Mirador del Paso Córdoba, Camping La Estacada bei Villa La Angostura, Camping El Molino in Puerto Octay/ Chile ??

Mittwoch 14.03.2018 Mirador del Paso Córdoba im Parque National Lanin

Das Wetter ist schlecht und Regen und starker Wind behindern doch sehr beim Zusammenräumen. Aber endlich ist es geschafft und wir sitzen im vorgewärmten Gritli. Auf der Ruta 40 geht es durch das Andenvorgebirge mit schönen Ausblicken Richtung Junin de los Andes. Dort mache ich einen Stopp an einer neuen Tankstation. Sie ist so neu, dass anscheinend auch die Angestellten noch staunend vor den Technikinnovationen stehen. Zu zweit werden Säulenzählerstände abgelesen und von beiden notiert. Dementsprechend langsam geht es beim Tanken vorwärts. Die Wartenden bilden bereits eine Schlange bis zur Einfahrt. Junin bietet sämtliche denkbaren Outdoor-Aktivitäten an. Rafting, Gleitschirmfliegen, Ski nordisch und Alpin, Skidoo-Rallyes, Mountain- und Racebiking. Ich weiß nicht, was hier in der Saison abgeht, aber alles sieht so ein bisschen nach Naturausverkauf aus. Auf der 40 bleibend geht es weiter nach San Martin de Los Andes; hier suche ich einen Geldautomaten, aber ich gebe auf. Wenn ich schon mal einen finde, gib es keinen Parkplatz. San Martin scheint einen vergleichbaren Tourismusweg wie Junin einzuschlagen, nur dass man den Eindruck hat, dass die Strukturen hier gemächlicher gewachsen sind. Alles ist herausgeputzt. Eine kilometerlange Strasse bietet den Touris Kitsch und Trödel, aber auch hochwertige Bekleidung und exklusive Restaurant. Die Stadt grenzt an den Lago Lacar.

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Die Lage ist zweifellos traumhaft. Dann führt die Straße stark ansteigend wieder in die Berge. Auf der Passhöhe zweigt die „63“ an den Lago Meliquina in den Lanin-Nationalpark ab. Die Piste ist geschottert und gut befahrbar.

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Villa Lago Meliquina betreibt auch Tourismus; aber etwas unschuldiger. Hier bietet man noch Marmelade und Bienenhonig an, auch geführte Trekkingtouren und hochalpine Klettertouren werden angepriesen. Bei der Ausbildung der Bergführer arbeitet der Club des Andes eng mit den Alpenvereinen zusammen.

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Die Staße führt mich über Serpentinen an den Mirador del Paso Córdoba Grande. Seit gut einer Stunde ist mir kein Auto mehr begegnet. Ich lasse Lizzy aussteigen und bringe S’Gritli in Parkposition – hier werden wir die Nacht verbringen. Bis um halb acht geniessen wir die Sonnenuntergangsstimmung mit Blick auf zwei ferne Gletscher am Horizont und steile, schroffe Felsriesen in unserer unmittelbaren Nähe. Die Nacht verläuft so ruhig, als hätten wir sie auf einem anderen Planeten verbracht.

Donnerstag 15.03.2018 Camping La Estacada bei Villa La Angostura

Auch um neun, als wir abfahren, ist noch kein Fahrzeug an unserem Übernachtungsplatz vorbeigekommen.

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Die Straße führt nun auch über Serpentinen hinab ins Tal. Auf unserem Weg nach Confluencia streifen wir auf den letzten Kilometern den Nationalpark Nahuel Huapi. In Confluencia parken wir an der betagten ACA-Tankstation mit Cafeteria.

