Camping La Peninsula in Puerto Tranquilo, Camping San Lorenzo in Cochrane, Hosteria El Mosco in Villa O‘Higgins, Farm Los Ñadis bei Barrancoso

Freitag 23.03.2018 Camping La Peninsula in Puerto Tranquilo

Durch das schöne Valle Simpson geht es über El Blanco nach Villa Cerro Castillo. Das Städtchen hat seinen Namen nach einer Bergformation, die aussieht wie ein Schloß mit Türmen und Zinnen.

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Hier hat es letzte Nacht geschneit und die Bergspitzen sind weiß gepudert. Nach Cerro Castillo erwarten mich siebzig Kilometer Piste.

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Bald fängt es auch wieder an zu regnen und als nach zweieinhalb Stunden Puerto Tranquilo am Lago General Carrera erreicht ist, reicht es mir und Lizzy völlig. Der Empfang auf dem Campingplatz La Peninsula ist etwas frostig, obwohl ich der einzige Gast bin. Egal – morgen werde ich mir die Capillas de Marmol(Marmorhöhlen) ansehen und darauf bin ich sehr gespannt. Ich habe schon wieder einen Schleicher hinten rechts; den werde ich zuvor in der Gomeria vulkanisieren lassen.

Samstag 24. und Sonntag 25.03.2018 Camping San Lorenzo in Cochrane

Um elf mache ich mich auf den Weg zum Bootssteg.

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Dieser ist schon eher eine exklusive Anlegestelle in Chrom und Riffelblech. Der Schalter ist noch geschlossen, aber eine Anwohnerin sagt mir, dass die nächste Tour erst um 13 Uhr starten wird. Das lässt mir Zeit, Diesel aufzufüllen und den Reifen reparieren zu lassen. Auf dem Parkplatz gegenüber der Tankstelle spricht mich der Chef des Tourveranstalters an. Er erwähnt die freundliche Dame am Bootsteg und macht mir ein akzeptables Angebot für den Ausflug zu den Marmorhöhlen. Wir benötigen eine halbe Stunde bis zu den ersten Cuevas.

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Der Skipper fährt immer ein paar Meter in die Katakomben, sodass wir ausgiebig Gelegenheit haben zu fotografieren.

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Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die „Kathedrale“. Sie steht losgelöst vom Festland mitten im türkisgrünen Lago General Carrera. Die vielschichtigen Höhlenwände zeigen sich in unterschiedlichen Strukturen und in großer Farbenvielfalt.

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Die Tour dauert mit der Rückfahrt gut zwei Stunden und ist das Geld wert. Über die lange, rauhe Anreise nach Puerto Tranquilo kann man anderer Meinung sein. Als ich zum Parkplatz zurückkehre, sehe ich dass der asiatische Tramper, der mir schon bei der Ankunft ein Zeichen gegeben hat, immer noch auf Mitnahme wartet. Ich winke ihn rüber und erkläre ihm, dass ich nach Cochrane fahre. Er will nur bis zum Ende des Lago und dort weiter nach Chile Chico. Ich lasse ihn mit seinem Riesenrucksack hinten in der Kabine Platz nehmen. Nach etwa einer Stunde ist das Zwischenziel erreicht, wo ich meinen Reisegefährten aussteigen lasse. Ich verabschiede ihn per Handschlag und absolviere die restlichen Kilometer nach Cochrane, welche am teils malerischen, teils wilden Rio Baker entlang führen.

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Den Campingplatz San Lorenzo habe ich mir schon gestern ausgesucht. Der Host ist freundlich und die Facilities sind okay. Ich mache mich an die Zubereitung des Abendessens und denke, etwas SWR1-Musik vom Internet wäre nett. Als ich das ipad zur Hand nehmen will, fällt mir die Kinnlade herunter. Ich hatte es zwischen Tischplatte und Sitzpolster einklemmt – es ist verschwunden. Natürlich verdächtige ich den Asiaten und bin total enttäuscht über den vermeintlichen Vertrauensbruch. Die gute Laune über den bisher wunderschönen Tag ist blitzartig verschwunden. Um den Ärger zu verdauen, schreibe ich Whatsapps an Freunde und teile ihnen meine Stimmung mit. Kaum habe ich das beendet, entdecke ich das iPad-Kabel, welches unter dem Tisch hervorschaut. Auf der Wellblechpiste hat sich das Tablet unter den Tisch vibriert. Die Freude über den Fund ist groß, aber auch das schlechte Gewissen, jemanden zu Unrecht beschuldigt zu haben.

