Parque Suizo in Mendoza, Camping Municipal in Malargüe, Camping El Tigre am Embalse Laguna Negra, Hosteria El Domuyo in Barrancas, Camping Los Pinos in Zapala

Mittwoch 07.03.2018 Camping Parque Suizo in Mendoza

Der Tag vergeht mit Lesen und mehreren, nachmittäglichen Versuchen Juan Rodriguez von Servicio 4×4 zu erreichen. Unter der Nummer, welche im Google zum entsprechenden Eintrag angegeben ist, erreiche ich nur den Anrufbeantworter. Auf meine Nachricht ruft niemand zurück. Von dem Mitarbeiter, welchem ich den Zündschlüssel abgegeben habe, habe ich einen Zettel mit einer Handynummer von Juan bekommen. Anscheinend habe ich diesen zu früh entsorgt. Ich werde morgen schon früh ein Taxi nehmen, um mich über den Stand der Arbeiten zu informieren.

Donnerstag 08.03.2018 Camping Parque Suizo in Mendoza

Der freundliche Besitzer des Campingplatzes hat mir ein Taxi bestellt, welches schon um halb neun am Tor auf mich wartet. Bei Servicio 4×4 sind die Schweißarbeiten sauber ausgeführt. Eine halbe Stunde später kann ich bei Juan meine Rechnung bezahlen. Auf dem Weg durch Mendoza erledige ich noch Einkäufe beim Jumbo Supermercado. Auf dem Platz angekommen, mache ich mich gleich ans Aufsatteln der Wohnkabine. Nachdem die ganzen Utensilien wieder versorgt sind, kommt ein Schweizer Ehepaar mit dem Platzwart vorbei. Werner und Mägi Hüsser sind aus Aarau und wir verabreden, dass ich später noch bei ihnen vorbeischaue. Ich erhalte zu einem Glas Prosecco auch noch viele Tipps für meine Weiterreise. Später kommen noch zwei weitere Schweizer Paare an.

Freitag 09.03.2018 Camping Municipal in Malargüe

Heute geht es weiter auf der Ruta 40(sprich: cuarenta). Als Tagesziel habe ich mir Malargüe ausgesucht, welches als besondere Attraktion das Museum Pierre Auger bietet. Der Franzose hat hier seine Messstationen großzügig auf mehreren Quadratkilometern ausgebracht, um kosmische Strahlung nachzuweisen. Das will ich mir morgen genauer erklären lassen. Ich bin früh dran und widme den Nachmittag der Entspannung beim Lesen.

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Lizzy ist mit Hundekameraden vom Platz unterwegs. Im Laufe des Nachmittags bellt sie immer wieder nervös und hetzt von einem Platzende zum anderen. Mir ist bei ihr schon mehrfach aufgefallen, dass sie anscheinend Sachen registriert, die ich nicht nachvollziehen kann. Keine Ahnung, ob das mit der Strahlung zusammenhängt, oder ob sie schlicht und einfach etwas chabbelätz ist. Am Abend klopft es am Gritli. Vor der Tür steht Juan Bautista Moretta und bittet um Salz für sein Grillgut. Später bringt er dann „Gringo – Gringo“ schreiend von seiner Parrillada ein paar Knochen und Fettstreifen vorbei, welche ich unbedingt probieren muss. Er hat auch Innereien gegrillt, welche ausschauen wie schon verdaut. Aus reinem Selbstschutz lehne ich das Geschenk ab und entschuldige mich damit, daß ich schon zwei große Portionen meines eigenen Abendessens verputzt habe und schlicht nichts mehr reinpasst. Juan Bautista ist furchtbar laut. Er zeigt mir, wie der gemeine Deutsche den Hitlergruss ausführt und fuchtelt mit dem Fleischermesser vor meinem Gesicht herum. Er ist harmlos, aber anscheinend hat auch er seine Probleme mit der „kosmischen Strahlung“?.

Samstag 10.03.2018 Camping Municipal in Malargüe

Heute schlafen wir aus. Nach dem guten Frühstück ist sonnen und chillen angesagt. Ich entscheide mich gegen den Museumsbesuch, da Lizzy auch heute ihr sonderbares Verhalten an den Tag legt. Immer wieder höre ich sie aufgeregt heulen, oder sehe sie mit hoch erhobenem Kopf vorbeilaufen und in die Luft bellen. Juan Bautista lässt sich heute nicht sehen, anscheinend hat er mir angemerkt, dass ich dachte, er hätte nicht alle Latten am Zaun. Gegen Abend räume ich schon das meiste zusammen – ich will morgen früh weiter.

Sonntag 11.03.2018 Camping El Tigre am Stausee Laguna Negra

Wir machen einen Abstecher über eine Naturstraße zur Laguna del Diamante. Gerne hätte ich mit Lizzy oben am See mit Blick auf den Vulkan Maipo übernachtet. Leider ist dieser Traum schon an der Rangerstation ausgeträumt. Hund im Naturpark ist hier ein absolutes No Go. Also geht es die sieben Kilometer zurück und weiter in Richtung Camping El Tigre, welchen ich als Ersatz auf iOverlander ausgespäht habe.

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Der Platz ist unaufgeräumt. In zwei Pools steht grünes Wasser und die Baños sind mehr schlecht, als recht. Auf dem Platz liegt der Plastikmüll. Am Abend versuche ich mich beim argentinischen Parrillada. In Mendoza habe ich ein 600-Grammstück eingekauft. Es war das kleinst Auffindbare. Nach zwei Stunden Niedrigtemperaturgrillen wird es dann dunkel. Das ist für mich das Zeichen das Lomo aufzuschneiden. Leider ist es im Kern noch rot. Ich brate die fünf fingerdicken Scheiben in der Pfanne nochmal nach. Das Fett schneide ich großzügig weg und tue es für Lizzy zur Seite. Dazu gibt es einen Tomatensalat und Brot. Nicht schlecht, aber es wäre mir lieber, wenn ich den restlichen Braten am Stück übrig hätte. Aber so gibt es morgen eben Ragout aus Fleischwürfelchen.

Montag 12.03.2018 Hosteria El Domuyo in Barrancas

Gegen zehn bin ich wieder auf der Ruta 40. Bald machen wir dann aber einen Abstecher zur Laguna de La Niña Encantada. Das ist eine Oase in den trockenen Bergen vor Las Leñas, der Wintersportmetropole Argentiniens.

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Es ist nur ein kleiner Weiher, der jedoch malerisch zwischen Felswände eingebettet ist. Lizzy kann mit auf den Rundweg und keiner schert sich darum, daß sie nicht an der Leine ist. Ich habe eine nette Unterhaltung mit einem Ehepaar. Die Frau spricht ein paar Brocken deutsch, da ihre Mutter Wolgadeutsche ist und nach Argentinien auswanderte. Dann geht es wieder zurück zur Hauptstraße, welche uns bereits 10km über Naturbelag geführt hat. Weitere 30 werden folgen. Wir überqueren den Rio Grande auf einer schmalen Brücke.

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Der Fluss hat sich eine schmale Spalte in harten Lavastein geschnitten – überhaupt ist die Umgebung übersäht von schwarzem Gestein. Nach den angekündigten dreissig Kilometern sind wir dann zurück an der Ruta 40 und machen eine Café-Pause an einem Rastplatz. Bald ist dann die Hosteria El Demuyo in Barrancas erreicht. Außer den Cabañas bietet der Besitzer Platz zum Campen, sowie Baños und warme Duschen.

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Bei der Ankunft treffe ich das junge Schweizer Paar Yvonne und Mike aus Bern. Sie haben den Tag erschöpft beendet, da es extrem windig war. Morgen wollen sie nur genussradeln und im Zweifelsfall per Autostopp weiterkommen. Jeder führt etwa 18kg Gepäck in 4 Taschen mit sich. Ich koche ihnen einen Café zum Aufwärmen und sie revanchieren sich am Abend mit einer Einladung zum Bier. Die Beiden sind in Ushuaya gestartet und wollen bis nach Peru. Ich fühle mich um Jahre zurückversetzt, wo wir Radferien in Schottland, Irland und Wales gemacht hatten. Aber diese Zwei legen schon noch eine Schippe oben drauf.

Dienstag 13.03.2018 Camping Los Pinos in Zapala

Weiter auf der Ruta 40 erreiche ich am frühen Nachmittag Zapala. Der Camping Municipal Los Pinos ist an ein großes Freizeit- und Sportcenter angegliedert. Als ich mich mit meinem Personalausweis anmelde, fragt mich der Platzwart, ob ich Jubilado(Rentner) bin. Das bejahe ich; die Frage nach einem amtlichen Ausweis muss ich verneinen. Trotzdem verzichtet der liebe Mann auf eine Bezahlung. Als Rentner kann man hier umsonst campen. – Toll! – Hier auf der Hochebene weht ein teuflischer Wind. Er gibt der unteren Scheibe der Gritli-Türe den Rest. Ich halte die Türe zwar am Drehgriff, aber der Wind reißt sie mir aus der Hand. Mit einem lauten Knall zerreißt es das Plexiglas. Naja, es ist ja nur die äußere Scheibe der Plexi-Isolierglases. Das Loch klebe ich mit Panzerband ab und will mich später darum kümmern. In der Nacht wird der Wind noch heftiger und der Regen peitscht gegen die Fenster und aufs Dach.

Aeropuerto Santiago, Camping Rio Blanco, Camping El Sauce Los Andes, Parque Suizo Mendoza/ Argentinien

Dienstag 27.02.2018 Los Nogales Roan Jasé, Camping Rio Blanco

Um halb neun verabschieden wir uns von Leopoldo und Manuela, unseren Gastgebern auf dem Campingplatz Los Nogales de Roan Jasé. Sie haben uns herzlich empfangen und an den zwei Abenden mit guter Küche bewirtet. Rechtzeitig, zwei Stunden vor Abflug sind wir am Flughafen, aber an den Iberia-Schaltern ist schon Andrang. Wir lassen uns davon nicht beirren und gehen zum Restaurant im Parterre auf einen zweiten Café. Vor Andi‘s Check-In bleibt auch noch etwas Zeit für Einkäufe im Souvenirshop. Natürlich ist die Schlange länger geworden und Andrea ist bei den zuletzt abgefertigten Passagieren. Leider muss sie nun gleich durch die Sicherheitsschleuse – der Abschied steht an. Ich hätte sie gerne noch etwas hierbehalten. Das gemeinsame Reisen hat Spaß gemacht.
Ich nehme die Stadtumfahrung La Florida und dann die Chile 57, welche mich über Los Andes nach Argentinien bringen soll. Es ist schon später Nachmittag als ich nach einem Camping-Hinweisschild den Rio Arconcagua überquere.

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Der Camping Rio Blanco bietet Toiletten, Duschen und Strom. Auf den Pool verzichte ich, da dieser aus einem Gebirgsbach gespeist wird und ein entsprechend kühles Schwimmvergnügen bietet. Ich überprüfe auf der Karte unseren Standort und stelle fest, dass ich morgen für Lizzy’s Veterinärdokument 15 Kilometer nach Los Andes zurückmuss.

Mittwoch 28.02.2018 Camping y Restaurante El Sauce in Los Andes.

Nach dem Zusammenräumen mache ich mich mit Lizzy auf den Weg zum Veterinär, welcher im iOverlander empfohlen wird. Um fünf nach zwölf habe ich die Praxis erreicht. Die freundliche Veterinärin verschiebt für Lizzy die Mittagspause, wofür ich sehr dankbar bin. Was mich stört ist, dass Lizzy nochmals eine Frontline-Behandlung, welche wir erst vor sieben Tagen vorgenommen haben, erdulden muss. Dann wird das tierärztliche Attest ausgefüllt, welches auf neutralem Papier doch einen etwas provisorischen Eindruck macht. Meine Frage, ob eine Urkunde bei der Agrikulturbehörde nötig ist, wird mit „Nein“ beantwortet. Ich habe mit der gegenteiligen Antwort gerechnet, freue mich aber einen Weg gespart zu haben. Zu früh!

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Als ich nach eineinhalb Stunden den argentinischen Zoll erreicht habe und nach einer halben Stunde Wartezeit die freundliche Tierärztin der argentinischen Senasa genau dieses Dokument verlangt, fluche ich über meine eigene Gutgläubigkeit. Ich muss zurück zum chilenischen Zoll, wo mir die chilenische SAG zuerst mal das ganze Obst und Gemüse ausräumt. Die Dame hat nun meine verschweißten Würste und Aufschnitt, sowie das Fleisch im Visier. Alle diese Lebensmitttel habe ich in Chile eingekauft. Als ich dann reklamiere, pfeift sie ihr Vorgesetzter zurück. Erst dann erfahre ich, daß ich für das Gutachten nach Los Andes zurück muss. Es werden dazu zahlreiche Dokumente benötigt, wie zurückgestempeltes Migrationspapier für das Fahrzeug sowie ein Passierschein der PDI(das Gegenstück zum US-FBI) für mich. Es ist bereits dunkel als ich den Camping El Sauce erreiche. Anstatt zu kochen, gehe ich ins Restaurant, wo ich ein gutes Steak(termino medio) und ein dunkles Kunstmann-Bier genieße.

Donnerstag 01.03.2018 Camping y Restaurante El Sauce in Los Andes

Um halb neun bin ich auf dem Jumbo-Parkplatz. Hier in der Nachbarschaft soll sich die SAG-Behörde befinden. Nach einem Cappuccino in der Cafeteria treffe ich auf dem Weg zum Fahrzeug eine junge Frau, welche eine Fleece-Jacke mit dem Aufdruck „SAG“ trägt. Von ihr erfahre ich, daß das Büro nur hundert Meter entfernt ist. Dort angekommen, werde ich gleich an die Veterinärin weitergereicht. Sie trägt meine und Lizzy’s Daten handschriftlich in ein Formular ein. Meine Befürchtung wird bestätigt. Das Dokument kann ich erst morgen abholen. Nun habe ich den Rest des Tages zur freien Verfügung. An der Copec-Tankstelle wird S’Gritli einer Wäsche unterzogen und anschließend mit Diesel von Teerspritzern befreit. Vor ein paar Tagen hatten wir bei 30 Grad Wärme eine frisch asphaltierte Straße befahren. Wir haben uns beim Einsteigen schon zwei Jeans versaut. Anschließend geht’s zurück zum Camping El Sauce. Nach ein paar Stunden Lektüre in meinem EBook bereite ich das Abendessen. Früh gehen wir schlafen.

