Parque Suizo in Mendoza, Camping Municipal in Malargüe, Camping El Tigre am Embalse Laguna Negra, Hosteria El Domuyo in Barrancas, Camping Los Pinos in Zapala

Mittwoch 07.03.2018 Camping Parque Suizo in Mendoza

Der Tag vergeht mit Lesen und mehreren, nachmittäglichen Versuchen Juan Rodriguez von Servicio 4×4 zu erreichen. Unter der Nummer, welche im Google zum entsprechenden Eintrag angegeben ist, erreiche ich nur den Anrufbeantworter. Auf meine Nachricht ruft niemand zurück. Von dem Mitarbeiter, welchem ich den Zündschlüssel abgegeben habe, habe ich einen Zettel mit einer Handynummer von Juan bekommen. Anscheinend habe ich diesen zu früh entsorgt. Ich werde morgen schon früh ein Taxi nehmen, um mich über den Stand der Arbeiten zu informieren.

Donnerstag 08.03.2018 Camping Parque Suizo in Mendoza

Der freundliche Besitzer des Campingplatzes hat mir ein Taxi bestellt, welches schon um halb neun am Tor auf mich wartet. Bei Servicio 4×4 sind die Schweißarbeiten sauber ausgeführt. Eine halbe Stunde später kann ich bei Juan meine Rechnung bezahlen. Auf dem Weg durch Mendoza erledige ich noch Einkäufe beim Jumbo Supermercado. Auf dem Platz angekommen, mache ich mich gleich ans Aufsatteln der Wohnkabine. Nachdem die ganzen Utensilien wieder versorgt sind, kommt ein Schweizer Ehepaar mit dem Platzwart vorbei. Werner und Mägi Hüsser sind aus Aarau und wir verabreden, dass ich später noch bei ihnen vorbeischaue. Ich erhalte zu einem Glas Prosecco auch noch viele Tipps für meine Weiterreise. Später kommen noch zwei weitere Schweizer Paare an.

Freitag 09.03.2018 Camping Municipal in Malargüe

Heute geht es weiter auf der Ruta 40(sprich: cuarenta). Als Tagesziel habe ich mir Malargüe ausgesucht, welches als besondere Attraktion das Museum Pierre Auger bietet. Der Franzose hat hier seine Messstationen großzügig auf mehreren Quadratkilometern ausgebracht, um kosmische Strahlung nachzuweisen. Das will ich mir morgen genauer erklären lassen. Ich bin früh dran und widme den Nachmittag der Entspannung beim Lesen.

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Lizzy ist mit Hundekameraden vom Platz unterwegs. Im Laufe des Nachmittags bellt sie immer wieder nervös und hetzt von einem Platzende zum anderen. Mir ist bei ihr schon mehrfach aufgefallen, dass sie anscheinend Sachen registriert, die ich nicht nachvollziehen kann. Keine Ahnung, ob das mit der Strahlung zusammenhängt, oder ob sie schlicht und einfach etwas chabbelätz ist. Am Abend klopft es am Gritli. Vor der Tür steht Juan Bautista Moretta und bittet um Salz für sein Grillgut. Später bringt er dann „Gringo – Gringo“ schreiend von seiner Parrillada ein paar Knochen und Fettstreifen vorbei, welche ich unbedingt probieren muss. Er hat auch Innereien gegrillt, welche ausschauen wie schon verdaut. Aus reinem Selbstschutz lehne ich das Geschenk ab und entschuldige mich damit, daß ich schon zwei große Portionen meines eigenen Abendessens verputzt habe und schlicht nichts mehr reinpasst. Juan Bautista ist furchtbar laut. Er zeigt mir, wie der gemeine Deutsche den Hitlergruss ausführt und fuchtelt mit dem Fleischermesser vor meinem Gesicht herum. Er ist harmlos, aber anscheinend hat auch er seine Probleme mit der „kosmischen Strahlung“?.

Samstag 10.03.2018 Camping Municipal in Malargüe

Heute schlafen wir aus. Nach dem guten Frühstück ist sonnen und chillen angesagt. Ich entscheide mich gegen den Museumsbesuch, da Lizzy auch heute ihr sonderbares Verhalten an den Tag legt. Immer wieder höre ich sie aufgeregt heulen, oder sehe sie mit hoch erhobenem Kopf vorbeilaufen und in die Luft bellen. Juan Bautista lässt sich heute nicht sehen, anscheinend hat er mir angemerkt, dass ich dachte, er hätte nicht alle Latten am Zaun. Gegen Abend räume ich schon das meiste zusammen – ich will morgen früh weiter.