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Trotzdem genieße ich das Abendessen bei SWR1-Klängen und beschließe diesen aussergewöhnlichen Tag. Den darauf folgenden Sonntag verbringe ich mit Lesen und dem Nachtrag von mehreren Blogtagen. Das Wetter ist gut und ich freue mich auf die morgige Tour nach Villa O’Higgins.

Montag 26.03.2018 Hosteria El Mosco in Villa O‘Higgins

Von Cochrane geht es südwärts auf der „7“. Das Wetter ist sonnig, aber es hat starken Wind. Die Fahrt geht auf steiniger Naturstraße durch die Berge und es zeigen sich schneebedeckte Gipfel links und rechts der Carretera Austral.

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Der eine oder andere Overlander kommt mir entgegen. Ein Pickup-Camper hält. Es ist ein Holländer mit Obwalder Kennzeichen. Nach kurzem „Woher und Wohin“ wünschen wir uns gegenseitig eine gute Reise. Ein Aargauer mit Allradsprinter, den ich später im Supermarkt in Cochrane wiedertreffen sollte, begegnete mir an einer steilen Abfahrt. Kurz vor der Fähranlegestelle in Puerto Yungay fängt es an zu regnen.

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Ich verbringe die Überfahrt nach Rio Bravo in der Cafeteria, welche aber mangels Gästen nicht bedient wird. Nach etwa 80 Kilometern auf glitschiger Piste geht die Fahrt dann etwa 20 Kilometer entlang des Lago Cisnes, bevor die Straße in Richtung Villa O’Higgins abdreht. Gegen 19:00 Uhr bin am Hostal El Mosco und somit am Ende der Carretera Austral angelangt.

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Das Wetter wird wohl morgen kaum besser sein. Ich treffe beim Rauchen vor dem Hostal Norbert und Thomas, zwei junge Lehrer aus Nürnberg. Auch sie wollen morgen zurück nach Rio Bravo und weiter in die Region Aysen, um doch noch eine Wanderung zu einem Gletscher zu machen.

Dienstag 27.03.2018 Farm Los Ñadis bei Barrancoso

Die Nacht war kalt und die Weiterfahrt im warmen Gritli eher ein Geschenk.

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Unterwegs überholen mich Norbert und Thomas beim Fotostopp mit ihrem Miet-Pickup. Am Anleger in Rio Bravo angekommen, stehen sie vor mir in der Reihe der wartenden Fahrzeuge. Die zwei laden mich zum Vesper ein. Thomas träumt von einem guten Café und ich biete mich an, in meiner Bialetti einen Kolumbianer aufzusetzen. Durch diese Aktion verpasse ich fast noch die Fähre, aber Norbert und Thomas haben dem Personal signalisiert, dass ich nur noch schnell zusammen räumen muss. In der servicefreien Cafeteria geniessen wir dann den Espresso beim Austausch von Reiseerlebnissen.

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In Puerto Yungay geben die beiden wieder mächtig Gas. Ich mach’s gemütlicher, da ich mir auf halber Strecke das Städtchen Tortel ansehen will.

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Sämtliche Häuser des kleinen Ortes am Zusammenfluss von Rio Bravo und Rio Baker sind auf Pfählen errichtet. Man ist dabei, oberhalb des bestehenden Dorfes moderne Cabañas im gleichen Stil auf Stelzen zu stellen, welche alle über Holzstege erreichbar sind. Es sieht schön aus und wird dem Städtchen in den Sommermonaten wohl jede Menge Touristen bescheren. Nach einem Rundgang mit Lizzy setzen wir unsere Fahrt auf der Carretera nordwärts fort. Im iOverlander ist die Farm Los Ñadis aufgrund der schönen Lage am Rio Baker empfohlen.

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Die landschaftliche Szenerie und die warme Dusche sind Gold wert.

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