Restaurant La Colina Chavin de Huantar, Camping Albufera Media Mundo, Club Germania Lima

Mittwoch Morgen 18.10.2017 Restaurant La Colina Chavin
Mittwoch Abend 18.10.2017 Camping Albufera Media Mundo

Um neun bin ich am Eingang der Kultstätte Chavin de Huantar. Auch dieser Ort ist ein Zentrum der Wari-Kultur.







Hier versammelten sich und lebten Politiker, Shamanen und Priester. Gleichzeitig war es ein Zentrum für die Begegnung der Bürger der umliegenden Bezirke, welche mehrmals im Jahr auf der Plaza Major zu religiösen Feiern zusammen kamen. Es ist eine Ansammlung von großen Plätzen, Terrassen und Wohnpyramiden mit labyrinthartig steingemauerten Gängen, welche zu Wohneinheiten untertage führen.





Das verzweigte Labyrinth wird durch ein ausgeklügeltes Öffnungssystem belüftet und entwässert. Durch die ganze Anlage hinunter zum Rio Mosna zieht sich der Canal Rocas, welcher die Aufgabe hat, die Gebäude mit Wasser zu versorgen. Der zentrale Komplex Edificio A, oberhalb der Plaza Menor wird über ein beeindruckendes Portal, Portico de las Falconidas, aus massiven Steinsäulen mit aufliegenden, großformatigen Steinplatten betreten.



Es finden sich zahlreiche Stelen mit Fresken, welche die Gottheiten der Wari abbilden. Mein Besuch dauert etwa 3 Stunden. Lizzy hat geduldig im Gritli gewartet. Nun machen wir uns auf den Weg zurück zum hochgelegenen Tunnel von Chavin. An der schönen Lagune im Tal vor Huaraz machen wir eine Pause bei Hotdog und Coca-Cola.



Bald erreichen wir die gut ausgebaute PE-16, welche uns nach 4 Stunden Fahrt zur Küste nach Barranca bringt. Auf iOverlander finde ich den Camping Albufera Medio Mundo. Ein sehr schöner Platz, wo ich an einer Lagune mit Sicht auf den Pazifik stehen kann. Lizzy muss allerdings an die Leine, da wir uns in einem Vogelschutzgebiet befinden. An der Lagune steht bereits ein großer, amerikanischer Schulbus mit kalifornischem Kennzeichen. 2 junge Franzosen aus Paris haben sich dieses Gefährt in San Diego gekauft und es selbst ausgebaut.

Sie werben im Internet für ihr rollendes Hostal und haben heute bereits 2 Gäste an Bord. Nach der Begrüßung mache ich mich ans Kochen. Nach einem Spaziergang mit Lizzy ziehe ich mich ins Gritli zurück.

Donnerstag Morgen 19.10.2017 Camping Albufera Media Mundo
Donnerstag Abend 19.10.2017 Club Germania Lima

Ich hatte gestern von den Franzosen erfahren, dass es in Lima einen deutschen Club gibt, wo man kostenlos übernachten kann. Sie erzählten mir auch, dass der Eintritt nur für Deutsche, mit deutschem Reisepass möglich ist, was sie als sehr kurios empfanden. Es ging mir genauso, aber ich wollte wissen, warum und wieso. Die Franzosen waren schon früh abgefahren – sie hatten sich ein Hostel mit Parkplatz zum Übernachten ausgesucht. Auf dem Weg nach Lima kassierte ich noch einen Strafzettel, dafür dass ich auf einer LKW-Umfahrung fuhr.


Ich habe von einer ausschließlichen Lastwagenroute noch nichts gehört, sodass ich mich dementsprechend wehrte. Aber es nutzte nichts, ich musste 200 Soles bezahlen. Hier weiß man nie, hat man jetzt wirklich ein Vergehen hinter sich, oder sind es nur wieder korrupte Polizisten, die abzocken. Bereits in den Vororten von Lima ist der Verkehr chaotisch. Aber im Zentrum wird es absolut wild. Die Fahrer der Chickenbusse ziehen 5 m vor mir auf meine Spur, natürlich ohne ein Zeichen zu geben. Mit den Taxifahrern ist es das Gleiche und auf die Alltagsfahrer hat das schon lange abgefärbt. Gegen 16:00 Uhr erreiche ich endlich den „Club Germania“. Beim peruanischen Security muss ich meinen Reisepass deponieren, um mich dann im Sekretariat anzumelden. Dort weiß man schon, dass sich in meinem Fahrzeug ein Hund befindet. Trotzdem telefoniert die Sekretärin mit der Administration und teilt mir die unwiderrufliche Entscheidung mit: „Kein Eintritt mit Haustieren“. Keiner schaut sich den Hund an und mein Angebot, Lizzy nicht von der Leine zu lassen, interessiert nicht. Angeblich war dieser Platz auch für Reisende anderer Nationen offen. Aber anscheinend wurden die Stellzeiten von max. 2 Nächten überschritten. Die darauffolgende Maßnahme war, dass ausser deutschen, keine anderen Overlander mehr eingelassen wurden. Mir kommt das alles etwas zu deutsch vor und ich habe dafür wenig Verständnis, denn jeder Reisende ist froh über ein freundliches Willkommen. Da es schon spät ist, beziehe ich einen der beiden Parkplätze des Clubs an der Strasse, welcher mir zugestanden wird.



Ich bin ziemlich angesäuert. Nach einem kleinen Abendspaziergang mit Lizzy durch die Quartierstrassen, mache ich mich ans Kochen. Es gibt Hackbraten „Berliner Art“ mit Cravatini-Pasta. Sehr lecker! Damit kompensiere ich den Ausschluss. Nach einem guten Essen und einem kühlen Pilsen verraucht die Wut. Lizzy kommt natürlich auch nicht zu kurz. Nach dem Abwasch machen wir uns bettfertig.

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