Jinglepot RV-Park, Nanaimo Vancouver Island/ BC

Jinglepot RV-Park, Nanaimo vom 13. bis 18. September 2016
Golden Bay Campground, Port Renfrew am 19. September 2016

Von Osborne ging es zügig zurück auf den Highway 1 Richtung Nanaimo. Ich wollte John, den Inhaber des RV-Parks fragen, ob ich bei ihm in den nächsten Tagen ein paar Reparaturen an der Kabine vornehmen könnte. Als ich ankam war er allerdings noch auf der Heimfahrt von Vancouver, wo er seine Tochter besucht hatte. Er freute sich mich zu sehen und ging gleich mit mir zu seinem Versorgungsschuppen, wo ich mir Holz und anderes Material aussuchen sollte. Außerdem suchte er mir die Adressen von einem Heimwerkermarkt und einem Car-Wash heraus. Die Tage vergingen im Flug. Die Abdichtung der Kabine verlief erfolgreich und die Gleitschienen auf der Pritsche sowie die Gleitleisten an den Kabinen-Auflagern waren auch bald montiert. Als ich schon wieder aufsatteln wollte, stellte ich fest, daß es neben der Wasserpumpe tropfte. Eine Schlauchreduktion aus billigem Plastik war gebrochen. Gut, daß ich es frühzeitig entdeckt hatte. Im Heimwerkermarkt erstand ich eine 2-teilige Messingkupplung, welche ich sorgfältig abdichtete. Das sollte bis zum Ende der Reise halten. Hab ich schon von Johns schönem Liliengarten erzählt? – ich habe noch ein paar Fotos angefügt. Auf seiner Homepage könnt ihr diesen in voller Blüte bewundern.

imageimage image imageAls dann der Abschied kam, umarmte er mich freundschaftlich und wünschte mir alles Gute für die weitere Reise. Für das Material nahm er keinen Cent. Ich hatte wieder einen Menschen getroffen, der mir selbstlos seine Hilfe und Freundschaft zukommen ließ.
– Die Welt ist nicht häßlich und böse – sie ist schön und freundlich –
Am Abend bevor ich losfuhr, kam Bruce, mit dem ich mich in den letzten Tagen mehrfach unterhalten hatte, bei mir am Campfire vorbei und gab mir noch ein paar wertvolle Tips für meinen Victoria-Besuch. Er suchte mir im Internet die Adresse eines RV-Parks und Marina heraus, von wo es nur wenige Schritte in den Inner Harbour sein sollten. Zuvor wollte ich aber noch nach Port Renfrew an der Juan de Fuca Strait, um die Küste zu erkunden. In Duncan mußte ich an einer roten Ampel halten. Plötzlich sackte das Kupplungspedal durch und S’Gritli fuhr eigenmächtig in die Kreuzung. Ich bog gleich rechts ab, was ja in Amerika am Rotlicht erlaubt ist. Im ersten Gang zuckelte ich bei der ersten Einfahrt auf den Hof der „Nissan of Duncan“ Autohandlung. Doof war nur, daß Sonntag war und die Serviceabteilung erst wieder Montag 08:00 Uhr öffnete. Ich übernachtete im Gritli auf dem Areal. Das Dach ließ ich geschlossen, um nicht zuviel Aufsehen zu erregen. Am Montag Morgen kam dann Glen, der Geschäftsführer, auf mich zu. Ich hatte ihn auf den Hof fahren sehen, aber erstmal abgewartet. Er führte mich durch seine schöne, neue Niederlassung und meinte, daß der Service-Verantwortliche, Sean, jeden Moment eintreffen und sich meiner Sache annehmen würde. Von der Professionalität des Empfangs und der Aufnahme war ich sehr überrascht. Ich hoffte, daß man mir hier weiterhelfen würde. Sean, ein sympathischer Typ um die Dreißig nahm meine Daten auf und nannte mir ein Restaurant, wo ich frühstücken könnte. Das tat ich dann auch. Man wollte mich zurückrufen, wenn man näheres wußte. Es handelte sich um eine Undichtigkeit an der Hydraulikleitung. Ich ließ dann gleich noch den Ölwechsel machen, welcher sowieso fällig war. Als es klar war, daß die Reparatur erst am Nachmittag abgeschlossen sein würde, machte ich mich entspannt auf den Weg, um ein paar Besorgungen zu machen und bei Starbucks noch einen Beitrag zu posten. Als ich zurückkam, war der Mechaniker gerade auf der Testfahrt. Sean sagte mir, daß er die Leitung nochmal entlüftet hätte, nun sollte alles okay sein. Die Rechnung war vorbereitet und so begleitete ich Sean zur Buchhaltung.
Nach einer freundlichen Verabschiedung machte ich mich auf den Weg. Sean gab mir noch den Rat über Cowichan Lake zu fahren, da es da eine Verbindungsstraße nach Port Renfrew geben würde, welche mir 50 Kilometer sparen würde. Den gut ausgebauten Highway von Duncan nach Cowichan Lake hatte ich schnell hinter mich gebracht; auf der steilen, schmalen Logger-Straße stellten sich dann aber erste Schaltprobleme ein. Kurz vor dem Ziel konnte ich dann den zweiten und dritten Gang kaum noch schalten. Ich fuhr rechts ran und versuchte Sean zu erreichen – aber hier gabs kein Netz. Also fuhr ich mit dem Handy in der Hand weiter, in der Hoffnung bald einen Empfang zu haben. Nach einer längeren Waldpassage kam ich in die Golden Bay. Trotz meines Ärgers sah ich den traumhaften Strand an der Juan de Fuca Strait und kurz darauf die Einfahrt zu einem Campground. Mein Blick fiel auf ein betagtes, gelbes Fernreisemobil mit deutschem Kennzeichen.

image imageHier hielt ich an und fragte Thomas, dem das Teil gehörte, ob er Netz hätte. Er meinte, er hätte nicht mal ein Handy. Nachdem er mein Problem kannte, bot er an, sich die Sache am nächsten Tag mal anzuschauen. So lernte ich Thomas, Ruth, Constanze und Mathilda, das 16 Monate alte Töchterchen kennen. Ich fand einen schöne Platz und kehrte später mit ein paar Dosen Bier zu Dresdnern zurück. Das Mobil war super gemütlich eingerichtet. Bald verabschiedete ich mich, da ich für diesen Tag genug erlebt hatte.

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