Freitag 02.03.2018 Parque Suizo in Mendoza/ Argentinien ??

Um halb zehn hole ich Lizzy’s Gesundheitsattest in der SAG-Geschäftstelle ab. Das geht ohne Wartezeiten ab und ich schlage gleich den Weg zum Paso Los Libertadores ein. Heute ist strahlender Sonnenschein. Das gleisende Licht zeichnet schattige Strukturen in die steilen Felswände.

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Auf einer Serpentinenstrecke noch vor dem Zoll genieße ich die Aussicht bei einem zweiten Café. Viele Lastwagen schleichen die hochprozentige Steigung hinauf – auch die talwärts fahrenden sind im Schritttempo unterwegs. Die Gefällstrecke vor dem argentinischen Zoll bietet einen Blick auf den Aconcagua – mit 6960 Metern ist er der höchste Gipfel des amerikanischen Doppelkontinentes.

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Gestern war dieser großteils von Nebel verdeckt; heute hat er nur ein weißes Wolkenkäppi. Die freundliche, argentinische Veterinärin erwartet Lizzy bereits und sorgt dafür, daß auch die weiteren Zollformalitäten zügig erledigt werden. An der Puente des Incas mache ich mit Lizzy einen Rundgang und schiesse weitere Fotos.

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Die Talfahrt auf dem Paso Sistema Christo Redentor ähnelt französischen Alpenpässen im Sommer.

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Die schönen Eindrücke lassen mich die Mühen der Vorbereitung für den Länderwechsel vergesssen. In Uspallata führt mich das GPS auf den Kiesbelag der RP13.

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Der Canjon erinnert mich an das Pariah Valley in den Escalante Staircase im US-Staat Utah. Der Unterschied besteht in den Farben der Felswände. In Nordamerika sind die Straßen und Berge aus rotem Sand beziehungsweise Sandstein. Hier sind die Wege granitgrau, die Felswände weniger hoch dafür mehrfarbig.

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Am Cerro Siete Colores treffe ich Sigo und Hilu bei ihrem „Bummel mit Pummel“. Sie laden mich ein, den Übernachtungsplatz mit ihnen zu teilen. Ich hätte das Angebot annehmen sollen. Aber ich will weiter zum Parque Suizo in Mendoza. Mit Sigo unterhalte ich mich noch über die weiterführende Strecke. Er hat schon ansatzweise von dem Trail gehört, aber man hat ihm abgeraten, mit seinem großen Fahrzeug diese Herausforderung anzunehmen. Mit einem kleineren Fahrzeug sollte es aber möglich sein.

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Nach einigen Kilometern steigt die Naturstraße in die Berge. Bald schalte ich in die Untersetzung und dann nehme ich auch die Hinterachs-Differenzialsperre zu Hilfe. Solange ich Fahrzeugspuren vor mir habe, funktioniert alles reibungslos.

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Irgendwann gibt es aber keine Fahrrillen mehr und ich bin auf Informationen der Navigationsapp und meinen Instinkt angewiesen.

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Beides klappt allerdings nicht so richtig. Ich treffe auf Fahrspuren, die eindeutig von Quads oder Enduros angelegt wurden. Ich folge diesen, dann werden diese zum Wanderpfad. Da sich die Geländeneigung in erträglichen Grenzen hält, behalte ich die Richtung bei.

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Dann meldet sich mein „kleiner Mann im Ohr“: Karlheinz die bist zwar mutig, aber an der Grenze angelangt, wo Mut zur Dummheit wird. Diese Warnung nehme ich ernst und mogle mich rückwärts aus diesem Gelände, um an geeigneter Stelle zu wenden und den Weg zurückzufahren. Auf dem kleinen Plateau eines kegelförmigen Berges sehe ich den Trail, den ich vorher nicht finden konnte. Hier gilt es eine Entscheidung zu fällen. Fahre ich zurück Richtung Uspaillata oder folge ich dem wieder gefundenen Weg. Wo ich ursprünglich herkomme, baut sich ein Gewitter auf. So entscheide ich mich gegen diese Richtung, unterstützt von der Tatsache das die weiterführende Strecke jetzt bergab führt. Bei Regen wären beide Wege schwer bis kaum befahrbar.

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Es geht durch ein trockenes Flussbett aber auch immer wieder über scharfkantige große Felsbrocken bergab. Die Geschwindigkeit liegt irgendwo zwischen fünf und zehn Stundenkilometern. Dann wird das Flussbett breiter – der Steueraufwand bleibt der Gleiche. Das Gelände öffnet sich und auf den Felswänden stehen Nachrichten und Posts, die ich nicht übersetzen kann. In einer Felsnische auf einem Absatz steht eine volle Flasche Vino Tinto. Eine Hommage an den Durchhalter? Ich weiß es nicht – und lass sie stehen. Dann sehe ich eine Art Naturstraße, die wieder ansteigt. Nach fünfzig Metern winkt mir ein Motocrosser, der sich vom Aufstieg erholt und – ich sehe den Abstieg. Serpentinen – eine an der anderen – die Straße nicht breiter wie zwei Meter. Ich sehe die nächsten drei Wenden, über und über mit Felsbrocken durchsetzt und tief ausgefahrene Fahrspuren. Ich hoffe, daß die nachfolgenden Kehren besser aussehen, denn S’Gritli knarrt und giert, macht Geräusche, die ich vorher nie gehört habe. Die Vino Tinto Zieltrophäe kam wohl zwei Stunden zu früh. Ich habe die Serpentinenstrecke hinter mir und durchfahre ein Flussbett, das zwar flacher ist, aber die Oberfläche ist ähnlich beschaffen.

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Nachdem ich auch da durch bin, folgt ein gewellter Feldweg, Die Wellen liegen etwa vier Meter auseinander. Bei einer der letzten ertönt ein mächtiger Knall. Das Geräusch lässt mir die Haare zu Berge stehen. Lizzy ist aufgeschreckt in die Höhe gesprungen. Ich schau sie an: „Lizzy, jetzt ist der Rahmen gebrochen“. Ich bringe den Mut nicht auf auszusteigen und nachzusehen. Ich sitze das aus. Ausserdem ist es bereits dunkel. Seit einer Viertelstunde sehen wir das Lichtermeer Mendozas. Auf den Schunkelweg folgt eine Baustellen-Umleitung. Der Text des Baustellenschildes trifft mich ins Herz:
„Desvio por la construccion de la nueva RP13“. Ich mag es nicht übersetzen. Nun noch durch Mendozas Randgebiete mit Kurs auf El Challao, dann sind wir am Parque Suizo, unserem heutigen Tagesziel. Der Höllenritt dauerte etwa sieben Stunden ab Uspallata. Heute gibt’s Gestriges aufgewärmt. Lizzy belohne ich mit den zwei Schnitzeln – ich nehme die Nudeln mit Maggi-Bratensauce. Lizzy kriegt noch ein bisschen Freilauf – ich, einen Cuba Libre. Alles andere sehen wir morgen.

Samstag 03.03.2018 Camping Parque Suizo in Mendoza/ Argentinien

Gestern habe ich nur die notwendigsten Aufbauarbeiten erledigt, da ich mir vorgenommen hatte, heute bei Walmart einzukaufen. Ich fahre vorsichtig und langsam zum acht Kilometer entfernten Supermarkt. Auch auf ebener Straße sehe ich im Rückspiegel die Kabine auf- und abschwingen. Zurück von den Einkäufen lege ich mich zuerst unters Fahrzeug.

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Die beiden Längsholme des Leiterrahmes sind hinter der Fahrerkabine angebrochen. Ein Wahnsinn! Man kann das schweißen, aber wird der TÜV in Deutschland das abnehmen? Egal – es ist die einzige Lösung. Ich versorge gerade im Gritli meine Einkäufe als ich draußen Lachen und Schwyzerdüütsch vernehme. Nun, zum vierten Mal, treffe ich mit Myrta und Ueli zusammen. Sie waren bereits in Ushaya und sind wieder nordwärts unterwegs. Sie wollen im Juni Brasiliens Pantanal bereisen. Da Ueli ein Rinderstück braten will, heizt er den Grill an, welchen wir uns zu zweit teilen. Gut für mich, da ich später meine Steaks auch auflegen kann. Lizzy verlebt also einen Traumabend und wir schwelgen in Erinnerungen.

Sonntag 04.03.2018 Camping Parque Suizo in Mendoza/ Argentinien

Auch heute unternehme ich nichts Gravierendes gegen meinen Rahmenschaden. Allerdings gibt mir der Platzinhaber die Adresse eines Blattfeder-Spezialisten in Mendoza. Ich werde Elasticos-Cuyo morgen aufsuchen, aber dazu werde ich die Kabine absatteln, da ich befürchte, daß mir sonst noch Schlimmeres passiert.
Heute Nachmittag grillt Ueli ein 1.5 Kilo schweres Rinderfilet. Ich bereite den Tomatensalat zu und spendiere den Rotwein. Vom Braten schaffen wir gerade mal die Hälfte – ein Riesenteil!

Montag 05.03.2018 Camping Parque Suizo in Mendoza/ Argentinien

Nach etwas Suchen finde ich die Firma Elasticos-Cuyo. Allerdings führen sie keine Schweißarbeiten am Chassis durch. Man gibt mir aber eine Adresse und eine Wegbeschreibung. Kurz vor zwölf fahre ich bei Servicio 4×4 auf den Hof. Fünf Minuten später kommt der Chef Señor Juan Rodriguez, der sich den Schaden anschaut und die Reparatur mit seinen Leuten ausführen will. Der Preis ist okay und die Dauer der Reparatur hält sich mit zwei Tagen in Grenzen. Schon morgen, kann ich den Pickup vorbeibringen. Bevor ich gehe, betone ich nochmals wie wichtig mir eine präzise Ausführung ist. Señor Rodriguez nickt gelassen, was ich als gutes Zeichen nehme. Nach meiner Rückkehr im Parque Suizo räume ich den ganzen Inhalt der Fahrer- unter die Wohn-Kabine, fege aus und putze die, von innen verschmierten Scheiben.
Bei Ueli und Myrta ist heute Reste essen angesagt, was man bei einem Rinderfilet sicherlich verschmerzen kann. Bei mir gibts Hotdogs mit Baguette-Brötchen und Salzburger Würstchen. Auch die wählerische Lizzy kommt nicht zu kurz.

Dienstag 06.03.2018 Camping Parque Suizo in Mendoza/ Argentinien

Um neun gebe ich meinen Schlüssel und den Pickup bei einem Angestellten von Servicio 4×4 in die Obhut. Dann suche ich mir ein Taxi. Das ist nicht ganz einfach, da sämtliche Taxis anscheinend mit Kollektivauftrag unterwegs sind und nur ihre Stammkundschaft mitnehmen. Ich gehe eine halbe Stunde bis zur Avenida San Martin, wo man angeblich leichter ein Individual-Taxi finden kann. Das klappt auch, aber ich bin erst um Viertel nach zehn zurück am Platz und Myrta und Ueli sind leider schon abgefahren. Lizzy pennt in der Kabine. Ich schicke den beiden eine Dankeschön-Email dafür, dass sie auf Lizzy aufgepasst haben und wünsche ihnen eine schöne Weiterreise. Der Nachmittag vergeht mit dem Schreiben dieses Blogs. Zum Abendessen lassen sich Lizzy und ich eine gute Spaghetti-Bolognese schmecken.

Andrea’s Eindrücke vom dreiwöchigen Chile-Besuch

07. Februar/ Camping Sin Ir Mas Lejos in Linares
Mein Flug von Zürich über Madrid nach Santiago de Chile läuft reibungslos. In Santiago angekommen, geht es allerdings sehr lange bis ich meine Gepäck und den abgestempelten Reisepass in Empfang nehmen kann.

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Karlheinz wartet schon auf mich, und es ist schön sich nach anderthalb Jahren gesund und munter zu begrüssen. Der Wechsel vom kalten Februar in Deutschland zu 29 Grad erschlägt einen fast. Aber herrlich – diese Temperaturen!! Jetzt am Gritli angekommen, lerne ich endlich auch Lizzy kennen. Sie begrüßt mich freudig. Was für ein herziger Hund. Allerdings wird sie in den nächsten Tage vehement ihr Beifahrer-Sitzrecht verteidigen. Der Plan ist nun Santiago zu verlassen und etwas Strecke Richtung Süden zu machen. In Linares füllen wir unsere Vorräte auf; zwei Personen verbrauchen nun einmal mehr, wie eine. Der Campingplatz „Sin Ir Mas Lejos“ in Linares ist auch unsere erste Übernachtungsstation. Der freundliche Besitzer schickt uns am nächsten Morgen, mit vielen Tipps und Kartenmaterial, auf unsere dreiwöchige, gemeinsame Reise.

08. Februar/ La Poza Camping in Pucon
Das heutige Ziel ist Villarrica am gleichnamigen Lago. Die Stadt ist rappelvoll. Entlang der Seepromenade findet ein Fest statt. Etwas ausserhalb finden wir einen Campingplatz(naja!). Die Baños sind, milde ausgedrückt, nicht gerade gepflegt.? Auf die Qualität der sanitären Anlagen muß ich mich erst einmal einstellen.

09. Februar/ Pucon und Lago Villarica
Heute ist unser Plan, in Richtung Pazifikküste zu fahren. Vorher genehmigen wir uns in Pucon ein sehr gutes, zweites Frühstück. Schöne Blumenbeete unterstreichen den gefälligen Gesamteindruck. Pucon ist auch das Mekka für Outdoor-Aktivitäten aller Art.

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In Villarrica und Pucon fühle ich mich an Titisee im Schwarzwald erinnert, was auch an den Besucherströmen liegen mag. Ohne Zweifel ist es landschaftlich wunderschön.

10. und 11. Februar/ Camping La Cascada in Los Molinos(Valdivia)
Station auf unserer heutigen Etappe ist Valdivia, eine Universitätsstadt. Sie liegt sehr malerisch, mit einzelnen Brücken verbunden, da sie von Wasser umgeben ist.

