07. Februar/ Camping Sin Ir Mas Lejos in Linares
Mein Flug von Zürich über Madrid nach Santiago de Chile läuft reibungslos. In Santiago angekommen, geht es allerdings sehr lange bis ich meine Gepäck und den abgestempelten Reisepass in Empfang nehmen kann.
Karlheinz wartet schon auf mich, und es ist schön sich nach anderthalb Jahren gesund und munter zu begrüssen. Der Wechsel vom kalten Februar in Deutschland zu 29 Grad erschlägt einen fast. Aber herrlich – diese Temperaturen!! Jetzt am Gritli angekommen, lerne ich endlich auch Lizzy kennen. Sie begrüßt mich freudig. Was für ein herziger Hund. Allerdings wird sie in den nächsten Tage vehement ihr Beifahrer-Sitzrecht verteidigen. Der Plan ist nun Santiago zu verlassen und etwas Strecke Richtung Süden zu machen. In Linares füllen wir unsere Vorräte auf; zwei Personen verbrauchen nun einmal mehr, wie eine. Der Campingplatz „Sin Ir Mas Lejos“ in Linares ist auch unsere erste Übernachtungsstation. Der freundliche Besitzer schickt uns am nächsten Morgen, mit vielen Tipps und Kartenmaterial, auf unsere dreiwöchige, gemeinsame Reise.
08. Februar/ La Poza Camping in Pucon
Das heutige Ziel ist Villarrica am gleichnamigen Lago. Die Stadt ist rappelvoll. Entlang der Seepromenade findet ein Fest statt. Etwas ausserhalb finden wir einen Campingplatz(naja!). Die Baños sind, milde ausgedrückt, nicht gerade gepflegt.? Auf die Qualität der sanitären Anlagen muß ich mich erst einmal einstellen.
09. Februar/ Pucon und Lago Villarica
Heute ist unser Plan, in Richtung Pazifikküste zu fahren. Vorher genehmigen wir uns in Pucon ein sehr gutes, zweites Frühstück. Schöne Blumenbeete unterstreichen den gefälligen Gesamteindruck. Pucon ist auch das Mekka für Outdoor-Aktivitäten aller Art.
In Villarrica und Pucon fühle ich mich an Titisee im Schwarzwald erinnert, was auch an den Besucherströmen liegen mag. Ohne Zweifel ist es landschaftlich wunderschön.
10. und 11. Februar/ Camping La Cascada in Los Molinos(Valdivia)
Station auf unserer heutigen Etappe ist Valdivia, eine Universitätsstadt. Sie liegt sehr malerisch, mit einzelnen Brücken verbunden, da sie von Wasser umgeben ist.
Ein iOverlander-Empfehlung kommt nach Besichtigung für uns nicht in Frage. Wir entscheiden uns, nach Los Molinos an die Küste zu fahren und finden den schönen Campingplatz La Cascada.
Dort treffen wir ein Schweizer Paar, Markus und Alexa mit ihrer 4-jährigen, entzückenden Tochter Merle. Der Platz liegt traumhaft direkt am Strand. Die Menschen sind sehr freundlich und auch sehr an uns interessiert. Ein junges Ehepaar feiert ihren Abschied mit ihrer Familie , da sie morgen nach Antofagasta ziehen werden. Am Abend bringen sie uns einen Happen, bestehend aus Pan Frito y Queso vorbei. Wir bleiben zwei Nächte.
12. Februar/ Camping Municipal in Frutillar
Am Morgen trinken wir in einem Restaurant am malerischen Malecon einen Nescafé. Auf dem Markt kaufen wir einen Holznapf für Lizzy, welchen sie am Abend dann auch wirklich einweiht. Unsere heutige Fahrt führt uns auf der Ruta 5 über Osorno nach Frutillar. Wie in den meisten Städten und Dörfern findet man auch hier sehr einfache Häuser, denen ein bisschen Farbe und Pflege gut tun würde.
Am Lago Llanquihue angekommen, sind wir beeindruckt vom Panorama des schneebedeckten Vulkans Osorno und den umliegenden Bergen. Leider sind die versprochenen, warmen Duschen wie so oft nur kalt. Die schöne Lage des Platzes entschädigt uns dafür. Auch hier verbringen wir zwei entspannte Tage. Leider ist das WLAN-Angebot schlecht und mit meiner Vodafone-Karte komme ich in Chile nicht weiter. Aber wenigstens kann ich mit Karlheinz´ Handy Stefan mitteilen, dass alles okay ist.
13. Februar/ Camping El Caleuche in Bucht von Ancud
Bald haben wir zusammengeräumt und fahren über die Naturstraße zurück nach Frutillar. Von dort fahren wir weiter nach Puerto Varas, wo wir unsere Vorräte aufgefüllt haben, dann über Puerto Montt nach Pagua. Hier wollen wir die Fähre auf die Insel Chiloe nehmen. Während unserer Wartezeit erkundigen wir uns bei unserem Vordermann in der Fahrzeugschlange nach einer Unterkunft nahe des Fährhafens Chacao. Die Möglichkeiten sind begrenzt, aber er gibt uns die Adresse des Campingplatzes El Caleuche in der Bucht von Ancud. It‘s not the Ritz, aber wir sind froh, einen Stellplatz für die Nacht zu haben.
