El Camping in Hornopiren, Camping Las Nalcas Chaiten, Camping Del Viento in La Junta, El Camping in Coyhaique

Montag 19.03.2018 El Camping in Hornopiren

Schon um neun bin ich unterwegs nach Puerto Varas, Dort will ich in der Mechanikwerkstatt Lembke meine Bremsen kontrollieren und das Motoröl wechseln lassen. Herr Lembke ist in Chile geboren, hat aber mehrere Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet – ein sehr sympathischer Mann. Am frühen Nachmittag sind die Arbeiten abgeschlossen, die vorderen Bremsbeläge mussten gewechselt werden. In der Zwischenzeit habe ich einen Stadtbummel gemacht, welchen es dann aber ziemlich verregnet hat. Weiter geht es nach Puerto Montt und zum Fährhafen in La Arena, wo ich auch gleich nach Puelche übersetzen kann.

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Im Gegensatz zur bisher gleichen Tour mit Andrea geht es jetzt nicht der Küste entlang, sondern weiter auf der Carretera Austral bis nach Hornopiren. Ich habe mich zum Übernachten für El Camping entschieden. Der Platz hat die nötige Ausstattung, sodass ich am Abend noch eine heisse Dusche genieße.

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Neben mir steht ein Dodge RAM mit kleiner Selbstbaukabine in Massivholz. Das Dach ist anscheinend voll verglast. Ich spreche meinen Nachbar darauf an und meine, es müßte doch wundervoll sein, vom Bett aus den Sternenhimmel zu genießen. Aber Pancho(das ist die Kurzform für Franzisco) schüttelt den Kopf und zeigt mir sein Häuschen von innen. Auch die Decke ist aus Holz und das außenliegende Plexiglas ein passabler Wetterschutz. Pancho hat lediglich an den Seiten je eine Lochreihe eingefräst, um das Tageslicht nutzen zu können. Ich finde das eine sehr kreative Lösung und es wundert mich nicht als mir Pancho erzählt, dass er Architektur studiert hat. Auch er will morgen früh mit der Fähre nach Chaiten. Heute hat es immer wieder geregnet und erst in der Nacht hört es auf.

Dienstag 20.03.2018 Camping Las Nalcas in Chaiten

Um halb zehn verlasse ich den El Camping und mache mich auf den Weg zur Copec Tankstelle, um nochmal vollzutanken. Pancho ist noch beim Café-Trinken; wir treffen uns dann aber am Ticketschalter der Fährgesellschaft wieder und fahren fast gleichzeitig an Bord. Noch ist der Himmel bedeckt und Nebelschwaden ziehen durch den Fjord. Das bessert sich aber stündlich und so wird es zu einer angenehmen Überfahrt an Deck mit tollen Ausblicken und guten Gesprächen mit Mitreisenden.

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Die Reise nach Chaiten beinhaltet zwei Fährfahrten. Die erste geht bis Leptepu. Von dort geht es über eine mittelprächtige Naturstraße zur Verladerampe Fiordo Largo; die Fähre wartet schon und bringt uns nach Caleta Gonzalo, wo wir auf der „7“ vorbei am Lago Rio Negro und Lago Rio Blanco Chaiten erreichen. Unterwegs habe ich Pancho die Benutzung der iOverlander-App erklärt und so haben wir uns schon den Camping Las Nalcas am Zielort ausgesucht. Eine junge Familie stellt hier ihren Garten Reisenden zum Campen zur Verfügung. Es gibt ein Toilettenhäuschen und – ganz wichtig – warme Duschen. Das Städtchen Chaiten hatte einst dreitausend Einwohner. 2004 wurde es aufgrund des Ausbruchs des gleichnamigen Vulkans evakuiert. Schlamm- und Lavamassen vernichteten den Großteil der Siedlung. Heute ist alles wieder liebevoll aufgebaut und man scheint die Zukunftchance im Tourismus zu finden. Hier wohnen heute wieder tausendfünfhundert Menschen. Der Nachmittag vergeht mit Einrichten und Kochen und Lizzy hat in dem Hündchen der kanadischen Nachbarn einen Spielkameraden gefunden.

Mittwoch 21.03.2018 Camping Del Viento in La Junta

Von Chaiten geht es über Puerto Gardenas an den Lago Yelcho.

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Schließlich erreichen wir das Städtchen Villa Santa Lucia.

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Von Januar bis März war die Carretera Austral wegen eines gewaltigen Erdrutsches gesperrt und ist erst seit Kurzem wieder befahrbar. Am Ende der grossen Baustelle auf einer Hochebene sehen wir, wie Erd- und Wassermassen einen gewaltigen Canyon in die Landschaft geschnitten haben. In diesem Bereich grenzt die Strasse direkt an den Pumalin-Park. Hunderte von Bäumen liegen überkreuz in dem Einschnitt der Verwüstung. Reste von Bauhausungen sieht man links und rechts der wieder hergerichteten Ruta 7. Ab Santa Teresa ist die Strasse dann wieder asphaltiert und führt über Fresia und Villa Vanguardia ins Städtchen La Junta. Bei Regen finden wir uns am Camping Del Viento ein, wo wir heute übernachten wollen.

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Nachdem wir unsere Fahrzeuge installiert haben, hat es etwas aufgehört zu regnen und so mache ich mich mit Pancho auf den Weg zu einem Restaurant an der Straße. Das Essen ist gut und reichhaltig. Auf dem Camping Del Viento ist ein junges Paar aus Holland eingetroffen. Sie sind auf dem Weg nach Norden. Auch in der Nacht regnet es stark. Da der Wind auf die Kabinen drückt, haben wir beide etwas Tropfwasser in unseren Kabinen. Panchos Kabine hat noch keinen Namen und wir überlegen, ob vielleicht „Las Cascadas“ passen würde ?.

Donnerstag 22.03.2018 El Camping in Coyhaique

Von La Junta geht es auf der „7“ weiter nach Puyuhuapi. Hier legen wir in der Hosteria Alemana eine Kaffeepause ein. Die Eltern der Geschäftsführerin sind um 1920 von Siebenbürgen nach Chile ausgewandert. Die Dame spricht noch etwas deutsch, freut sich aber, dass wir auf spanisch bestellen. Dafür hat sie ein Stück Kuchen für uns gratis. Zurück auf der Carretera Austral geht es bald ins Gebirge. Auf der rauhen, steilen Straße begegnet uns ein Lastwagenkonvoi des chilenischen Militärs. Die Mercedes-Lastwagen und Unimogs sind neuesten Datums. Sie passieren uns an der Schlusssteigung kurz vor dem Salto El Condor.

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Hier machen wir einen kurzen Fotostopp. Der andauernde Regen lädt nicht zum längeren Verweilen ein. Eine Stunde später kehren wir zum Mittagessen in Villa Amengual ein.Vorbei am Lago Los Torres, Villa Manihuales und Villa Ortega erreichen wir schließlich Coyhaique. An einem Supermarkt decken wir uns mit Proviant ein und fahren zu unserem Tagesziel El Camping de Coyhaique. Pancho möchte hier morgen etwas Fischen gehen. Ich denke, ich werde weiterziehen, da sich unsere Wege sowieso bald trennen, da ich nach Villa O‘Higgins will und Panchos Endziel Cochrane sein wird.

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