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Ein iOverlander-Empfehlung kommt nach Besichtigung für uns nicht in Frage. Wir entscheiden uns, nach Los Molinos an die Küste zu fahren und finden den schönen Campingplatz La Cascada.

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Dort treffen wir ein Schweizer Paar, Markus und Alexa mit ihrer 4-jährigen, entzückenden Tochter Merle. Der Platz liegt traumhaft direkt am Strand. Die Menschen sind sehr freundlich und auch sehr an uns interessiert. Ein junges Ehepaar feiert ihren Abschied mit ihrer Familie , da sie morgen nach Antofagasta ziehen werden. Am Abend bringen sie uns einen Happen, bestehend aus Pan Frito y Queso vorbei. Wir bleiben zwei Nächte.

12. Februar/ Camping Municipal in Frutillar
Am Morgen trinken wir in einem Restaurant am malerischen Malecon einen Nescafé. Auf dem Markt kaufen wir einen Holznapf für Lizzy, welchen sie am Abend dann auch wirklich einweiht. Unsere heutige Fahrt führt uns auf der Ruta 5 über Osorno nach Frutillar. Wie in den meisten Städten und Dörfern findet man auch hier sehr einfache Häuser, denen ein bisschen Farbe und Pflege gut tun würde.

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Am Lago Llanquihue angekommen, sind wir beeindruckt vom Panorama des schneebedeckten Vulkans Osorno und den umliegenden Bergen. Leider sind die versprochenen, warmen Duschen wie so oft nur kalt. Die schöne Lage des Platzes entschädigt uns dafür. Auch hier verbringen wir zwei entspannte Tage. Leider ist das WLAN-Angebot schlecht und mit meiner Vodafone-Karte komme ich in Chile nicht weiter. Aber wenigstens kann ich mit Karlheinz´ Handy Stefan mitteilen, dass alles okay ist.

13. Februar/ Camping El Caleuche in Bucht von Ancud
Bald haben wir zusammengeräumt und fahren über die Naturstraße zurück nach Frutillar. Von dort fahren wir weiter nach Puerto Varas, wo wir unsere Vorräte aufgefüllt haben, dann über Puerto Montt nach Pagua. Hier wollen wir die Fähre auf die Insel Chiloe nehmen. Während unserer Wartezeit erkundigen wir uns bei unserem Vordermann in der Fahrzeugschlange nach einer Unterkunft nahe des Fährhafens Chacao. Die Möglichkeiten sind begrenzt, aber er gibt uns die Adresse des Campingplatzes El Caleuche in der Bucht von Ancud. It‘s not the Ritz, aber wir sind froh, einen Stellplatz für die Nacht zu haben.

14., 15. und 16. Februar/ Camping Mirador Las Islas nahe Dalcahue
Die nächsten Tage haben wir vor die Insel zu erkunden. Durch das Landesinnere fahren wir nach Dalcahue, wo wir von einem großen, überdachten Kunsthandwerkermarkt direkt am Hafen gehört haben.

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Dalcahue liegt an einem Meeresarm zwischen der Hauptinsel und der Isla Quinchao. Ein Stand mit bunten Wollsachen, Körben und Schnitzarbeiten reiht sich an den anderen. Im ovalen Gebäude, welches in der Form einem chilenischen Segelboot nachempfunden ist, kann man in den Garküchen den Köchinnen direkt in die dampfenden Töpfe schauen und es sich schmecken lassen – in unserem Fall Lachs mit Reis-mmmh. Wir fahren weiter entlang der Küste bis Tenaun, wo wir eine Holzschindelkirche mit ihren blauleuchtenden Türmen besichtigen.

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Die schönen, schindelverkleideten Häuser begeistern uns immer wieder, wobei es etwa dreißig unterschiedliche Schindelarten gibt. Schon beim Hereinfahren in den kleinen Ort bemerkten wir ein weißes Mercedes-Expeditionsmobil mit deutschen Kennzeichen. Als wir auf einer Parkbank unseren Restkaffee vom Frühstück trinken, lernen wir die Besitzer Ellen und Perry kennen. Nach unserer angeregten Unterhaltung erhalten wir von beiden einen Tipp für unseren heutigen, in der Nähe liegenden Übernachtungsplatz. Der Weg über ein 7 Kilometer lange Schotterpiste lohnt sich allemal.

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Der Platz liegt traumhaft oberhalb einer weitläufigen Bucht auf einer riesigen Wiese, die wir fast für uns alleine haben und Lizzy kann ihre Runden drehen. Wir bleiben zwei Tage.

17. Februar/ Camping in Huillinco am Lago Cucao
Heute wollen wir die Hauptstadt der Insel, Castro besuchen.

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Hauptmerkmal sind die Holzkathedrale und die bunten Pfahlbauten am Fiordo. Von hier führt uns der Weg nach Cucao an der Pazifikseite Chiloes. Wir parken auf dem endlos erscheinenden Strand und kochen uns einen Café. Zum Übernachten ist die Flut zu stark. Einen Platz für die Nacht finden wir auf dem Rückweg an einem kleinen See.

18. Februar/ Camping in Puelche
Unser Weg führt zurück zur Chiloe-Fähre und weiter über Puerto Montt zum Fährhafen La Arena. Kurz nach der Fährankunft in Puelche nehmen wir den ersten Campingplatz.

19. Februar/ Camping und Ecolodge El Cobre in Hornopiren
Wir halten uns an der Küste und streifen die Orte Chauchi und Rolecha. Hier wird noch das traditionelle Bootsbauerhandwerk gepflegt.

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Die Naturstraße mit schönen Ausblicken führt uns nach Hornopiren, von wo die weiterführende Fähre nach Chailten ablegt. Wir wollen aber nicht weiter südwärts, sondern finden hier unseren, nicht ganz billigen, Übernachtungsplatz nahe einer in der Bucht liegenden Eco-Lodge, von Regenwald umgeben.

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Auf unserem Weg hierhin haben wir uns einen Plattfuß eingefangen. Leider ist heute Sonntag und die Reparatur wird auf morgen verschoben. In der Nacht regnet es.

20. bis 26. Februar/ Playa Niklitschek in Puerto Varas und Los Nogales de Roan Jase
Nachdem der Reifen repariert ist fahren über Land zurück zur Fähre. Bald sind wir in Puerto Montt und schlagen den Weg nach Puerto Varas ein, um noch 2 Nächte am Lago Llanqihue an der Playa Niklitschek zu verbringen. Da die 3 Wochen dahinschmelzen wollen wir noch einmal Pazifikluft schnuppern. Die nächsten drei Tage genießen wir den rauhen Pazifik und die abwechselsreiche Küstenstraße, die uns durch araukanische Wälder führt.

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Da die Zeit drängt, kehren wir zur Ruta 5 zurück und nehmen direkten Kurs auf Santiago. Bei San José de Maipo fahren wir zum schönen Los Nogales de Roan Jase, der unsere letzte Station vor dem Rückflug sein wird.

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Es gäbe noch viel zu sehen – die Zeit verging im Flug – die schönen Eindrücke der vergangenen Tage nehme ich mit nach Hause. Ich werde die positive Energie für den Alltag speichern.

Hasta Luego Chile!

Bei Brigitte und Jorge in Caleta Portales/ Valparaiso

Samstag 13.01. bis Dienstag 06.02.2018 bei Brigitte und Jorge in Valparaiso und Camping Los Nogales de Roan Jasé

In diesen 3 Wochen kann ich einige Arbeiten am Gritli erledigen. Zwei Tage benötige ich für die Neubeschichtung des Bodenkastens der Wohnkabine. Die Grundierung und Farbe dazu habe ich mir ja schon in Santa Cruz de la Sierra/ Bolivien besorgt. Da die Dosen im Fußraum des Beifahrersitzes gelagert sind, soll die Farbe nun verarbeitet werden. Ein paar mal fahre ich mit der Metro in den Hafen um ein paar Fotos zu schiessen und um in der Bar La Playa die Paila Marina zu kosten.

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Ich werde Andrea am 07. Februar in Santiago am Flughafen abholen. Sie hat nun endlich Ferien und wird mich 3 Wochen in Südamerika begleiten. In ihrem Reisegepäck hält sie mir etwas Platz für dringend benötigte „Kleinigkeiten“ frei. Gesundheitlich habe ich ein paar Sachen auszukurieren. Mehrere Tage macht mir eine Kopfgrippe zu schaffen. Die Nase läuft und die Bronchien sind belegt. Eventuell ist es auch eine Allergie auf die Kunstoff-Beschichtung der Kabine. Als ich eines Morgens aus der Kabine aussteige, bricht die kleine Leiter unter mir seitlich weg. Ich falle mit der Breitseite obendrauf und falte sie vollends zusammen – Totalschaden. In Sucre hatte ich die Stufentritte noch aufwändig neu beschichtet. Alles für die Katz – Ersatz muss her. Brigitte und Jorge haben mir einen lieben Abschied bereitet.

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Sie bieten mir an, mit Andrea nochmals vorbei zu kommen. Aber sie sind ja im Februar auf Besuch bei Brigittes Mutter im Allgäu. 

Vor ein paar Tagen habe ich im Web schon Ersatz für die Leiter gefunden. Aber das webpay mit Euro-Visa funktioniert nicht. In Santiago kann ich meine „Traumleiter“ direkt beim Grosshändler besorgen.

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Jetzt bin ich im Valle de Maipo auf dem schönen Campingplatz Los Nogales de Roan Jase mit Pool, heisser Dusche und Superbergsicht. Am Sonntag Abend nehme ich im Observatorium Roan Jase an der Einführung in die Astronomie Teil. Leider führt Manuela, die Gastgeberin, den Vortrag in spanisch. Aufgrund der Fachausdrücke bekomme ich wenig mit, aber umso interessanter ist das Betrachten der Sternbilder bei geöffnetem Dach, wo sie uns junge und alte Sterne zeigt. Der Anhaltspunkt ist immer das „Kreuz des Südens“. 

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Das außergewöhnliche Restaurant, Casa Bosque finde ich an der Strasse von San Jose de Maipo nach San Gabriel.

Nach 6 Tagen, am Dienstag, mache ich auf den Weg zum Flughafen im Westen von Santiago. Ich werde die Nacht auf dem Airport-Parkplatz verbringen, um rechtzeitig beim Eintreffen von Andrea‘s Iberia-Flug vorort zu sein. 

Camping El Huerto in La Serena, Playa Agua Dulce, bei Jorge und Brigitte in Caleta Portales/ Valparaiso

Mittwoch Morgen 03.01.2018 Cabañas y Camping El Huerto in Coquimbo/ La Serena
Mittwoch Abend 03.01.2018 Playa de Agua Dulce

Gegen Mittag verabschiede ich mich von Benno und Sonja.

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Die Fahrt ist wieder auf einwandfreiem Teerbelag, sodaß ich mich bereits am frühen Nachmittag nach einem Übernachtungsplatz umschaue. Nach etwa 200 km Fahrstrecke komme ich an ein Straßenschild, welches auf die Zufahrt zur Playa Agua Dulce hinweist. An der Wasserkante angekommen, treffe ich auf einen gebührenpflichtigen Parkplatz. Der Wächter erkärt mir, daß ich S’Gritli weiter vorne, nahe am Strand abstellen kann, oder hier für 2000 Peso bis um acht parken kann. Dann wäre vorne sicher alles frei und alle Badegäste abgefahren. Ich parke und gehe mit Lizzy vor zum Strand, wo wir uns eine Stunde in die Sonne legen.

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Von hier erreiche ich Andrea, die sich mit den anderen Trauergästen noch in der „Kaffeemühle“ des Mühlehofs befindet. Moni richtet für mich meinen Dank aus, dafür daß sie heute alle anwesend sind. Es gibt mir ein gutes Gefühl, dass liebe Leute von Mutti Abschied nehmen. Als ich mit Lizzy vom Strand zurückkehre, frage ich den Platzwart, ob ich nicht auf dem verschlossenen Platz übernachten kann, da er ja morgen um neun wieder öffnet und ich sicher nicht vorher abfahren will. Er hat damit kein Problem.

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Zum Abendessen koche ich uns Spaghetti Carbonara und durchs Seitenfenster sehe ich den anbrandenden Wellen zu, bis es dunkel wird.

Donnerstag Morgen 04.01.2018 Playa de Agua Dulce
Donnerstag Abend 04.01.2018 bei Jorge und Brigitte an der Caleta Portales/ Valparaiso

Um halb acht wache ich auf. Nach dem Frühstück gehe ich mit Lizzy zum Strand.

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Diese Gelegenheit nutzt sie um auszubüchsen. Als ich nach einer Dreiviertel Stunde an S’Gritli zurückkomme, sitzt sie davor, wie wenn sie nie weggewesen wäre. Naja, immerhin findet sie immer wieder zurück. Um halb zehn kommt Alexi, der Platzwart. Wir plaudern eine halbe Stunde über das Wie und Was. Anschließend fahre ich auf der Naturstraße zurück zur „5“. Der Straßenbelag ist ausgezeichnet und die Fahrt geht flott voran. Gegen 15:00 Uhr treffen wir in Villa Alleman ein. Hier fahre ich zu einem Lider Supermercado und erledige meine Besorgungen. Auf dem Weg nach Viña del Mar erreicht mich eine Whatsapp von Jens. Sie sind bereits an ihrem Hostel in Valparaiso und wollen gleich runter an die Plaza Sotomajor um die Altstadt zu erkunden. Ich fahre rechts ran und schreibe den Beiden, daß ich mich in Viña del Mar befinde und auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz bin. Im iOverlander habe ich mir das Hostel Puertovista ausgesucht. Bei der Meldung von Map.me, daß ich mein Ziel erreicht habe, sehe ich weit und breit kein Hostel. Jedoch finde ich nach der steilen Bergfahrt einen eben Parkplatz, wo ich Lizzy im Gritli zurücklasse, um mich bei der Nachbarschaft zu erkundigen. Auf der Straße ist niemand anzutreffen. Ich gehe um die Ecke zur steilen Auffahrt zurück und sehe auf einer großen Terrasse eine Dame beim Ausschütteln eines Teppichs. Ich mache mich mit Rufen und Winken bemerkbar und frage nach dem besagten Hostel. Die Entfernung ist zu groß, als daß sie mich verstehen könnte. Sie winkt mich auf die andere Seite des Hauses zur Haustür. Es ist ein sehr komfortables Haus und neuster Bauart. Ich stelle mich vor und Brigitte outet sich als Allgäuerin, die in Lörrach studiert hat und anschließend in Basel am Spital gearbeitet hat. Ihre Tochter Maren, in Lörrach geboren, ist mittlerweile siebzehn Jahre alt. Ihr Sohn Martin hat heute Geburtstag und wird sechzehn. Ihr Mann Jorge hat einen verantwortungsvollen Job am Bundesgericht in Santiago und kommt zum Wochenende nach Hause. Das Hostel Puertovista ist ihr direkter Nachbar. Die Örtlichkeiten lassen ein Campen im Fahrzeug nicht zu, aber Brigitte zeigt mir von der Terrasse aus ein schmales Grundstück, daß sich direkt unterhalb von ihrem befindet. Wenn ich durch den niedrigen Torrahmen passe, kann ich mich gerne hier hinstellen. Mithilfe von Eduardo, ihrem Untermieter, gelingt das auch. Ich schreibe Jens und Ute von meinem unglaublichen Glücksfall. Bald meldet sich Jens per Wzp.