Sonntag 11.03.2018 Camping El Tigre am Stausee Laguna Negra

Wir machen einen Abstecher über eine Naturstraße zur Laguna del Diamante. Gerne hätte ich mit Lizzy oben am See mit Blick auf den Vulkan Maipo übernachtet. Leider ist dieser Traum schon an der Rangerstation ausgeträumt. Hund im Naturpark ist hier ein absolutes No Go. Also geht es die sieben Kilometer zurück und weiter in Richtung Camping El Tigre, welchen ich als Ersatz auf iOverlander ausgespäht habe.

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Der Platz ist unaufgeräumt. In zwei Pools steht grünes Wasser und die Baños sind mehr schlecht, als recht. Auf dem Platz liegt der Plastikmüll. Am Abend versuche ich mich beim argentinischen Parrillada. In Mendoza habe ich ein 600-Grammstück eingekauft. Es war das kleinst Auffindbare. Nach zwei Stunden Niedrigtemperaturgrillen wird es dann dunkel. Das ist für mich das Zeichen das Lomo aufzuschneiden. Leider ist es im Kern noch rot. Ich brate die fünf fingerdicken Scheiben in der Pfanne nochmal nach. Das Fett schneide ich großzügig weg und tue es für Lizzy zur Seite. Dazu gibt es einen Tomatensalat und Brot. Nicht schlecht, aber es wäre mir lieber, wenn ich den restlichen Braten am Stück übrig hätte. Aber so gibt es morgen eben Ragout aus Fleischwürfelchen.

Montag 12.03.2018 Hosteria El Domuyo in Barrancas

Gegen zehn bin ich wieder auf der Ruta 40. Bald machen wir dann aber einen Abstecher zur Laguna de La Niña Encantada. Das ist eine Oase in den trockenen Bergen vor Las Leñas, der Wintersportmetropole Argentiniens.

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Es ist nur ein kleiner Weiher, der jedoch malerisch zwischen Felswände eingebettet ist. Lizzy kann mit auf den Rundweg und keiner schert sich darum, daß sie nicht an der Leine ist. Ich habe eine nette Unterhaltung mit einem Ehepaar. Die Frau spricht ein paar Brocken deutsch, da ihre Mutter Wolgadeutsche ist und nach Argentinien auswanderte. Dann geht es wieder zurück zur Hauptstraße, welche uns bereits 10km über Naturbelag geführt hat. Weitere 30 werden folgen. Wir überqueren den Rio Grande auf einer schmalen Brücke.

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Der Fluss hat sich eine schmale Spalte in harten Lavastein geschnitten – überhaupt ist die Umgebung übersäht von schwarzem Gestein. Nach den angekündigten dreissig Kilometern sind wir dann zurück an der Ruta 40 und machen eine Café-Pause an einem Rastplatz. Bald ist dann die Hosteria El Demuyo in Barrancas erreicht. Außer den Cabañas bietet der Besitzer Platz zum Campen, sowie Baños und warme Duschen.

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Bei der Ankunft treffe ich das junge Schweizer Paar Yvonne und Mike aus Bern. Sie haben den Tag erschöpft beendet, da es extrem windig war. Morgen wollen sie nur genussradeln und im Zweifelsfall per Autostopp weiterkommen. Jeder führt etwa 18kg Gepäck in 4 Taschen mit sich. Ich koche ihnen einen Café zum Aufwärmen und sie revanchieren sich am Abend mit einer Einladung zum Bier. Die Beiden sind in Ushuaya gestartet und wollen bis nach Peru. Ich fühle mich um Jahre zurückversetzt, wo wir Radferien in Schottland, Irland und Wales gemacht hatten. Aber diese Zwei legen schon noch eine Schippe oben drauf.

Dienstag 13.03.2018 Camping Los Pinos in Zapala

Weiter auf der Ruta 40 erreiche ich am frühen Nachmittag Zapala. Der Camping Municipal Los Pinos ist an ein großes Freizeit- und Sportcenter angegliedert. Als ich mich mit meinem Personalausweis anmelde, fragt mich der Platzwart, ob ich Jubilado(Rentner) bin. Das bejahe ich; die Frage nach einem amtlichen Ausweis muss ich verneinen. Trotzdem verzichtet der liebe Mann auf eine Bezahlung. Als Rentner kann man hier umsonst campen. – Toll! – Hier auf der Hochebene weht ein teuflischer Wind. Er gibt der unteren Scheibe der Gritli-Türe den Rest. Ich halte die Türe zwar am Drehgriff, aber der Wind reißt sie mir aus der Hand. Mit einem lauten Knall zerreißt es das Plexiglas. Naja, es ist ja nur die äußere Scheibe der Plexi-Isolierglases. Das Loch klebe ich mit Panzerband ab und will mich später darum kümmern. In der Nacht wird der Wind noch heftiger und der Regen peitscht gegen die Fenster und aufs Dach.

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