Freitag 06.04.2018 Ivans Werkstatt neben Dinka‘s House in Punta Arenas
Nachdem ich die Heizung wieder eingeschaltet habe, geht uns das Gas aus. Anstatt Café gibt es zum Wachwerden eine Dose Coke. In Puerto Natales kann man meine Wynen Flaschenkombo nicht füllen.
Man verweist mich nach Punta Arenas. Ich gönne mir ein Frühstück im schönen Café an der Plaza. Mehrere telefonische Buchungsversuche von Hostals oder Cabanas schlagen fehl. Marite, die freundliche Inhaberin einer Hosteria mit Cabanas bietet mir ihre Hilfe an und bringt mich zu einem Outdoorshop, dessen Inhaber sich mit Mascota–freundlichen Plätzen auskennt. Aber auch hier sieht man keine Möglichkeit. So bleibt mir nur übrig, in Punta Arenas bei Shell mein GLP aufzufüllen. Zwei Stunden später erreiche ich Punta Arenas auf der gut ausgebauten Carretera 7N. Hier gibt es kein grosses Angebot von Campingplätzen. Am Hostal Dinka‘s House werde ich abgewiesen, aber Ivan, Nachbar und Spezialist für Glasfaser-Arbeiten bietet mir einen Stellplatz und will schon morgen mein Hubdach reparieren. Die Nacht ist sehr kalt, aber wir haben ja wieder Gas.
Samstag bis Montag 07.- 09.04.2018 Parque Chabunco in Punta Arenas
Während Ivans Reparatur mache ich einen längeren Spaziergang mit Lizzy am Malecon an der Maghellanstrasse.
Um halb zwei sind die Arbeiten beendet und bezahlt. Ich mache mich auf zum Besuch der Museen Naval y Maritimo und Salesiano, sowie der Kathedrale.
Anschließend wechsele ich den Standort. Im Parque Chabunco finde ich einen schönen Stellplatz an der Maghellanstraße.
In der Saison ist dieser große, kostenlose Campingplatz stark frequentiert, aber jetzt bin ich zusammen mit einem argentinischen VW-Bus der einzige Gast. Am Sonntag erkunde ich vom Mirador am Cerro del Cruz das Hafenviertel und die Muelle.
Man hat von hier einen schönen Blick über das Stadtzentrum und den Touristikhafen. Am Montag besuche ich den Cementario „Sara Braun“ der für seine prunkvollen Mausoleen reicher Familien berühmt ist.
In einer örtlichen Tierklinik kläre ich ab, ob für Lizzy für den Grenzübertritt nach Argentinien ein neues Gesundheitszertifikat zu erstellen ist. Die Antwort ist negativ, das heißt das bestehende hat noch Gültigkeit. Am Sonntag besuche ich das Schiffsmuseum an der Maghellan-Straße. Hier kann man die Schiffsnachbauten der Nao Victoria, Maghellans Caravelle und Darvins Forschungsschiff Beagle besichtigen.
Es ist faszienierend sich in die Welt dieser beiden Pioniere zu versetzen. Die Nächte in Punta Arenas waren alle unter 0 Grad und die Tage teilweise sehr windig.
Dienstag 10.04.2018 YPF-Tankstelle an der Ruta 3 in Rio Grande/ Arg.
Die Fähre nach Porvenir geht um neun.
Auf der Überfahrt unterhalte ich mich mit Filippo aus Mailand. Er arbeitet seit 7 Monaten in Toronto und befindet sich im Lebensumbruch. Ich gebe ihm vor dem Ausschiffen meine Karte und er will mir auf Facebook eine Nachricht schreiben. Cameron, die Navigations-Fee legt mir mit dem Circuito de Oro wieder ein riesiges Ei.