14., 15. und 16. Februar/ Camping Mirador Las Islas nahe Dalcahue
Die nächsten Tage haben wir vor die Insel zu erkunden. Durch das Landesinnere fahren wir nach Dalcahue, wo wir von einem großen, überdachten Kunsthandwerkermarkt direkt am Hafen gehört haben.
Dalcahue liegt an einem Meeresarm zwischen der Hauptinsel und der Isla Quinchao. Ein Stand mit bunten Wollsachen, Körben und Schnitzarbeiten reiht sich an den anderen. Im ovalen Gebäude, welches in der Form einem chilenischen Segelboot nachempfunden ist, kann man in den Garküchen den Köchinnen direkt in die dampfenden Töpfe schauen und es sich schmecken lassen – in unserem Fall Lachs mit Reis-mmmh. Wir fahren weiter entlang der Küste bis Tenaun, wo wir eine Holzschindelkirche mit ihren blauleuchtenden Türmen besichtigen.
Die schönen, schindelverkleideten Häuser begeistern uns immer wieder, wobei es etwa dreißig unterschiedliche Schindelarten gibt. Schon beim Hereinfahren in den kleinen Ort bemerkten wir ein weißes Mercedes-Expeditionsmobil mit deutschen Kennzeichen. Als wir auf einer Parkbank unseren Restkaffee vom Frühstück trinken, lernen wir die Besitzer Ellen und Perry kennen. Nach unserer angeregten Unterhaltung erhalten wir von beiden einen Tipp für unseren heutigen, in der Nähe liegenden Übernachtungsplatz. Der Weg über ein 7 Kilometer lange Schotterpiste lohnt sich allemal.
Der Platz liegt traumhaft oberhalb einer weitläufigen Bucht auf einer riesigen Wiese, die wir fast für uns alleine haben und Lizzy kann ihre Runden drehen. Wir bleiben zwei Tage.
17. Februar/ Camping in Huillinco am Lago Cucao
Heute wollen wir die Hauptstadt der Insel, Castro besuchen.
Hauptmerkmal sind die Holzkathedrale und die bunten Pfahlbauten am Fiordo. Von hier führt uns der Weg nach Cucao an der Pazifikseite Chiloes. Wir parken auf dem endlos erscheinenden Strand und kochen uns einen Café. Zum Übernachten ist die Flut zu stark. Einen Platz für die Nacht finden wir auf dem Rückweg an einem kleinen See.
18. Februar/ Camping in Puelche
Unser Weg führt zurück zur Chiloe-Fähre und weiter über Puerto Montt zum Fährhafen La Arena. Kurz nach der Fährankunft in Puelche nehmen wir den ersten Campingplatz.
19. Februar/ Camping und Ecolodge El Cobre in Hornopiren
Wir halten uns an der Küste und streifen die Orte Chauchi und Rolecha. Hier wird noch das traditionelle Bootsbauerhandwerk gepflegt.
Die Naturstraße mit schönen Ausblicken führt uns nach Hornopiren, von wo die weiterführende Fähre nach Chailten ablegt. Wir wollen aber nicht weiter südwärts, sondern finden hier unseren, nicht ganz billigen, Übernachtungsplatz nahe einer in der Bucht liegenden Eco-Lodge, von Regenwald umgeben.
Auf unserem Weg hierhin haben wir uns einen Plattfuß eingefangen. Leider ist heute Sonntag und die Reparatur wird auf morgen verschoben. In der Nacht regnet es.
20. bis 26. Februar/ Playa Niklitschek in Puerto Varas und Los Nogales de Roan Jase
Nachdem der Reifen repariert ist fahren über Land zurück zur Fähre. Bald sind wir in Puerto Montt und schlagen den Weg nach Puerto Varas ein, um noch 2 Nächte am Lago Llanqihue an der Playa Niklitschek zu verbringen. Da die 3 Wochen dahinschmelzen wollen wir noch einmal Pazifikluft schnuppern. Die nächsten drei Tage genießen wir den rauhen Pazifik und die abwechselsreiche Küstenstraße, die uns durch araukanische Wälder führt.
Da die Zeit drängt, kehren wir zur Ruta 5 zurück und nehmen direkten Kurs auf Santiago. Bei San José de Maipo fahren wir zum schönen Los Nogales de Roan Jase, der unsere letzte Station vor dem Rückflug sein wird.
Es gäbe noch viel zu sehen – die Zeit verging im Flug – die schönen Eindrücke der vergangenen Tage nehme ich mit nach Hause. Ich werde die positive Energie für den Alltag speichern.
Hasta Luego Chile!
Dank dir, Andi, für deine bunte Schilderung dieser herrlichen Landschaften. Ich freu mich auf unseren Kaffi-Plausch mit weiteren Details in den nächsten Tagen. Und dir Kalle gute Weiterreise als Solist. Griessli us de Heimet. Moni