Fort Victoria RV Park und Coho Fährhafen Victoria

Fort Victoria RV Park, am 25. und 26. September 2016
Coho Fährhafen Victoria, am 27. September 2016

Ich hatte eine weitere ruhige Nacht an der Juan de Fuca Strait verbracht und der Tag erwartete mich mit Sonnenschein und Vorfreude auf den Besuch Victorias. Nach dem Frühstück verließ ich die Golden Bay und fuhr die Küstenstraße über River Jordan, Sooke und Colwood. In Saanich machte ich Station und füllte bei Safeway meine Vorräte. Ein halbe Stunde später erreichte ich den RV Park und Marina in der Head Street von Victoria. Das war die Adresse, welche mir Bruce auf dem Jinglepot RV Park empfohlen hatte. Das wäre mit Sicherheit der beste Platz gewesen, um die Stadt per pedes zu erkunden – leider war er die nächsten 3 Tage komplett ausgebucht. Die Dame am Empfang empfahl mir den RV-Park in Fort Victoria. Somit mußte ich etwa 10 km zurück und morgen dann mit dem Bus in die Stadt. Victoria war dann auch genau das, was ich mir vorgestellt hatte. Sie hatte nichts von einer Hauptstadt einer kanadischen Provinz(BC).

image image image imageSie zeigte sich familiär und entspannt und von der Busstation beim Inner Harbour aus war man mit ein paar Schritten im Zentrum. Das riesige Geschäftsgebäude der Hudson Bay Company ist heute an Banken und Anwaltskanzleien untervermietet. An schönen Kneipen und Geschäften vorbei gelangte ich zum Touristenhafen, wo man Flüge mit Wasserflugzeugen, Hafenrundfahrten oder Whale-Watching-Safaris buchen konnte. Die Stadtrundfahrten machte man mit dem traditionellen, britischen Doppelstockbus mit „Open Top“. Ich begnügte mich mit dem Einkauf von Postkarten und ein paar Souvenirs. Gegen Mittag ging ich zurück zu dem schönen Irish Pub, der mich am Vormittag mit seinen schönen Bleifenstern beeindruckt hatte. Hier setzte ich mich auf die Straßenterrasse und bestellte ein „Pint of Guinness“ und das Menu. In der Sonne sitzend genoß ich den Fußgängerverkehr, den ich komplett relaxed empfand. Die Leute hielten an Straßenständen für einen Smalltalk, ohne auch nur irgendeinen Druck zu verspüren, etwas kaufen zu müssen. Ein Straßenmusikant spielte professionell Countrymusik und ich verweilte für ein paar Songs, um ihm dann ein paar Münzen in den Gitarrenkoffer zu legen.

imageIch ging weiter über die Hängebrücke zum Park eines großen Hotels, wo ich auf einer Bank dem Hafengetriebe zusah. Die Coho-Fähre nach Port Angeles/Washington lief ein – diese wollte ich morgen erreichen, um nach 14 Wochen in Kanada in die USA zu wechseln. Aber zuvor mußte ich Nissan of Duncan erreichen, um einen weiteren Termin zu vereinbaren. Mit diesen Gedanken ging ich zurück zur Bushaltestelle. Nach Kochen und Abwasch wollte ich noch ein paar Sachen am Internet recherchieren. Das Einloggen funktionierte nicht. Ich klopfte bei den Nachbarn, Claudia und Pinky(hoffentlich habe ich mir das richtig gemerkt) aus Hamburg und fragte nach, ob das Login gewechselt hätte. Sie hatten auch keine Verbindung und so verabredeten wir uns zu einem Klönschnack bei einer Tasse Tee an meiner Tischbank. Sie hatten meine Freunde aus Dippoldiswalde in Nanaimo kennengelernt und schon erfahren, wie toll der Juan de Fuca Trail sei. Es wurde ein schöner, entspannter Abend. Zum Abschied schenkten sie mir noch ihre feine Duftkerze. Danke.
Der nächste Tag verlief, wie geplant. Ich erreichte Sean Burns von Nissan of Duncan und er lud mich auch gleich ein, nochmals vorbeizuschauen. Er würde Kupplung und Getriebe erneut überprüfen. Gegen elf Uhr war ich dort und nach dem Abklären der Situation verbrachte ich die Zeit in der Innenstadt Duncans. Sean glaubte, daß die Syncros des dritten und vierten Ganges beschädigt seien. Ein Weiterfahren wäre kein Problem, aber vor dem Wechsel nach Südamerika sollte ich das Getriebe reparieren lassen. Wiederum beruhigt durch die professionelle Betreuung verließ ich Sean und Glen, den Geschäftsführer, mit ihren besten Wünschen für die Weiterreise. Ich fuhr auf dem Highway 1 auf direktem Weg zum Coho-Fährhafen und sah beim Eintreffen gerade noch das Ablegen der letzten Fähre. Der Hafenmeister ließ mich auf die Wartespur und schloss das Tor. So verbrachte ich die Nacht im Gritli im Hafen gegenüber der Skyline der schönen Victoria.

imageimage image imageDie Zollformalitäten am nächsten Morgen waren bald erledigt und um 10 Uhr 30 stachen wir in Richtung Port Angeles/Washington in See.

3 Gedanken zu „Fort Victoria RV Park und Coho Fährhafen Victoria“

  1. Solli Kalle. Es tut so gut zu sehen, wieviel freundschaftlichem Geben und Nehmen du begegnest. Und es macht große Freude, deine „blumigen“ und so persönlichen Beiträge zu lesen. „Wir“ sind gespannt auf die weiteren Schilderungen. Dank dir! Griessli. Moni

  2. Hallo Moni. Ja, es ist schön wie schnell man mit den Leuten ins Gespräch kommt. Erst kürzlich an der Oregon Coast am Cape Blanco bei prasselndem Regen und Sturmböen klopfte es an der Türe. Der Nachbar lud mich ein, zum Dinner(Crabb-Cake) vorbei zu kommen. In seinem neuen Trailer (mit zentraler Tanzfläche?) fläzte man sich einfach auf die Couch und unterhielt sich ungezwungen über alles Mögliche. Schwer fällt immer wieder der Abschied, weil man wirkliche Freunde gewonnen hat.

    1. Ja, DAS kann ich mir gut vorstellen. Mir geht es ähnlich mit einigen Menschen, die immer wieder in die Ferienwohnung kommen. Gastfreundschaft und Austausch -Offenheit- bildet wirklich Freundschaften. Klar, man braucht ein wenig Zeit – doch die hast du ja! Bestimmt trifft sich’s auch mal, dass ein gemeinsames Stück Weg auf der Route stimmig ist. „Zentrale Tanzfläche“ hört sich gut an! Mir gefallen allerdings diese einsamen und ursprünglichen Campgrounds ganz besonders, die du ablichtest. Aber mal Fünfsterne hat auch was…Mach’s guet! Moni (meine email funktioniert hoffentlich bald wieder…)

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