Die Strecke ist im Normalzustand wellige Piste, aber es hat viel Wasser auf der Strecke und es sind zahlreiche Schlammpools zu durchfahren. Nach 50 Kilometern kommen wir wieder auf die Touri-Strecke von Porvenir. Aber S’Gritli trägt Matsch bis zur Gürtellinie. Nach weiteren 50 km besuchen wir die Colonia de Rey Pinguinos(Königspinguine).
Die Tiere sind gut 50 Meter vom Besuchertrail entfernt und es ist stürmischer Wind, aber ich hoffe, dass ich mit den Fotos etwas anfangen kann. Anschließend geht es zum Zoll nach San Sebastian. Nach ein paar Schwierigkeiten bei der argentinischen Senasa läßt man mich dann mit Lizzy passieren. Gracielas Casa Azul ist wegen Reparaturen geschlossen. Sie empfiehlt mir das Hostal Argentino im Zentrum von Rio Grande – auch hier habe ich kein Glück. Ich suche und finde die Werkstatt von Nino Vergara. Ihn habe ich in Alaska in der Nähe von Prince Rupert getroffen. Er ist noch am Arbeiten. Claudio sein Motorradkamerad auf dem Weg nach Alaska kommt auch vorbei.
Nach dem Austausch von Reiseerinnerungen und einem Cafecito mache ich mich auf den Weg zur YPF-Tankstelle, Claudios Übernachtungsempfehlung. Die Nacht ist sehr laut und der Schlaf nicht erholsam, aber immerhin gibt es eine heiße Dusche.
Mittwoch 11.04.2018 Geschafft und Glücklich: Parqueo de Puerto in Ushuaia
Schon um halb sechs treibt es mich aus dem Bett. Nach einem Croissant-Frühstück mache ich mich auf die Schlussetappe der, mich nun mehr als eineinhalb Jahre begleitenden Panamericana.
Das Wetter ist am frühen Morgen trügerisch schön. Die Landschaftseindrücke werden bestimmt von einem stimmungsvollen Licht-Schatten-Wechsel. Ich werde müde – Lizzy pennt schon seit einer halben Stunde. Wir fahren auf der Höhe der Estancia Maria Christina auf eine Nebenstrasse und schlafen hinter der sonnenbeschienenen Windschutzscheibe bis um elf. Nachdem wir eine halbe Stunde gefahren sind, fahren wir in eine Kontrolle der argentinischen Staatspolizei. Der diensthabende Offizier ist auf Schikane aus und lässt mich die Polster entfernen, um den Zwischenraum auf der Pritsche zu kontrollieren. Sämtliche Schränke öffnet er und steckt die Sachen willkürlich zurück. Aber auch das ist irgendwann ausgestanden. Der weitere Streckenverlauf führt mich unerwartet in die Berge.
Es hat angefangen zu regnen und bei zwei Passüberquerungen liegt Schnee auf der Fahrbahn. Aber schließlich ist Ushuaia erreicht und ich genieße die Einfahrt in die Stadt.
Wir fahren zu Lavadero R4 und melden S’Gritli zum Waschen an. Es dauert eine Stunde bis Mario die anderen Gäste bedient hat und so machen wir uns auf den Weg zum Hafen, um die Stadt zu erkunden und das wichtige „Geschafft!-Foto“ zu schießen.
Es wird halb fünf bis ich mein „Casita Linda“ sauber zurückbekomme. Eigentlich wollte ich zu einem Campingplatz auf der Estancia Haberton, aber dazu ist es zu spät. Ich entscheide mich für den Parkplatz am Hafen, wo schon zwei Wohnmobile stehen.
Ich verspüre Lust auf einen guten Café und mache mich auf den Weg ins Centro. Hier gibt es eine italienische Cafeteria, wo ich einen Espresso Doble und ein Stück Tarta Frutillar (Erdbeersahne) genieße. Auf dem Weg zurück zum Gritli finde ich einen Souvenirshop. Hier kaufe ich mir ein neues Cap und einen Sticker für S’Gritli.