Freitag 05.01.2018 mit Jens und Ute Valparaiso erkunden

Gestern haben wir als Treffpunkt für morgen Muelle Prat vereinbart. Das ist der Aussichtspunkt des Handelshafens.

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Die Anzahl der im Hafen liegenden Schiffe ist übersichtlich. Es liegen zwei Cool Carrier der skandinavischen Reefer-Reederei am Pier; ein großer Containerriese der chinesischen MSC wird von mächtigen Containerbrücken beladen. Im Marinehafen liegen 3 Kreuzer – ein weiterer auf Reede. Daneben liegt das 4-Mastsegelschulschiff der chilenischen Marine in strahlendem Weiss. Ein weiterer Containerdampfer unbekannter Herkunft liegt an Pier 2. Vor dem Hafen warten 4 weitere Frachter auf Reede auf ihr Verholen an den Pier.

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Von hier aus erkunden wir mit dem Ascensor Artelleria den Paseo 21 de Mayo.

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Zuvor gehen wir aber zum Hochglanz-Verwaltungsgebäude der Hapag-Lloyd AG.

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Ich will nach einem T-Shirt fragen. Hier hat sich einiges verändert; die als Modelle ausgestellten Hapag-Schiffe weisen mehrheitlich achtern den Heimathafen Monrovia aus. Früher hieß es: „Seefahrt tut not“ – heute wohl eher: „Seefahrt in Not“. Mit einem T-Shirt kann man mir nicht dienen, aber immerhin bekomme ich als Aufmerksamkeit eine Hapag-Schlüsselleine nachdem ich meine Hapag-Geschichte erzählt habe. Die Ascensores(Aufzüge) sind ein tolles Erlebnis; schon bei der Bergfahrt hat man ständig wechselnde Ausblicke.

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Oben angekommen, starten wir zu einem großen Rundgang durch unterschiedliche Barrios(Wohnviertel). Hier offenbart sich so manches unerwartete Fotomotiv.

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Nach ausgezeichneten Fischgerichten in der Einheimischen-Kneipe, La Libertad, folgen die Besichtigungen der Cerros Bellavista und Allegre per Elevatores(eher Lifts, wie Aufzüge).

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Im Barrio Alegre haben Künstler den Wellblechfassaden ein farbenfrohes Gesicht gegeben.

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Wieder im Zentrum angekommen, vereinbare ich mit Jens für morgen ein Treffen an der malerischen Bucht Caleta Portales, welche sich direkt unterhalb des Viertels von Jorge‘s und Brigitte’s Haus befindet. Am frühen Morgen kann hier ein großer Fischmarkt besucht werden; doch so früh werden wir wohl nicht dran sein.

Samstag 06.01.2018 bei Jorge und Brigitte an der Caleta Portales/ Valparaiso

Am Morgen kommt Jens vorbei. Er nimmt Lizzy mit an die Bucht; wir werden uns an der Fußgängerbrücke treffen. Am Strand setzen wir uns in ein Fischrestaurant. Kunstmann-Bier und Fischsuppe sind unsere Wahl. Lizzy binde ich an der Terrasse fest – hier hat sie Schatten und liegt quasi zu unseren Füßen. Es werden 2 große Terrinen, gefüllt mit Meeresfrüchten serviert: Shrimps, Muscheln, Pulpo und Fisch an schmackhafter Brühe – sehr gut, aber nicht sehr billig.

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Anschließend laufen wir an der Strandpromenade nach Valparaiso – schauen einer Tanzgruppe zu, die am Ende einer alten Pier zu Trommelrythmen probt. Die Sonne steht fast senkrecht und brennt auf unsere Köpfe – 24 Grad bei blauem Himmel.

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Nach ein paar Fotos von Seelöwen, welche sich auf einem Abruchfundament sonnen, entscheiden wir uns für ein Kaltgetränk auf der Terrasse. Allerdings bietet unser Tisch keinen Schatten und so macht sich Sven auch bald auf den Weg, um Ute vom Kochkurs abzuholen.

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Eine Viertelstunde später kehre ich mit Lizzy auf die Strandpromenade zurück und mache mich auf den Heimweg. Am Abend gehe ich mit Jorge und Brigitte zum Sommerkonzert 2018 der Fondacion Beethoven.

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Die Chilenen lieben klassische Musik und diese Stiftung gestattet es den Bewohnern von Viña del Mar diese Veranstaltung gratis zu besuchen. Ich bin nicht der große Klassikfan, aber das Chilenische Kammerorchester und die Akkustik des Amphitheaters(Neubau in großem, altem Park) machen die Darbietung von Mendelsohn-Bartoldy, Mozart, Donizetti und Johann Strauss zu einem Genuß.

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Gegen 22:00 Uhr benutzen wir die Zugaben des Duetts(Sopran und Tenor), um frühzeitig den Parkplatz zur erreichen.

Sonntag 07.01.2018 bei Jorge und Brigitte an der Caleta Portales/ Valparaiso

Jens und Ute wollen heute zur La Sebastiana. Das ist eines von drei Häusern, die der chilenische Schriftsteller, Dichter und Architekt Pablo Neruda besessen hat und heute zu der nach ihm benannten Stiftung gehören. Ich bin dafür zu spät dran. Ich will erst noch zu Lider, um einzukaufen. Gemäß Jens kann ich von hier aus die Buslinie 612 benutzen, welche an der nächstgelegenen Kreuzung zur La Sebastiana hält. Aber unterwegs erreicht mich eine Whatsapp von Jens, daß sie bereits auf dem Weg in die Stadt sind und am Neruda-Haus sehr viel Betrieb ist. Also fahre ich mit der Metro direkt zur Muelle-Prat Endstation. Am Montag ist das Neruda-Museum geschlossen. Also werde ich es am Dienstag nochmal versuchen. Ich treffe mich mit Jens und Ute am Starbucks an der Plaza Sotomayor.

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Anschließend kehren wir im Restaurant La Playa ein. Dies und das Libertad sind zwei der historischen Restaurants, welche im ursprünglichen Stil weitergeführt werden. Das ausgezeichnete Essen im Libertad ist uns ja noch in guter Erinnerung und das La Playa verspricht, gemäß Ines, der Leiterin von Utes Kochkurs, ähnliche Qualität. Die Einrichtung entspricht einer alten Hafenkneipe mit dem Flair eines vergangenen Jahrhunderts.

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Leider sind wir zu spät dran. Man will uns zwar bedienen, sagt uns aber, daß es mindestens eine Stunde dauern wird, bis wir mit dem Essen rechnen können. Das ist uns doch etwas zu lang und so entscheiden wir uns für die Nachbarkneipe. Das ist keine gute Wahl, da wir auch hier lange warten und Essen und Service nicht sehr empfehlenswert sind.

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Nach einem Bier und lustiger Plauderei auf der Via Colon verabschiede ich mich von Ute und Jens und nehme die Metro zurück zur Caleta Portales. Lizzy erwartet mich schon sehnsüchtig, aber sie hat es hier ja gut. Sie kann sich auf dem Grundstück frei bewegen und ich habe ihr Wasser und Futter bereitgestellt.

Montag 08.01. bis Freitag 12.01.2018 bei Jorge und Brigitte an der Caleta Portales/ Valparaiso

Die weiteren Tage vergehen wie von selbst. Ich genieße es, wieder mal ein gutes Buch zu lesen, mit Brigitte zu plaudern, die mich immer wieder zum Kaffee und Mahlzeiten einlädt und Lizzy bei Laune zu halten. Am Dienstag Morgen fahre ich mit der Metro bis zur Haltestelle Baron und gehe zu Fuß zum Starbucks Café. Hier arbeite ich noch etwas am Blog. Anschließend stelle ich mich aufs Trottoir und warte auf den Bus 612. Er wird mich zur La Sebastiana, dem Haus von Pablo Neruda bringen. Dort angekommen, stelle ich mich in die Warteschlange. Angeblich soll die Wartezeit eine halbe Stunde betragen, aber bereits nach 20 Minuten bin ich an der ehemaligen Recepcion. Das Haus ist sehr liebevoll eingerichtet. Leider darf man nicht fotografieren. Ein paar Schnappschüsse aus dem Fenster und von der Terrasse sind erlaubt.

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Brigitte hat mir empfohlen, bei der Rückkehr in die Stadt im Los Chiles Mittag zu essen. Der Weg dorthin geht zuerst steil runter und dann ebenso steil hinauf. Außerdem verpasse ich eine Abzweigung. Aber schließlich stehe ich davor. Und es hat sich gelohnt. Das Menu ist sehr gut und äußerst günstig.

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Anschließend gehe ich zum Hafen zurück und nehme die Metro zurück nach Caleta Portales. Wie schön ich es hier habe, seht ihr auf den folgenden Fotos:

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Am Mittwoch fahre ich mit Brigitte nach Viña del Mar. Sie hat ihren Müll sorgfältig getrennt und bringt diesen zu einem privaten Verwerter, der damit noch ein paar Pesos verdient. Anschließend gehen wir in den Easy-Baumarkt, wo ich mir Malermaterial für meine Arbeiten an der Wohnkabine besorge. Der Jumbo-Supermercado befindet sich im zweiten Stock. Hier bekommt man viele deutsche Produkte, ausserdem frisches Gemüse und Fleisch. Auf dem Rückweg machen wir eine kleine Sightseeingtour entlang der Küstenstraße, wo man zwischen den modernen Apartmentanlagen noch schöne alte Gebäude sieht. Viña ist ein touristisches Seebad, das sich dem Wandel der Zeit nicht entziehen kann. Am Abend gibt es feine Steaks vom Grill, welche ich mir mit Lizzy teile.

Hostal Puritama in San Pedro de Atacama, Copec Tankstelle in Chanaral, Camping El Huerto in La Serena

Samstag Morgen 23.12.2017 Hostal Puritama in San Pedro de Atacama
Samstag Abend 23.12.2017 Copec Tankstelle in Chanaral

Am Morgen verabschiede ich mich von Xavier und Geraldine sowie von den beiden netten Kanadiern mit dem F150 Popup-Camper. Erst jetzt registriere ich, wie atemberaubend schön die Umgebung von San Pedro ist. In Calama tanke ich an einer Petrobas Tankstelle, an einer anderen kann ich dann auch noch meine Propanflaschen auffüllen. Im Lider benötige ich 1 Stunde bis ich alle Sachen auf dem Zettel gefunden habe. Dann geht es weiter Richtung Antofagasta. Etwa 10 km vor Taltal komme ich über den letzten Bergkamm runter ans Meer. Die schöne Bucht erinnert mich sehr an den Blick, welcher mich bei meiner Seereise hier entlang der chilenischen Küste so sehr beeindruckt hatte. Ich steige aus, mache ein paar Fotos und genieße die Aussicht.



Irgendwie ist das mein diesjähriges Weihnachtsgeschenk. Weitere schöne Buchten folgen. Später denke ich, ich hätte meinem Gefühl nachgeben sollen und mich hier für die Nacht hinstellen sollen, dann hätte ich mich über den doofen Typ an der Copec-Tanke nicht aufregen müssen. Aber ich hab ihm für seine Sprüche ja rausgegeben. Naja, morgen geht’s ja weiter nach La Serena zu netten Leuten.

Sonntag Morgen 24.12.2017 Copec Tankstelle in Chanaral
Sonntag Abend 24.12.2017 Cabañas y Camping El Huerto in Coquimbo/ La Serena

Die Schweizer Benno und Sonja mit ihrem Schweizer Duro-Reisemobil sind auch vorort und werden den Heiligabend mit Ute, Jens und mir verbringen. Sonja hat einen Schweinebraten vorbereitet, Ute einen feinen Kartoffelsalat und ich grille ein paar Schweinekoteletts.

Wir verbringen einen schönen Abend und gegen 23:00 Uhr sind wir bereits im Bett. Für mich war es ja auch ein langer Tag. Ich bin um halb fünf aufgestanden und 1 Stunde später bin ich bereits auf der Straße. Die Tagesstrecke für heute betrug circa 500 km. Dank gutem Straßenbelag und Tempo 100 kein Problem.

