Reinigungsarbeiten am Gritli zu erledigen habe. Ralf, der uns in diesen Tagen mit so mancher Anekdote aus seinem Kneipierleben unterhalten hat, brät für mich und seine Frau Bettina am Abend Hamburger Frikadellen mit Speckzwiebel-Bratkartoffeln. Dazu gibt es einen feinen Rote-Beetesalat. Nach dem Duschen und einer Stunde Lektüre legen wir uns zur Ruhe.

Mittwoch 04. bis Sonntag 06.05.2018 Bewachter Parkplatz im Zentrum Cordobas

Nachdem ich die Rechnung beglichen habe, verabschiede ich mich von Ralf und Bettina. Man kann sich hier wohlfühlen; daß das Wetter schlecht war, war nicht zu ändern. Nach Córdoba sind es nur achtzig Kilometer. Unterwegs halte ich zweimal am Stausee Los Molinos für ein paar Fotos. Leider ist auch heute das Wetter nicht besser. Am Treffpunkt in Córdoba angekommen, sehe ich schon gleich Caracolita(das Schneckchen), das Fahrzeug von Ute und Jens. Die beiden sind auf Stadterkundung. Nachmittags klopft Jens an S’Gritli. Sie kommen von einer Bus-Citytour zurück – im Vorbeifahren haben sie mich schon entdeckt. Wir sitzen am Abend noch bei einer Flasche Wein zusammen und verabreden uns morgen früh zum Frühstück. Nicht weit vom Parkplatz haben sie eine schöne Panaderia ausfindig gemacht. Hier geniessen wir am Donnerstag unseren guten Café und feine Croissants. Gegen Mittag machen sie sich auf den Weg nach Ischgiulasto, einem schönen Naturpark 150 km nördlich von Córdoba. Den Besuch des Zentrums verschiebe ich auf Freitag.

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Ich mache ein paar Fotos von der Plaza San Martin und der Kathedrale. Außerdem habe ich endlich Glück an einem Geldautomaten. Ich habe es schon zweimal erfolglos bei anderen Geldinstituten versucht. Nach drei Stunden bin ich wieder zurück. Nach einem Spaziergang mit Lizzy im gegenüberliegenden Park koche ich uns Spaghetti Bolognese – eines von Lizzy’s Lieblingsgerichten. Am Abend lese ich noch etwas. Ein zweiter Ausflug fällt ins Wasser – es regnet! Am Samstag um elf unternehme ich eine Stadtrundfahrt mit einem Opentop-Doppelstöckerbus. Das „Opentop“ ist mit einer Plane versehen. Aber wenigstens sind die Scheiben frei, sodass ein paar Fotos von den unterschiedlichen historischen Fassaden möglich sind. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz kaufe ich noch ein paar Kleinigkeiten ein. Morgen, am Sonntag, will ich für Fotos von weiteren Sehenswürdigkeiten nochmal hierher. Die Perspektive aus dem Parterre des Busses war für Fotos der hohen Fassaden und Türme nicht optimal. Der Sonntag ist regenfrei!! In der Nähe des Parkplatzes steht ein gelbes Taxi; ich wecke den Fahrer und frage nach dem Preis für die Fahrt zur Plaza San Martin. Heute ist die Stadt, wie angeblich jeden Sonntag, kaum besucht. Alle Museen, bis auf ein privates, bleiben geschlossen. Umso gemütlicher ist es in den Gassen und Straßen. Nach meiner Fotosafari kehre ich an der Plaza in ein Restaurant ein. Hier genieße ich ein Glas Viño Tinto, einen gemischten Salat, Spinatravioli an Sahnesauce; zum Abschluss einen Café Cortado. Nach einer Viertelstunde „Sonnegenusssitzen“ nehme ich mir ein Taxi zurück. Lizzy schläft, aber auch heute machen wir einen Ausflug über den Park hinaus zu einem schönen Doppelweiher. Der Regen der vergangenen Tage hat die Herbstblätter von den Bäumen gespült. Am Abend ist in dem Park eine Veranstaltung und unser Parkplatz um 22:00 Uhr noch voll belegt. Ich schlafe erst spät ein, da laufend Besucher an- und abfahren.

Montag 07.05.2018 Camping Municipal in Cordoba

Schon um acht verlassen wir den bewachten Parkplatz. Ich will zur Specialgas–Abfüllstation in einem Randbezirk Cordobas. Gemäß iOverlander füllt man hier mein deutsches Wynen-System. Die Strecke führt zuerst über Cordobas Stadtautobahn; es regnet ununterbrochen. Dann führt uns das GPS durch eine Ortschaft und hinaus in die Felder. Die Naturstrasse ist vom andauernden Regen aufgeweicht. Innerhalb kürzester Zeit ist das Fahrzeug voller Matsch. Nachdem ich mich bei drei anderen Gasabfüllern durchgefragt habe, stehen wir endlich vor dem Specialgas–Abfüllbetrieb. Der Pförtner kehrt mit dem Chef, Jorge zurück. Er klärt ab, wann der Tankwagen zurückkommt; nur er hat die passende Pistole. Ich muss nachmittags um halb vier vorort sein; dann sollte es klappen. Ich begrabe meinen Plan, heute noch weiterzufahren. Ich wähle den Camping Municipal, welcher über den Stadtumfahrungsring gut zu erreichen ist. Dort vertreibe ich mir die Langeweile mit der Aktualisierung des Blogkonzepts. Viertel vor drei machen wir uns wieder auf den Weg. Der Rückweg zu Specialgas ist übersät mit Baustellen; trotzdem bin ich nur fünf Minuten zu spät dran. Der LKW ist noch auf dem Hof und das Füllen geht zügig und ohne Probleme vonstatten. Zurück am Campingplatz bereite ich die Zutaten für die Schinkennudeln vor. Ein roter Range–Rover mit Aargauer–Kennzeichen fährt auf den Platz. Es sind Rolf und Marina Urech aus Erlinsbach. Sie haben am Eingang bereits ein Taxi bestellt und wollen den übrigen Nachmittag und Abend das Zentrums Cordobas erkunden.

Dienstags 08.05.2018 Parque Sarmiento in Funes bei Rosario

Am Morgen verabschiede ich mich von Rolf und Marina. Sie wollen trotz des Regens noch einen Tag bleiben; das nächste Ziel haben sie noch nicht festgelegt. Für mich ist klar, daß es weiter in Richtung der Iguazúwasserfälle geht. Auch das Tagesziel habe ich mit Parque Sarmiento 10 km vor Rosario schon festgelegt. Die Tagesstrecke bietet wieder die ganze Bandbreite der Wetterbedingungen in Patagonien während der Regenzeit. Regen und starker Seitenwind sind ständige Begleiter. Die Fahrbahnoberfläche hat die bekannten tiefen Spurrillen der Lastwagen. Die Fahrt bis zum Parque Sarmiento dauert sechseinhalb anstrengende Stunden. Zu allem Überfluss wähle ich noch ein falsche Zufahrt zum Ziel, welche mich durch Matsch-, Dreck- und Wasserlöcher führt. S’Gritli sieht schlimm aus und der Platz hat ähnliche Qualitäten. Wenigstens kann Lizzy noch etwas mit den Platzhunden spielen. Die Duschen bieten sich nicht zum Gebrauch an und der Weg zu den Baños führt durch knöcheltiefen Matsch.

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