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Ich gönne mir einen Cappuccino bevor wir unsere Tour entlang des Rio Limay nach San Carlos de Bariloche fortsetzen. Bei strahlendem Sonnenschein folgen wir der ARG 237 bis Dina Huapi, wo uns die Ruta 40 wieder übernimmt. Entlang des Lago Nahuelhuapi geht es durch die Vororte und den Kernort von San Carlos de Bariloche. Auf der Halbinsel Llao Llao umfahren wir das gleichnamige Hotel, um die schönen Ausblicke in dessen Nachbarschaft zu geniessen. Nach dem Abzweig zur Colonia Suizo halten wir zum Fotostopp an einem Mirador des Lago Moreno.

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S. C. de Bariloche gilt als unsicher – schon manchem wurde hier der Camper ausgeräumt. Deshalb habe ich mich entschieden in der Nähe von Villa La Angostura einen Campingplatz zu suchen. Leider gehören die schönen Campingplätze am Lage Nahuelhuapi zum gleichnamigen Nationalpark. Das bedeutet, dass Hunde hier nicht erlaubt sind. Der erste Platz und auch die 3 weiteren haben entsprechende Verbotsschilder am Eingang.

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Da beim vierten Platz kein Ranger anwesend ist, stelle ich mich einfach auf einen schönen Platz am See. Heute gibt es Pasta Bolognese und ich mache mich gleich an die Arbeit. Falls wir hier fortgeschickt werden, muß ich am nächsten Platz unser Abendessen nur aufwärmen. Aber es kommt kein Ranger und wir sind die einzigen Gäste auf dem schönen Platz mit guten Baños und warmen Duschen. Es ist schon dunkel, als ich jemanden rufen höre. Ein junger Mann will den Preis von 200 Pesos kassieren. Die Anwesenheit von Lizzy interessiert ihn nicht die Bohne. Er wünscht mir einen guten Aufenthalt und morgen eine gute Weiterreise. In der Nacht fängt es stark an zu regnen.

Freitag 16.03. bis Sonntag 18.03.2018 Camping El Molino in Puerto Octay/ Chile ??

Etwas Bammel habe ich schon vor der heutigen Zollüberquerung. Lizzys Papiere haben zwar noch 5 Tage Gültigkeit, aber es ist immer ein besonderer Kick, wenn ich am Schalter stehe. Fällt jetzt dem Beamten noch ein neues Formular ein, daß mir noch fehlt? Schon nach etwa 20 Kilometern nach unserer Abfahrt am Lago Nahuelhuapi haben wir die argentinische Zoll erreicht. Alles läuft glatt – die Stempel sind auf dem Reisepass und dem SAG-Dokument; das temporäre Migrationspapier des Fahrzeugs wird einbehalten(und hoffentlich 50km weiter am chilenischen Zoll neu ausgestellt!). Auch bei den Chilenen in Pajaritos gibt es keine Probleme. Dass man mir mitgeführtes Obst und Gemüse sowie 4 Eier abnimmt, kenne ich ja schon. Der Zöllner schickt mich dann auch freundlich mit einem „Bon Viaje“ auf die Weiterreise. Nach ein paar Kilometern kommt am Straßenrand das alte Hotel Patagonia. Die Tür ist verschlossen, aber als ich weiterfahren will, winkt man mir hinter der Scheibe und bedeutet mir, dass man aufschließen will. Ich bekomme einen „Cafesito“ und „Kuchen“. In Chile hat man allgemein das deutsche Wort für das Naschwerk übernommen. Nach einer halben Stunde fahre ich weiter. In Entre Lagos nehme ich die „U-51“ nach Puerto Octay am Lago Llanquihue. Der Ort ist wie ausgestorben – die Saison ist definitiv vorbei. Der freundliche Besitzer des Camping El Molino nimmt mich gerne für 3 Nächte auf. Ich will hier das Wochenende verbringen, um am Montag im grösseren Puerto Montt S’Gritli auf die Carretera Austral vorzubereiten. Ein Ölwechsel steht an, 4 Blattfederlager sind verschlissen, auch will ich die Bremsanlage einer Kontrolle unterziehen.

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