Camping Alberto und Felicidad in Sucre, Residencial Tarija Camping in Potosi, Gegenüber Hotel Toñito in Uyuni, Salar-Insel Inkawasi, Marmot Red Canyon(südlich Alota), Hostal Laguna Colorada/ Bolivien, Hostal Puritama in San Pedro de Atacama/ Chile

Mittwoch Morgen 06.12.2017 Landhaus El Fuerte in Santa Cruz de la Sierra
Donnerstag Morgen 07.12.2017 Camping Alberto und Felicidad in Sucre

Der freundliche Mitarbeiter der Landhaus-Schlosserei bringt den Primer und die Beschichtung vereinbarungsgemäß um halb acht. Er erhält den vereinbarten Preis und ein angemessenes Trinkgeld für seinen Einsatz. Um acht Uhr verlasse ich das Landhaus El Fuerte, um im Labor die Tollwut-Unbedenklichkeitserklärung abzuholen. Dort angekommen empfängt mich Dr. Rojas und informiert mich über das gute Ergebnis. Es gibt noch einige Formulare auszufüllen und die Rechnung zu begleichen.
Beim Weg aus der Stadt biege ich falsch ab. Ein Polizist pfeift mich zurück, um mir die Höhe der Geldbuße mitzuteilen. Er handelt sich dann selber herunter, weil er wohl das Geld selbst gebrauchen kann. So ist Südamerika! Jeder muß sehen, wo er bleibt. Dann endlich bin ich auf der F9 auf dem Weg nach Ipati, wo die F6 nach Sucre abzweigt. Ich habe diese längere Route gewählt, weil ich nicht wieder durch das Hochwassergebiet fahren will. In Ipati halte ich an einer Tienda. Sie ist der Scheitelpunkt zwischen der F9 und F6. Ich kaufe mir eine kalte Coke und frage nach dem nächstmöglichen Punkt Diesel aufzunehmen. Der ist genau hier – die ältere Dame hat mehrere 20 Literkanister des begehrten Stoffes vorrätig. Ich begnüge mich mit 30 Litern. 20 davon schütte ich direkt in den Tank, 10 verbleiben im Reservekanister für eventuelle Notfälle. Ich lasse Maps.me neu rechnen und bin vom Ergebnis geschockt. Nach Sucre sind es ziemlich genau 400 km. Anfangs ist die Naturstraße gut planiert, aber schon bald reiht sich eine Baustelle an die nächste.

Die Strecke bietet alles: Nebel, Regen, Schlamm- und Wasserdurchfahrten. Nach zahlreichen Mautstationen muss ich an einer Schranke, etwa 100 km vor Sucre, meine letztes Geld ausgeben. Es reicht noch nicht mal – es fehlen 50 Centavos. Das ist kurz vor Mitternacht. Bis ich endlich mit dem schlammverspritzen Gritli und dem letzten Tropfen Sprit in Sucre eintreffe, ist es 02:30 Uhr. Ich finde den Campingplatz von Alberto und Felicidad, der um diese Zeit natürlich verschlossen ist. Ich parke vor dem Eingang auf der Straße. Bevor wir uns hinlegen können, gehe ich mit Lizzy Gassi. – Das war wieder mal ne Mördertour für uns zwei –

Freitag bis Sonntag 08.-10.12.2017 Camping Alberto und Felicidad in Sucre

Schon um halb sieben klopft Alberto an die Tür. Ich höre es, lasse aber den Kopf wieder aufs Kissen sinken.

Später gehe ich rüber zum Eingang und erkläre ihm, dass ich erstmal zum Geldautomaten, dann zum Carwash und anschließend zur Tanke muß. Er meint, das wäre doch nicht gleich nötig. Er hat wohl Angst das ich mir nach meinen Erledigungen einen anderen Campingplatz aussuche. Er zeigt mir auch gleich meinen Platz. Es ist noch ein weiterer Overlander mit tschechischem Kennzeichen anwesend – ein schön aufgebautes Landcruiser Buschtaxi. Zum Geldautomaten gehe ich zu Fuß. Auf dem Rückweg mit Lizzy kommt mir das Paar aus Tschechien entgegen. Wir grüßen uns im Vorbeigehen mit einem kurzen Hello. Am Gritli mache ich mich gleich auf den Weg, um die weiteren Aufgaben zu erledigen. Dani und Krystyna, die Freunde aus Tschechien reisen am Samstag ab.






Am Samstag kommen Friedhelm und Eva aus Friedrichshafen mit ihrem Citroën-Jumper-Van an und am Sonntag Heinz und Bernadette aus Bern mit ihrem Sprinter-Bus.

Montag Morgen 11.12.2017 Camping Alberto und Felicidad in Sucre
Montag Abend 11.12.2017 Residencial Tarija Camping in Potosi

Gegen halb elf fahre ich weiter nach Potosi.


Um vier Uhr nachmittags komme ich am Residencial Tarija an.

Boris, der Besitzer, wird mir für morgen einen Platz für die Besichtigung der Silberminen reservieren – um 9 Uhr soll’s los gehen. Ich mache mich auf den Weg zum Mercado Central, um benötigte Lebensmittel einzukaufen.

Dienstag 12.12.2017 Residencial Tarija Camping in Potosi

Ein Angestellter des Tourunternehmers holt mich am Tarija ab, um mich zum Büro des Veranstalters zu bringen. Unsere Gruppe besteht aus einem jungen Franzosenpaar, 3 Engländern und mir. Der Chauffeur und unsere Tourführerin bringen uns zuerst zu einem Laden, wo wir für die Minenarbeiter Mitbringsel einkaufen.


Das sind eine Stange Dynamit, mehrere Flaschen Fruchtlimonade, sowie diverse Päckchen Coca-Blätter. Anscheinend ist das bei den Tourveranstaltern so Tradition. Dann erhalten wir unsere Schutzkleidung, bestehend aus Überhose und Überhemd, Gummistiefeln und Schutzhelm mit Grubenlicht.



Auf der Weiterfahrt zum Stollen am Cerro Rico erhalte ich einen Anruf von Andrea und Moni: Mutti geht es schlecht; sie wurden von der Mühlehof-Verwaltung gebeten vorbeizukommen. Jetzt kann ich nicht mehr zurück, aber ich vereinbare mit Andi mich bei nächster Gelegenheit telefonisch zu melden.
Ich muß mich auf die Tour konzentrieren, den das ist alles andere als ein Spaziergang.







Aber freimachen kann ich mich von der Nachricht nicht. Ich habe ein ungutes Gefühl im Bauch. Und bei den Erklärungen an den jeweiligen Haltepunkten bin ich mit den Gedanken nicht bei der Sache. Nach meiner Rückkehr zum Residencial Tarija nehme ich Lizzy zu einem Spaziergang an die Leine. Ich will einen Reifenreparaturbetrieb in der Stadt aufsuchen – das linke Hinterrad verliert schleichend Luft. Es wäre morgen früh einfacher gewesen, das noch vor Uyuni erledigen zu lassen. Doch wir verlaufen uns gnadenlos. Der Akku meines Handys war leer, so habe ich es im Gritli gelassen. Ich muss mich ohne Maps.me und Stadtplan zurechtfinden. Irgendwie laufen wir im Kreis. Erst nach mehrmaligem Nachfragen bei Passanten finden wir zurück. Nach der anstrengenden Minentour, sind jetzt nochmal eineinhalb Stunden für den Stadtspaziergang vergangen.

Mittwoch Morgen 13.12.2017 Residencial Tarija Camping in Potosi
Mittwoch Abend 13.12.2017 Gegenüber Hotel Toñito in Uyuni

Um acht Uhr verlassen wir den Parkplatz des Residencial Tarija. Nicht ohne Probleme finden wir unseren Weg aus der Stadt. Eine Llanteria(Reifenwerkstatt) liegt nicht an der Strecke. Nach etwa 5 km halte ich an der Straße und pumpe den Reifen mit meinem kleinen Kompressor auf den erforderlichen Druck auf. In den Kurven war das Fahrverhalten ziemlich schwammig.







Nach einer schönen Bergfahrt auf guter Strasse bei wenig Verkehr, vorbei an grossen Lamaherden und unterschiedlichsten Felsformationen erreichen wir Uyuni. Zuerst halte ich bei einer Wäscherei und gebe meine Schmutzwäsche ab. Morgen um elf soll sie fertig sein. Dann geht es weiter zur Auto-Lavado. Hier lasse ich S’Gritli waschen und petrifizieren; d.h. der Unterboden wird mit Altöl besprayt, um den Rahmen vor dem aggressiven Salz des Salar zu schützen.

Anschließend entfernt mir die Llanteria von Nebenan den Nagel aus dem Reifen. Ich suche mehrere Hostals und Hotels auf und frage, ob ich die Nacht auf ihrem Parkplatz stehen kann – überall Absagen! Letztlich finde ich beim Hotel Toñito auf der Straße einen Stellplatz. Dieser ist direkt vor dem Kasernentor der bolivianischen Armee.


Donnerstag 14.12.2017 Gegenüber Hotel Toñito in Uyuni

Die Baños Publico habe ich nach längerem Fußmarsch gefunden. Die Migracion hat noch geschlossen; öffnet aber um neun. Die Visa-Verlängerung geht problemlos. Anschließend hole ich die Wäsche bei Lavarap ab und gönne mir ein Frühstück im Restaurant. Außerdem checke ich meine Emails. Moni fragt, wie es mir geht. Aber die vorausgegangene Mail liest sich doch ziemlich dramatisch. Ich versuche sie anzurufen, weil sie schreibt, dass sie das Handy den ganzen Tag bei sich trägt. Leider erhalte ich auch nach mehrmaligem Versuch keine Verbindung. In der Pizzeria El Paraiso kann ich dann per WLAN und Whatsapp Andrea erreichen. Ich werde weiterreisen. Mutti geht es wirklich schlecht, aber was kann ich tun? Ich hatte sie von Potosi angerufen. Sie hörte sich sehr schwach an. Ich hatte versucht ihr liebevoll Mut und Energie zu vermitteln.

Morgen früh werde ich mit den jungen Parisern Xavier und Geraldine auf den Salar fahren. Auch sie möchten mit ihrem VW-Bulli auf die Lagunenroute, was ich nach den Schilderungen von anderen Overlandern als schwierig betrachte. Ich werde mehrere Tage kein Netz oder WLAN haben.

Freitag Morgen 15.12.2017 Gegenüber Hotel Toñito in Uyuni
Freitag Abend 15.12.2017 Salar-Insel Incahuasi

Um sieben mache ich mich mit den beiden Franzosen auf den Weg nach Colchani, wo wir auf den Salar fahren. Ich bin etwas nervös. Schon mehrere Fahrzeug sind hier eingebrochen und mußten mithilfe von Einheimischen freigebuddelt werden. Aber das passiert eigentlich nur, wenn man sich nicht an die Fahrspuren hält oder der Salar nach starkem Regen mit Wasser bedeckt ist. Wir erreichen ein aufwändiges Denkmal der Rallye Dakar vor einem schön aufgemachten Salzhotel.







Unsere Fahrt führt uns dann zur Insel Incahuasi. Inmitten von roten Felsen befindet sich hier ein Garten mit uralten Kakteen.



Wir wollen heute Abend zum Übernachten zurückkehren und dann den Rundweg begehen. Unser nächstes Ziel sind die Cuevas del Diablo. Das sind mehrere Höhlen auf einer weiteren Salarinsel.


Die Isla de Pescado(Fischinsel) sparen wir uns, da es sich hier lediglich um einen Felsbrocken in Fischform handelt.










Zurück auf Incahuasi treffe ich auf Eva und Friedhelm. Friedhelm fühlt sich unwohl – möglicherweise leidet er unter der Höhenkrankheit; wir befinden uns immerhin auf 4090 müM. Geraldine versorgt ihn mit ein paar Cocablättern. Wir erwandern den Kakteengarten in der Abendsonne. Die Sonne zaubert hier mit den Reflexionen der weißen Salzoberfläche bizarre Sonnenuntergänge.

Samstag Morgen 16.12.2017 Salar-Insel Incahuasi
Samstag Abend 16.12.2017 Marmot Red Canyon(südlich Alota)

Xavier und Geraldine wollen den Vulkan Thunupa am Rande des Solar erwandern.

Ich will mich zwischenzeitlich um meinen vernachlässigten Blog kümmern. Doch schon die Fahrt zu dem abgelegenen Parkplatz gestaltet sich schwierig. Auf ansteigender, schmaler Straße geht beim Bulli plötzlich nichts mehr. Er kommt mir rückwärts entgegen, was ich durch schnelles Zurücksetzen entschärfe. Beide Fahrzeuge müssen rückwärts auf dem Schotterweg zurück ins Dorf, welches wir zuvor durchfahren haben. Xavier und Geraldine treffen gemeinsam den folgerichtigen Entscheid und verzichten auf die Fahrt über die anspruchsvolle Lagunenroute. Sie wollen nun auf einer Nordroute nach San Pedro de Atacama. Wir verabschieden uns voneinander und bedauern natürlich alle, dass es mit unserem gemeinsamen Abenteuer nicht klappt. Nach einigen Orientierungsschwierigkeiten auf dem Salar erreiche ich die südliche Ausfahrt bei Julica.

Auf mäßig befahrbarer Naturstraße und durch eine Wasserfurt geht es weiter Richtung Alota. Aber eigentlich bin ich müde und möchte die nächste Gelegenheit nutzen, um die Nacht zu verbringen.







Schon von Weitem sehe ich rote Zinnen und Felsformationen etwa 200 Meter neben der Straße. Es gibt eine Naturstraße, welche mitten in die Felsanordnung führt. Man fühlt sich wie in einer Burg. In der Nähe pfeifen Erdmännchen ihren Alarm. Lizzy hat schon eins gewittert. Ich sehe, wie es sich auf die Felsen zurückzieht. Lizzy hat keine Chance hinterher zu kommen. Zum Abendessen gibt es einen Risotto mit frischem Karottengemüsen. Schon bald beenden wir diesen ereignisreichen Tag.

Sonntag Morgen 17.12.2017 Marmot Red Canyon(südlich Alota)
Sonntag Abend 17.12.2017 Hostal Laguna Colorada

Morgens um sechs sind wir wach. Ich habe es nicht eilig hier wegzukommen. Der Ort ist einer der schönsten Übernachtungsplätze, den ich je hatte.





Ich gönne mir ein gemütliches Frühstück, während Lizzy durch die Gegend stromert. Nach einem Outdoor-Lager gibt es meist nicht viel zusammen zu räumen. Die Fahrt zur Laguna Colorada ist anspruchsvoll: nicht steil – sondern wellig. Wellblechwellig! S’Gritli stöhnt und ächzt; an der Lagune stelle ich fest, daß ich eine Mutter an der Alkovenklammer verloren habe. Der Aluminiumhalter der linken Hubstütze ist durchgebrochen. Die Befestigung des linken Zusatzscheinwerfers hat sich gelöst. Viel Sand war in der Fahrspur und drückte S’Gritli trotz 4WD von links nach rechts. Die unterschiedlichen Farben der Lagune sind sehr schön, aber wir haben das Wetter nicht optimal erwischt.








Am Hostal, nahe der Ranger-Station kann ich gratis übernachten. Es hat hier auch einen kleinen Laden, wo ich etwas einkaufen kann. Als die Sonne untergegangen ist, wird es schnell kalt. Für eine Stunde heize ich auf der kleinsten Stufe, um es zum Einschlafen gemütlich zu haben.

Montag Morgen 18.12.2017 Hostal Laguna Colorada/ Bolivien
Montag Abend 18.12.2017 Hostal Puritama in San Pedro de Atacama/ Chile

Wir fahren weiter. Erst geht es durch die hügeligen Berge, die bedeckt sind mit rotem Schotter.






Unterwegs überhole ich Sebastien, der mit seinem Motorrad durch die Fahrspuren eiert. Ich mache ihm Zeichen, daß ich für uns einen Kaffee kochen werde. Da kommt uns ein Reiseradler entgegen. Es ist Facundo aus Argentinien. Er will weiter zur Laguna Colorada. Unsere Berichte über den Straßenzustand können ihn nicht beeindrucken, aber die Einladung zum Kaffee nimmt er gerne an. Nach einer halben Stunde gehen wir dann alle unsere eigenen Wege. Wir kommen zur Laguna Blanca mit ihren modernen Thermalpools und weiter gehts in Richtung Laguna Verde. An der Schranke des Naturparks Eduardo Alvaroa sind die Migrationspapiere für Mensch, Maschine und Tier zu erledigen. Zuerst wird von der Rangerin das Naturparkticket kontrolliert. Als sie dann die Schranke öffnet, kommt aus dem gegenüberliegenden Restaurant ein vollbärtiger Backpacker und fragt, ob ich ihn nach San Pedro de Atacama mitnehmen kann. Er heißt Guiseppe und ist in Katalonien in der Nähe von Taragona zuhause. Bei den Zollformalitäten in San Pedro ist er mir dann eine große Hilfe bei der Erledigung von Lizzys Papieren. Spanisch ist ja seine Muttersprache und er kann bei dem Migrationsbeamten genau abklären, welches Papier denn noch nötig ist. Wir brauchen ein weiteres Gesundheitsdokument und eine Parasiten-Schluckimpfung. Wir können nicht zur nahegelegenen Tierklinik fahren, sondern müssen auf den Veterinär am Zoll warten. Das braucht seine Zeit und ist auch nicht gerade billig, aber nach zweieinhalb Stunden ist alles erledigt. Da es nun wieder Netz gibt, erreicht mich erst hier die traurige Nachricht von Moni, daß Mutti heute morgen um sieben Uhr friedlich eingeschlafen ist. Kurze Zeit später meldet sie sich Moni am Telefon. Sie sitzt mit Wolfgang, Andrea und Stefan zusammen und sie haben bereits die wichtigsten Maßnahmen nach Muttis Tod vorgenommen. Es ist für mich ein tröstendes Gefühl, daß die Familie in schwierigen Situationen zusammenhält. Hier nochmals mein herzliches Dankeschön.

Dienstag bis Donnerstag 19.-21.12.2017 Hostal Puritama in San Pedro de Atacama

Im Hostal Puritama finde ich einen schönen Platz. Guiseppe findet 200m weiter eine günstige Unterkunft. Er kommt immer wieder bei mir vorbei und nimmt mich mit ins Städtchen zum Mittagessen oder abends zu einem Bier. San Pedro ist ziemlich touristisch, aber trotzdem hat es ein gemütliches Flair. Am Donnerstag Abend nehmen wir dann unser Abschiedsbier, da Guiseppe am nächsten Tag weiter will. Gestern waren Roman und Katja aus Bern mit chilenischem Nissan SUV angekommen. Sie sind vor zweieinhalb Wochen in Santiago gestartet. Nach einer Übernachtung fahren sie weiter auf der Lagunenroute. Sie wollen in einem halben Jahr bis nach Kolumbien und dann nach Santiago zurückkehren. Dort wollen sie ihr Fahrzeug wieder verkaufen und in die Schweiz zurückkehren.

Freitag Morgen 22.12.2017 Hostal Puritama in San Pedro de Atacama

Ich habe heute mit Jens und Ute telefoniert. Die beiden habe ich in Cusco auf dem Camping Quinta Lala kennengelernt. Jens hat mir Fotos von ihrem schönen Campingplatz in La Serena geschickt, wo sie Weihnachten verbringen werden. Ich werde mich morgen auf den Weg machen, um die beiden eventuell am Heiligabend zu treffen. Vor einer halben Stunde sind Geraldine und Xavier mit ihrem weißen VW-Bulli eingetroffen. Sie werden wohl ihr Fahrzeug hier stehen lassen, um am 28. Dezember in Santiago den Flieger zu den Osterinseln zu nehmen.

Ich wünsche Allen eine Frohe Weihnacht und einen Guten Rutsch

Hotel Oberland La Paz, Hostal Las Lilas in Cochabamba, Hostal 24. Septiembre in Ichilo, Campingplatz Jaguar Azul in Samaipata, bei Inge und Werner in Samaipata, Landhaus El Fuerte in Santa Cruz de la Sierra

Freitag 24.11.2017 Hotel Oberland in La Paz

Viertel nach neun kommt Gert, um mich zu der Stadttour abzuholen. An der nahegelegenen Straße nehmen wir uns ein Taxi zu unserer ersten Seilbahnstation. Gegenüber befindet sich ein kleines Kriegsmuseum im Freien. Es erinnert an den Krieg gegen Paraquay im Chaca. Wir „überfliegen“ das „Dichter- und Denkerviertel“, wo Gert zu Beginn seiner Ankunft in Boliviens Hauptstadt gelebt hat und heute gerne an diese Zeit zurückdenkt.






An der Bergstation angekommen, gehen wir um das Gebäude. Von einem Gehweg vor den anliegenden Häuser haben wir einen Ausblick über das ganze im Tal liegende La Paz. Gert erzählt von seiner Zeit im Dichter- und Denkerviertel, einem kleinen La Boheme. Die damals angesagte Diskothek hatte er mir schon von der Seilbahn aus gezeigt. Vor dreißig Jahren war hier richtig was los. Er kann sich vorstellen, dahin zurückzukehren, da es sich anscheinend kaum verändert hat. Weiter geht es mit der grünen Bahn. Sie bringt uns nach El Alto, dem größten Stadtviertel von La Paz. Hier wächst neuer Reichtum. Die geschäftstüchtigen Händler haben sich ihre postmodernen Denkmäler gesetzt.







Nach 2 weiteren Bahnen landen wir in der Nähe des Regierungspalastes.



Der alte gliedert sich noch schön ins Stadtbild ein, aber Evo Morales Wolkenkratzer überragt und bedrückt alles. Bald wird er per Bundesgerichtshofs eine Ausnahme zur Wiederwahl durchsetzen. Vom Regierungsplatz geht es weiter zum „Witches Market“. Die(der) bolivianische Hexe(r) kauft hier die Utensilien für die tägliche Arbeit ein. Hier findet sich manches Pülverchen, aber auch individuell zusammengestellte Zauberteller zur Erfülllung des eigenen Seelenglücks. In einer entsprechenden Tienda findet man die ganze Bandbreite inklusiv Lama-Embryos, welche im Eckpfeiler jedes Neubaus Pachamama geopfert werden, um das Haus vor Schaden zu bewahren. Für mich ist das alles sehr fremd und ich dränge Gert nun den englischen Pub für ein Schlussbier und Fish‘ n Chips aufzusuchen. Erst kurz vor neun sind wir mit dem Collectivo zurück am Oberland. Insgesamt waren wir neun Stunden unterwegs – total interessant – danke Gert – aber auch kräfteraubend. Lizzy ist ziemlich sauer, aber nach einem feinen Futter und dem nötigen Auslauf beruhigt sie sich bald wieder.

Samstag Morgen 25.11.2017 Hotel Oberland in La Paz
Samstag Abend 25.11.2017 Hostal Las Lilas in Cochabamba

Mein heutiges Tagesziel ist Cochabamba. Schon gleich nach dem Hotel Oberland geht es steil in die Berge auf der RN1 über El Alto und Caracollo später weiter auf der RN4 über Leque Palca, San Sebastian, Challa Grande, Itapaya und schließlich Quillacollo einer Vorstadt von Cochabamba, wo ich mich in einem Supermarkt mit Lebensmittel eindecke und an einer Tankstelle ohne Probleme meinen Tank füllen kann. Das Hostal Las Lilas, welches ich ausgesucht habe, liegt in einem Viertel mit gehobener Wohnqualität. Mein Läuten an der Eingangsglocke wird nicht beantwortet, aber nach einem Rundgang finde ich das Einfahrtstor zum schönen Anwesen. Zögerlich öffne ich das Tor und sehe eine Dame mit Laptop an einem Campingtisch. Gerade will ich mein Spanisch sortieren, um mein Bleiben abzuklären, als ich Caro erkenne, die mir gleich ein freundliches Hallo entgegenwirft. Martin ist mit dem Landrover auf Probefahrt. Er mußte heute ein Teil der Steuerung ersetzen. Leider hatte der Autoteilehändler weitere benötigte Teile nicht am Lager – will diese aber nach Sucre nachschicken. Dorthin wollen sie dann morgen aufbrechen. Ich möchte mich hier sicher 2 Tage ausruhen und dann weiter Richtung Samaipata fahren, wo ich ja Werner und Inge besuchen will. Mit ihnen hatte ich in Rio Dulce/ Guatemala 2 schöne Tage verbracht und sie hatten mich anschließend eingeladen, sie auf ihrem neuerworbenen Land zu besuchen. Ich hatte sie wegen ihrer Adresse angeschrieben, aber leider noch keine Antwort erhalten.
Abends hatten Cara, Martin und ich nach einem feinen Essen noch einen kleinen Umtrunk. Morgen wollen sie ja schon nach Sucre weiter, um einen Spanischkurs zu belegen.

Sonntag 26.11.2017 Hostal Las Lilas in Cochabamba

Nachdem die Gufligers sich auf den Weg gemacht haben, erhalte ich dann doch die Nachricht von Werner. Vor lauter Vorbereitungen für das neue Grundstück ist er nicht zum Anschauen seiner Mails gekommen. Meine Nachfrage, ob ich nicht zu sehr störe, da die beiden doch sehr viel zu tun haben, wischt er vom Tisch und bittet mich, daß ich mich beim Eintreffen in Samaipata nochmal melde, damit mich Inge an der Plaza in Empfang nehmen kann. Das wird frühestens in 2 bis 3 Tagen sein.

Montag Morgen 27.11.2017 Hostal Las Lilas in Cochabamba
Montag Abend 27.11.2017 Hostal 24. Septiembre in Ichilo

Die Strecke führt mich heute auf der F4 in Richtung Samaipata. Die 660 km sind an einem Tag nicht zu schaffen, da die erste Hälfte kurvig und stark ansteigend ist. Gegen Abend fängt es an zu regen. Nach 290 Kilometern wähle ich ein Hostal in Ichilo als Übernachtungsplatz. Ich stehe im Innenhof des traurigen Anwesens und kann die kalte Dusche und die Toiletten benutzen. Das Wetter macht einen längeren Aufenthalt im Freien unmöglich, sodaß ich nach dem Abendessen den Tag mit meiner Lektüre beschliesse. Auch Lizzy zieht es nicht mehr raus. Der Rhythmus der aufschlagenden Regentropfen begleitet uns in den Schlaf.

Dienstag Morgen 28.11.2017 Hostal 24. Septiembre in Ichilo
Dienstag Abend 28.11.2017 Campingplatz Jaguar Azul in Samaipata

Um fünf Uhr stehen wir auf. Es regnet noch immer, aber es wird weniger. Um sieben Uhr, nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Als Ziel habe ich Samaipata eingegeben; jedoch habe ich die Strecke nicht auf der Karte kontrolliert. Aber das hätte mich auch nicht vor den folgenden Ereignissen bewahrt. Nach circa 30 km führt mich die Navigation von der Durchgangsstraße weg auf eine Naturstraße. Diese ist in schlechtem Zustand und zwingt mich Wasserlöchern und Matschtümpel auszuweichen. Das Durchschnittstempo liegt irgendwo bei 30 km/h. Es geht durch einige weit auseinander liegende Dörfer und irgendwann stehe ich vor einem reißenden Fluß, dem Rio Pirai.

Auf meiner Seite fließt das Wasser stetig aber an dem anderen, circa 100 m entfernt liegenden Ufer, sehe ich sich kräuselnde Wellen – ein Hinweis auf eine starke Strömung. Die Wassertiefe ist in der braunen Brühe nicht abzuschätzen und diese per Selbstversuch(durchwaten) in Erfahrung zu bringen, kann ich mir verkneifen. Also drehe ich um und wähle eine Straße, die parallel zum Pirai verläuft. Nach mehreren Kilometern kommt eine weitere Furt. Ich halte am sandigen Ufer und will schon zurücksetzen, als ich sehe, wie am anderen Ufer ein älterer Herr die Hosen hochkrempelt und das knietiefe Wasser durchquert. Als er bei mir ankommt, frage ich ihn nach der Straßenqualität auf der anderen Seite. Er rät mir ab die Furt zu durchqueren, da die weiterführende Naturstraße teilweise weggeschwemmt wurde. Ich nehme ihn mit zurück in das Dorf, welches ich vorher passiert habe. Er läßt mich am Haus seiner Tochter anhalten. Er erkundigt sich bei seinem Schwiegersohn nach einer Ausweich-Durchquerung des Pirai, aber dieser meint, die einzige Möglichkeit wäre gut 20 km zurückzufahren und die Richtung nach Santa Cruz einzuschlagen. Ich bedanke mich bei dem alten Herrn und er verabschiedet mich freundschaftlich, mir Glück wünschend. Das Navigationssystem zeigt mir schon die Überlandstraße F4 als plötzlich wieder der Pirai die Fahrt stoppt. Bagger und Lastwagen schaffen den angeschwemmten Kies aus der Furt. Nach einer halben Stunde starten zwei Pickups auf der anderen Seite zur Wasserdurchfahrt. Wenn die das schaffen … Also los! Fast hätte ich noch die falsche Uferauffahrt genommen. Das Wasser schwappt über meine Motorhaube – gut daß S’Gritli einen Schnorchel hat – ich nehme noch eine Kursänderung vor und komme sicher auf das Flussbord.

Die Fahrt nach Samaipata führt durch weitere Ortschaften. Die Infrastruktur wird touristischer. Der Chef eines Auto-Lavado weigert sich S’Gritli zu waschen – also fahre ich weiter. Die Straße in die Berge ist eine einzige Baustelle. Kurz vor Samaipata rufe ich Inge an. Sie ist eben vom Flughafen in Santa Cruz zurückgekehrt. Sie hatten die letzten Tage Besuch von einer Freundin aus Honduraz, welche heute abgereist ist. Ich möchte Werner und Inge heute nicht mehr aufsuchen und frage Inge nach einem Campingplatz – wir können uns dann morgen an der Plaza treffen. Sie empfiehlt mir den „Jaguar Azul“. Hier gibt es Strom und Dusche und Lizzy hat einen große Wiese für den abendlichen Auslauf. Morgen werde ich zuerst einmal S’Gritli waschen, bevor ich zum Treffen an die Plaza fahre.

Mittwoch Morgen 29.11.2017 Campingplatz Jaguar Azul in Samaipata
Mittwoch Abend 29.11.2017 bei Inge und Werner in Samaipata

Nach dem Frühstück fahre ich zum Autowaschen und Lebensmittel einkaufen. Für den Waschgang benötigt der Lavadero eine Stunde; Zeit genug um mit Lizzy auf der Veranda eines Hostals einen Café zu trinken. Anschließend nehme ich S’Gritli buzd und gschdrehlt in Empfang.

An der Plaza setze ich mich ins Café Zentral und checke meine Emails. Pünktlich um 11:00 Uhr erscheint Inge und begrüßt mich freundschaftlich. Sie muss noch bei ihrer Freundin vorbeischauen und kommt dann zurück zur Plaza. Ihr angemietetes Haus liegt in den Hügeln und wäre für mich schwierig zu finden gewesen. Werner ist bereits zu einem Treffen mit seinem Baumeister unterwegs. Eine Stunde später kann ich auch ihn begrüssen. Es ist ein gutes Gefühl bei Freunden unterzukommen. Lizzy und ich unternehmen währenddessen mit Inge und ihren Hunden Manso und Zimba einen ersten Spaziergang durch die Nachbarschaft.
Auch Werner begrüßt mich bei seiner Heimkehr herzlich und läßt sich meine heutigen Erlebnisse schildern. Inge lädt mich zu einem guten Mittagessen ein.

Anschließend sitzen wir lange beim Gespräch auf ihrer Terrasse und genießen die Aussicht auf die umliegenden Täler Samaipatas.

Donnerstag bis Sonntag 30.11. – 03.12.2017 bei Inge und Werner in Samaipata

In den folgenden Tagen nutze ich die Zeit, um den El Fuerte(Festung) de Samaipata zu erkunden. Der Begriff „Festung“ ist irreführend, da es sich bei El Fuerte um ein Ritual- und Verwaltungszentrum handelt.








Speziell an dieser Anlage ist das der erhabene Felskopf mit Shamanen-Nischen, Opfer-Blutrinnen und Kultornamenten ausgestattet ist. Hier wurde von den Inkas ein erheblicher steinhauerischer Aufwand betrieben, um den Fels in die Gesamtanlage zu integrieren. Um den El Fuerte sind grosse Flächen und Terrassen angelegt, welche der Versorgung der spirituellen Führer und ihres Anhanges dienten.
Im Städtchen kann ich auch meine gebrauchten Kleider waschen lassen.

Am Samstag begleite ich Werner zu einem befreundeten Ehepaar um Ziegelsteine und Tondachpfannen zum Anwesen zu bringen. Vier Fuhren und mancher Tropfen Schweiss sind nötig um die gesamte Ladung umzuquartieren. Aber es tut gut sich wieder mal körperlich zu verausgaben.

Montag Morgen 04.12.2017 bei Inge und Werner in Samaipata
Montag Abend 04.12.2017 Landhaus El Fuerte in Santa Cruz de la Sierra

Der Tag des Abschieds von meinen Freunden Inge und Werner ist gekommen. Lizzy macht morgens nochmals den gemeinsamen Hundespaziergang mit.

Meine Reisevorbereitungen sind abgeschlossen und nach einer letzten Umarmung der beiden mache ich mich auf den Weg nach Santa Cruz. Es geht die gleiche Straße zurück, wie ich hergekommen bin. Bald ist Santa Cruz erreicht und ich mache mich gleich auf die Suche nach der Universitäts-Tierfakultät. Das gestaltet sich aufgrund der Strassenführung nicht ganz einfach, da Maps.me nicht bei allen Straßen die aktuelle Fahrtrichtung gespeichert hat. Zuletzt bleibt mir nichts weiter übrig, als ein Taxi zu beauftragen, mir zur angegebenen Adresse vorauszufahren. Dort angekommen, kümmert man sich freundlich um mein Anliegen; der Laborant fährt sogar mit mir zum Veterinär, wo Lizzy ihre Blutprobe abgeben kann. Morgen soll das Ergebnis bereitliegen und Dr. Rojas wird übermorgen die Expertise erstellen, da er morgen einen Aussentermin hat.

Dienstag 05.12.2017 Landhaus El Fuerte in Santa Cruz de la Sierra

Heute suche ich zahlreiche Autoteilehändler auf, weil ich die Herculiner-Beschichtung für den Tischer-Kabinensockel besorgen will – leider bin ich erfolglos! Außerdem fülle ich meinen Tank, um für die Weiterreise nach Sucre optimal gerüstet zu sein. Zurück am Landhaus bietet sich ein Mitarbeiter der angeschlossenen Schlosserei an, die Beschichtung zu besorgen. Er wird morgen früh vor der Arbeit das Material abholen.

Rainbow Mountains Parking Japura, Hostal Casa Blanca Puno, On the Cliffs Halbinsel Luquina Chico, Camping Suma Samawi Copacabana/ Bolivien, Hotel Oberland La Paz

Donnerstag Morgen 16.11.2017 Rainbow Mountains Parking Japura
Donnerstag Abend 16.11.2017 Hostal Casa Blanca Puno

Um sechs Uhr bin ich wach. Ich richte noch etwas Wegproviant und packe meinen Rucksack. Um acht Uhr mache ich mich mit Lizzy auf den Weg.


Wir passieren das Kassenhäuschen nachdem ich mein Ticket gelöst habe. Wir sind 2 Stunden unterwegs- ich lasse es langsam angehen. Nachdem ich meine Atmung an die Höhenlage und die Steigung angepasst habe, geht es von Minute zu Minute besser. Lizzy scheint überhaupt keine Schwierigkeiten zu haben; sie zieht vom ersten Moment an kräftig an der Leine. Um diese Zeit ist noch nicht viel los. Es sind vielleicht 20 Personen vor uns. An der Mittelstation machen wir eine Rast – nun ist es noch eine Stunde bis zum Ausblick auf die Rainbow Mountains. Ich unterhalte mich mit einem jungen Kalifornier.


Ihn treffe ich dann am Gipfel wieder und er bietet sich an, von Lizzy und mir ein paar Fotos zu machen.


Die Rundumsicht ist beeindruckend. Leider sind die Regenbogenlinien nicht in ihrer ganzen Pracht zu sehen, da eine Wolke direkt über dem Gipfel die Sonne abschirmt.







Nach dem Verzehr unseres Proviants und einigen Fotos mache ich mich mit Lizzy auf den Rückweg. Nun ist schon mehr los und wir begegnen zahlreichen Wandergruppen, aber auch Leuten, die sich auf einem Pferderücken auf den Berg tragen lassen. Kurz vor der Mittelstation ruft jemand: „Hey Lizzy!“ Es ist Sergio, der mit Nadine und Stephan die Tour angeht. Nach einem kurzatmigen Smalltalk nehmen sie ihren Tritt wieder auf. Beim Blick zurück sehe ich, dass die drei wohl Glück haben werden; die Wolke löst sich auf.

Zurück am Gritli sind wir bald abfahrbereit, weil ich schon vor der Tour alles verstaut hatte. Lizzy interessiert das nicht weiter. Sie kreist um ein Alpaca-Junges, dass die Attraktion auf dem Parkplatz ist. Lizzy will unbedingt mit ihm spielen und bellt und jault das Wollknäuel an.
Ich fahre mit dem Gritli zum Ort des Geschehens und öffne die Beifahrertür – keine Reaktion. Also fange ich sie wieder mal ein und verfrachte sie auf den Rücksitz. Wir fahren die 10 km zurück zur Teerstraße und nehmen Kurs auf Puno am Titicacasee. In Puno fahren wir in ein Hagelunwetter. Unglücklicherweise haben wir einen Lastzug, vollgepackt mit Betonmasten, vor uns; dahinter folgt ein großer Reisebus. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 30 km/h und als wir am Hostal Casa Blanca ankommen, ist es schon dunkle Nacht.

Freitag bis Samstag 17. – 18.11.2017 Hostal Casa Blanca Puno

Am Freitag fahre ich in die Stadt. Ich will zum Lebensmittelmarkt, um einiges einzukaufen. Außerdem finde ich einen Copyshop, wo ich meine Versicherungspolice von Speiser Seguros ausdrucken kann. Leider kann man mir die letzte Seite nicht auf grünem Papier drucken. Ich halte an einer Tankstelle, wo ich den Hinweis auf GLP gelesen habe. Das hat man hier zwar nicht, aber man sagt mir, wo ich welches bekomme. Somit ist für die nächsten Wochen das Heizen und Kochen mit Gas gesichert. Am Nachmittag verarbeite ich das Hackfleisch, welches ich schon 3 Tage im Kühlschrank spazierenfahre. 1/3 verarbeite ich zu einer Spaghettisauce a la Bolognese, aus dem Rest mache ich Frikadellen. Das nimmt einige Zeit in Anspruch, aber dafür muß ich die nächsten 2 Tage nicht kochen.



Am Samstag kommen Dani und Celine aus Pfeffigen/Baselland an. Wir haben uns ja bereits in Cuzco getroffen. Sie wollen morgen schon weiter und wir verabreden einen Treffpunkt auf der Titicacasee-Halbinsel Luquina Chico, wo wir die Nacht verbringen wollen.

Sonntag Morgen 19.11.2017 Hostal Casa Blanca Puno
Sonntag Abend 19.11.2017 On the Cliffs Halbinsel Luquina Chico

Dani und Celine fahren vor mir ab. Ich verabrede mit der Hotelbesitzerin, daß ich morgen oder übermorgen nochmals wiederkomme. Bevor ich mich auf den Weg nach Luquina Chico mache, fahre ich erst nochmal in die Stadt und finde dort auch mehr oder weniger zufällig einen Druckershop. Leider hat auch er kein grünes Papier, aber direkt gegenüber ist Papeleria, wo man mir 2 Blätter verkauft. Die Halbinsel erkunde ich im Uhrzeigersinn an der Küste entlang. Für mich ist das eine Genussrunde.







Der Titicacasee zeigt sich in tiefem Blau. Die kleinen Rancherias sind sauber aufgeräumt; die Leute grüßen freundlich. Die Overlanderposition „On the Cliffs“ ist allerdings nicht so einfach zu finden. Das GPS findet sich mit den Naturstraßen nicht so gut zurecht. Aber Dani und Cel ist es auch nicht besser ergangen, wie sie mir bei meinem Eintreffen erzählen. Am späteren Nachmittag erhalten wir Besuch eines Begrüßungskomitees des naheliegender Dorfes. Mindestens 30 Leute sind an unseren Fahrzeugen und unserer Person interessiert. Bei ihnen ist ein Abordnung von 5 Leuten aus Puno, die mit ihrer Arbeitsgruppe „Natural Way Peru“ das Dorf auf den sanften Tourismus vorbereiten soll. Es werden zahlreiche Fotos gemacht und sogar eine Drohne kommt zum Einsatz. Am Abend kommt starker Wind auf und wir ziehen uns in unsere Ahrzeuge zurück. Der Wind wütet und es wird empfindlich kalt, sodaß ich mich entscheide S‘Öfeli einzuschalten. Ich erwache in der Nacht, weil es plötzlich aufgehört hat zu winden.

Montag Morgen 20.11.2017 On the Cliffs Halbinsel Luquina Chico
Montag Abend 20.11.2017 Hostal Casa Blanca Puno

Heute bin ich sehr früh wach und habe dadurch Gelegenheit den Sonnenaufgang am Titicacasee zu erleben. Durch kräftiges Rot bewegt sich die Sonnenscheibe langsam über den Horizont.

Eine halbe Stunde später höre ich Bewegung bei den Nachbarn Dani und Cel.


Sie wollen ja heute schon früh den Grenzübertritt nach Bolivien erledigen. Ich habe mich entschlossen zum Casa Blanca nach Puno zurückzukehren. Ich möchte dort meine Wäsche waschen und die Bodenfuge an der Kabine erneuern.
Im Nachmittag kommen die jungen Kalifornier, Mike und seine Freundin. Wir kennen uns von Cusco, wo er direkt neben mir stand. Auch er mußte die Antriebswellen-Manschetten erneuern und ich konnte ihm V+F Talleres empfehlen, die die gleiche Arbeit bei mir gut und günstig erledigt hatten. Lizzy kümmert sich gleich um die beiden. Sie tragen sich auch mit dem Gedanken, einen Hund als Reisegefährten aufzunehmen.

Dienstag Morgen 21.11.2017 Hostal Casa Blanca Puno
Dienstag Abend 21.11.2017 Camping Suma Samawi Copacabana/ Bolivien

Mike fährt schon früh morgens. Sie wollen zuerst nach Puno um einzukaufen. Ich mache mich um halb zwölf auf den Weg zur Grenze.

Die Abfertigung erfolgt zügig. Trotz mehrmaligem Nachfragen will niemand Lizzys Papiere sehen. War das nur wieder ein Trick der Behörden in Cusco, um Geld zu scheffeln? Wie auch immer – nach einer halben Stunde bin ich durch und auf dem Weg zu dem kleinen Campingplatz auf der Copacabana des Titicacasees.

Es gibt eine Dusche, aber ich verzichte darauf diese zu benutzen. Zum Abendessen gibt es asiatische Nudeln mit Zwiebelfleisch.

Mittwoch Morgen 22.11.2017 Camping Suma Samawi Copacabana/ Bolivien
Mittwoch Abend 22.11.2017 Hotel Oberland La Paz/ Bolivien

Um neun befinde ich mich auf dem Weg zur Holzfähre über den Titicacasee.






Diese verbindet die Copacabana mit der Isla Flotante. Dort angekommen, geht es steil bergan und auf dem Höhenkamm bieten sich viele schöne Ausblicke auf den rechterhand verblieben Titicacasee. Es geht weiter über die F2 nach La Paz. Die unmögliche Streckenführung von Maps.me durch unterschiedliche Stadtteile zwingt mich 14 km durch schmale Straßen vorbei an beidseitig parkenden Fahrzeugen und Marktständen. Ein Wunder, daß ich keinen rasiert habe. Hier gilt: Wer fährt, der fährt und wer nicht fährt, hupt! Die Fahrt durch La Paz ist jedenfalls so anstrengend, daß ich darüber das Trinken vergesse und im Wagen hat es mindestens 30 Grad. Als ich nach endlos scheinender Zeit am Hotel Oberland ankomme, bin ich dehydriert und total entkräftet. Der halbe Liter Wasser, den ich wohl zu schnell getrunken habe, bleibt nicht bei mir. Meine Knie sind weich und mir ist schlecht – aber ich bin angekommen. Gert Franke vermietet Motorräder und Quads; ausserdem macht er Stadtführungen, wo man die Obermayer-6er-Kabinen der 5 städtischen Seilbahnen benutzt. Er kommt auf dem Oberland-Campingplatz vorbei, um die Neuankömmlinge zu begrüssen. Michel und Sandra haben bei ihm die Tour gebucht und ihn in den höchsten Tönen gelobt. Ich mache mit ihm aus, daß ich morgen um Neun bei ihm im Laden bin, um mich für die Tour anzumelden, oder je nach Befinden auch nicht!

Donnerstag 23.11.2017 Hotel Oberland La Paz

Durch den guten Schlaf ? konnte ich mich in der Nacht gut erholen. Mutti hat heute ihren 85igsten. Natürlich habe ich ihr angerufen und gratuliert. Sie hat sich sehr gefreut. Ich hoffe sehr, daß sie sich schnell erholt und zu Kräften kommt. Trotz der nächtlichen Erholung sage ich Gert ab, was ihm gar nicht so ungelegen kommt, da er weitere vermietete Motorräder an die Kunden übergeben muß. Aber für morgen habe ich fest zugesagt und freue mich schon darauf. Lizzy kann allerdings nicht mit. Ich werde sie gut mit Futter und Wasser versorgen und ein schattiges Plätzchen für sie finden.

Camping oberhalb Pisaq, Car Park Ollantaytambo/Machu Picchu, Campingplatz Quinta Lala Cusco, Rainbow Mountain Parking Japura

Mittwoch Morgen 02.11.2017 Camping oberhalb Pisaq
Mittwoch Abend 02.11.2017 Municipal Parking Ollantaytambo/Machu Picchu

Am Morgen verabschiede ich mich von Ilka und Günter und kehre zum Einkaufen nach Pisaq zurück. Diesel tanken und Geld ziehen am Cajero Automatico sind wichtige Erledigungen, bevor ich mich auf den Weg nach Ollantaytambo mache. Am Municipal Parking buche ich für 2 Tage/Nächte und mache mich zu Fuß auf zum Bahnhof, um für morgen ein Bahnticket für Machu Picchu nach Aquas Calientes und zurück zu besorgen.




Auf dem Rückweg zum Municipal Parking kommt mir das Fahrzeug von Günter und Ilka entgegen. Sie wollen zur Tunupa Lodge, wo man mich zuvor abgewiesen hatte; letztendlich landen sie aber auch auf dem Municipal Parking, welcher eine schöne Sicht auf die Festungsruinen von Ollantaytambo bietet. Abends wollen Sie ins Städtchen zum Essen gehen. Ich muß aber meine Koteletts verwerten und mache mir dazu einen Kartoffelsalat. Ilka und Günter finden Begleitung in der belgischen Familie, welche mit ihrem Unimog ebenfalls hier am Platz steht.


Donnerstag 03.11.2017 Car Park Ollantaytambo/ Machu Picchu

In aller Herrgottsfrühe mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Der erste Zug nach Aquas Calientes geht um 05:05, sodass ich um 04:35 am Bahnhof sein muß. Die Rückfahrt habe ich bereits für 15:10 ab Aquas Calientes gebucht. Ich habe Ilka und Günter noch eine Nachricht an die Türe gesteckt und sie gebeten, Lizzy gegen Mittag kurz rauszulassen. Der Zug ist nur zu Hälfte besetzt. Viele Machu Picchu-Besucher beklagen sich über den großen Publikumsandrang, aber um diese Zeit sollte es noch erträglich sein. Meine Sitznachbarin Marika, ist Italienerin aus Verona. Sie ist Flugbegleiterin und ihre Fluggesellschaft bietet ein Großteil ihrer Flüge von München aus an. Auch privat kann sie aufgrund des Airline-Rabatts günstig reisen. Die Fahrt durch das heilige Tal der Inkas(Valle Sagrado) ist beeindruckend. Mit fortdauernder Fahrt werden aus Wiesenhängen steile Felswände – schneebedeckte Bergriesen sind in der Ferne zu erkennen. In Aguas Calientes angekommen, gehe ich auf die Suche nach einem Ticketschalter für die Busfahrt hoch zum Machu Picchu. Marika kommt mir entgegen und erklärt mir den Weg; außerdem hat sie einen örtlichen Führer getroffen, welcher rund um eine peruanische Familie eine Gruppe zusammenstellt. Er könnte uns für 20 Soles mitaufnehmen. Das ist sehr günstig und ich sage spontan zu. Die Ankunft am Machu Picchu ist beeindruckend.



















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An drei Seiten fällt das Gelände steil ab. Die Anlage ist in sehr gutem Zustand. Die akkuraten, fugenlosen Steinmauern haben 2 Jahrtausende ohne sichtbare Schäden überstanden. Unser Führer versteht es, unsere Gruppe vorbei an Einzeltouristen an die schönsten Aussichtspunkte zu führen. Er besitzt ein fundiertes Fachwissen. Wenn wir Nichtperuaner an unsere sprachliche Grenzen kommen, übersetzt er für uns in gutes Englisch. Der Amerikaner Hiram Bingham hat am 24. Juli 1911 den Machu Picchu(Alter Gipfel) wiederentdeckt und freigelegt. Er hat die Anlage kartographiert und mit eigenen Bezeichnungen versehen. Auch sorgte er dafür, dass eine große Anzahl Fundstücke per Schiff nach Nordamerika gelangten, wo sie bis heute von der Yale Universität verwaltet werden. Peru fordert nun diese Schätze zurück, um sie in einem örtlichen Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dieses Lebenszentrum der Inkakultur war den spanischen Conquistadores verborgen geblieben. Über die genaue Funktion dieser Anlage wird bis heute spekuliert. Sicher ist, daß hier hochgestellte Persönlichkeiten lebten, die für ihre tägliche Versorgung auf die Erträge von bewirtschafteten Terrassen zurückgriffen, welche von angesiedelten Bauern gehegt wurden. Mehr möchte ich hierzu nicht anmerken, aber jedem Interessierten empfehlen, in der einschlägigen Literatur nachzulesen. Trotz umfassender Informationen ist mein Rundgang gegen elf Uhr abgeschlossen. Marika hat ein Ticket für Machu Picchu einschließlich der Besteigung des Wayna Picchu(Junger Gipfel) erstanden. Unser Guide begleitet sie jetzt auf diesem beschwerlichen Weg. Ich genehmige mir erstmal ein erfrischendes Bier auf der Eingangsterrasse und genieße die fantastische Aussicht. Nach dem Verzehr meiner mitgebrachten Stullen nehme ich den Bus zurück nach Aguas Calientes. In einem schönen Café bestelle ich mir einen Cappuccino und ein Stück Schokoladenkuchen. Ja, nicht nur die Augen – auch der Magen will verwöhnt werden. Am Bahnhof kann ich mein Ticket gegen eines 2 Stunden früher eintauschen. Auf der Rückfahrt nach Ollantaytambo werden wir Fahrgäste noch von einer Modenschau überrascht. Das Zugpersonal zeigt hochwertige Strickwarenmode für Mann und Frau. Lizzy freut ich über meine frühe Rückkehr. Ilka hat sich um sie gekümmert. Lizzy liegt zufrieden im Schatten unterm Gritli. Am Abend gehen Ilka, Günter und ich zum Abendessen ins Städtchen. Morgen fahre ich zurück nach Cusco um in den nächsten Tagen Lackreparaturen zu erledigen, sowie eine Spannzange für meinen Alkoven anfertigen zu lassen.

Freitag Morgen 04.11.2017 Car Park Ollantaytambo
Freitag Abend 04.11.2017 Campingplatz Quinta Lala Cusco

Nach dem Frühstück verabschiede ich mich von Ilka und Günter, welche morgen und übermorgen Machu Picchu erkunden möchten. Sie haben ein günstiges Zugticket erstanden und eine Nacht in einem Hotel in Aguas Calientes gebucht. Die Rückkehr über die bekannte Strecke dauert 2 Stunden. Auf dem CP Quinta Lala sind Michel und Sandra, Freddy und Jacqueline, die „2“ Australier – Joe ist wieder nach Down Under gereist; neu angekommen sind Jan und Carla mit ihrem weißen Unimog sowie Roman und Huma aus Zürich mit ihrem betagten Landcruiser mit Dachzelt, mit welchem sie das Pantanal bereist haben.

Abends gehe ich mit Hifi und Caro nach Cusco auf die Plaza de Armas, wo wir uns mit Roman, Huma und Nadine verabredet haben. Roman hat ein gutes Indisches Restaurant gefunden, wo wir das warme Buffet geniessen. Nach einem Besuch im Paddys landen wir dann in der Disco Mama Africa. Zu sechst nehmen wir ein Taxi zurück zum Quinta Lala für unglaubliche 12 Soles(3€).

Samstag bis Dienstag 05.-14.11.2017 Campingplatz Quinta Lala Cusco

Am Samstag reisen Michel und Sandra ab. Die würde ich schon gern wiedersehen.


Die nächsten Tagen sind bestimmt von Instandsetzungsarbeiten, Pflege der Ausrüstung, Erledigung von Lizzys Zolldokumenten etc., etc. Neftali von Pintura Chapa kümmert sich um Gritlis Beulen;

Wo sind die Shamrocks?

César fertigt meine Chromstahl-Spannbacken in Topqualität.

Bei V+F Talleres kümmert man sich um neue Gummimanschetten an der Antriebswelle und den Ersatz der Lenkungsdämpfer – ihr Nachbar schweißt die Auspuffaufhängung autogen für 10 Soles. Im Laufe des Dienstag sattle ich meine Tischer 232 wieder auf, sodass die Gritli-Kombo wieder komplett ist.
Am Dienstag Nacht bin ich der einzige Gast auf Quinta Lala. Günter und Ilka sind mit ihrem Mercedes Truck in die Daimler Werkstatt, wo gestern schon Jan und Carla ihren Unimog hingebracht haben.

Mittwoch Morgen 15.11.2017 Campingplatz Quinta Lala Cusco
Mittwoch Abend 15.11.2017 Rainbow Mountains Parking Japura

Um halb sechs gehe ich zum Duschen. Einen Großteil meiner Ausrüstung habe ich schon gestern Abend zusammen gepackt. Um acht bin ich abfahrbereit. Ich verabschiede mich von der freundlichen Campingplatz-Verwalterin und bedanke mich nochmals, daß sie das Freilaufen von Lizzy ohne weiteres akzeptiert hat. Ich bin gegen neun an der Agrikultur-Behörde Senasa, wo ich heute das Dokument für Lizzy für den Grenzübertritt nach Bolivien entgegennehmen will. Nach einer halben Stunde erscheint die Sachbearbeiterin. Das Ausfüllen des Formulars ist schnell erledigt, da ich ja alle Unterlagen vom Veterinär bei mir habe. Dann aber kommt der Haken an der Sache: Die Gebühr von 98! Soles muss ich bei der Banca de la Nacion einzahlen; erst dann kann ich das Dokument in Empfang nehmen. Ich mache mich auf den Weg zurück zum Centro Historico, wo sich das Bankinstitut befindet. Dort nehme ich mir einen Parkplatz an der Straße und das Risiko inkauf, einen Strafzettel zu kassieren. Vor den Einzahlungsschaltern stehen 6 Reihen á 10 Meter mit Wartenden. Nach einer Dreiviertel Stunde bin ich endlich an der Reihe. Zurück bei Senasa sind die Papiere schon bereit. Ich will nun im Einkaufszentrum Plaza Vea meine Vorräte auffüllen. Als ich dort ankomme, stehen der Miet-Amarok mit Tischerkabine von Stefan und der Landy von Sergio und Nadine auf dem Parkplatz. Ich halte nach ihnen beim Einkaufen Ausschau, kann sie aber nicht entdecken. Ich verstaue die Lebensmittel im Gritli und gehe zurück. Im Obergeschoß bei Starbucks sitzen sie und checken ihre Emails. Ich gönne mir einen Cappuccino und einen Blueberry-Muffin. Sie haben sich nun auch wie ich, für die Rainbow Mountains entschieden. Allerdings müssen sie für Stefan erst noch eine neue Batterie besorgen; auch wollen sie heute nicht mehr bis zum Parkplatz der Rainbow Mountains fahren, sondern vorher irgendwo übernachten. Ich entscheide mich, schon mal zuzufahren und die Nacht auf 4520 müM zu verbringen. Die Bergfahrt ab Japura ist steil und eng, aber mit der Untersetzung kein Problem. Die Aussicht ins Tal ist grandios. Oben angekommen, erkundige ich mich bei einem Einheimischen, ob ich hier für die Nacht bleiben kann. Das ist kein Problem. An einem Kiosk am Parkplatz versorge ich mich mit Cocatee; dieser soll die Höhenunpässlichkeit vertreiben. Zum Abendessen gibt es einen Elsässer-Wurstsalat aus Frankfurter Würstchen und frisches Baguette. Die Platzhunde hier veranstalten ein stundenlanges Gebell; einer knurrt direkt neben dem Gritli und Lizzy traut sich gar nicht raus. Aber gegen halb zehn wird es ruhiger. Dann klappt’s doch noch mit ihrem Pippi.