Hosteria Izhcayluma Vilcabamba, Peruanische Grenze Balsas, Gran Hotel San Ignacio, CP El Dragon del Marañon Bagua/ Peru, Hostal El Gallitos de Las Roccas Gocta/ Peru

Montag 25.09.2017 Hosteria Izhcayluma Vilcabamba/ Ecuador

Nach dem Frühstück mache ich auf der Aussichtsplattform der Hosteria noch ein paar Fotos der umliegenden Berglandschaft. Dies ist wohl einer der schönsten Plätze, welche ich bisher in Südamerika besucht habe. Vielen Dank Marc und Naty in Quito für den Tip. Wir lassen den Tag ruhig angehen. Abends nehmen wir uns ein Taxi nach Vilcabamba und kehren beim Mexikaner an der Plaza zu einer Pizza ein. Zurück an der Hosteria beschließen wir den Tag. Morgen wollen wir spätestens um halb neun abreisen.

Dienstag Morgen 26.09.2017 Hosteria Izhcayluma Vilcabamba/ Ecuador
Dienstag Abend 26.09.2017 Gran Hotel San Ignacio/ Peru

Nach dem Frühstück im Restaurant bezahle ich meine Rechnung. Bei den Fahrzeugen machen wir noch ein paar Erinnerungsfotos und bereiten uns für die Abreise vor.



Zuerst fahren wir aber in entgegen gesetzter Richtung zurück, um unsere Tanks nochmals mit billigem ecuadorianischem Diesel zu füllen. Die Fahrt durch die Berge dauert etwas mehr als 4 Stunden. Die letzten 50 km nach zur peruanischen Grenze nach Balsas führt über eine rauhe Naturpiste und zweimal ist die Allraduntersetzung für die steilen Anstiege Gold wert. Am Grenzübergang angekommen, erledigen zuerst HiFi und Caro ihre Migration. Alles scheint problemlos und schnell vonstatten zu gehen. Bei mir sieht das allerdings wieder mal ganz anders aus. Es stellt sich heraus, das der Migrations-Beamte in Rumichaca für den Eintrag von Lizzy in meinem Reisepass den falschen Stempel erwischt hat. Er mir ausser dem Einreise-Stempel auch noch einen Ausreise-Stempel für Rumichaca verpasst. Faktisch befinde ich mich also gar nicht mehr in Ecuador; also verweigert man mir den Ausreise-Stempel. Man fordert mich auf mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Rumichaca zurückzukehren und den Stempel annullieren zu lassen. S’Gritli müsste ich hier lassen, da das temporäre Importationspapier bereits für die Ausreise abgestempelt wurde. Die Situation ist total verfahren und ich entscheide mich erneut die Deutsche Botschaft(diesmal in Quito/ Ecuador) einzuschalten. Man mach mir wenig Hoffnung. HiFi und Caro haben mir zwischenzeitlich sehr geholfen und fragen immer wieder bei den ecuadorianischen Migrationsbeamten nach, die nach einiger Zeit einwilligen mich ohne Stempel durch die Schranke zu lassen. In Peru treffe ich auf einen verständnisvollen Grenzer, der mir die Peru-Einreise auch ohne Stempel von Balsas/ Ecuador bewilligt. HiFi und Caro haben währendessen in einem Restaurant gegenüber gewartet. Das Hallo ist groß, als ich mit dem Stempel im Pass zu ihnen stoße. Während wir ein kühles Getränk genießen, stößt Tomaš aus Slovakien zu uns. Er möchte mit uns bis nach San Ignacio mitfahren. Er sieht etwas verwildert aus, aber nach meinem eigenen Glück bin ich in Geberlaune. Er reist seit 5 Monaten nur mit Flugzeug und Bus. Seinen schweren Rucksack legen wir hinten in die Kabine, er setzt sich auf den Beifahrersitz. Lizzy legt unterwegs ihre Pfote auf seine Schulter. In San Ignacio geht es zuerst zum Geldautomaten. Keiner von uns hat ausreichend peruanische Soles. Tomaš reist mit dem Bus weiter nach Kuelap. Das haben wir auch auf unserem Plan, aber dazwischen liegen zwei weitere Stationen.

Im örtlichen Gran Hotel werden wir freundlich aufgenommen und verbringen, nach einem guten chinesischen Essen im Hotelrestaurant, eine ruhige Nacht in unseren Fahrzeugen auf dem Hotelparkplatz.

Mittwoch Morgen 27.09.2017 Gran Hotel San Ignacio/ Peru
Mittwoch Abend 27.09.2017 Camping El Dragon del Marañon

Nach dem selbst gemachten Frühstück im Gritli machen wir uns auf den Weg Richtung Jaen. Hier wollen wir im Home-Markt einiges Reparaturmaterial besorgen und unsere Lebensmittelvorräte auffüllen. Als das erledigt ist, fahre ich zurück in die Stadt um eine SOAT-Versicherung zu besorgen. HiFi und Caro fahren schon voraus zu dem gemeinsam ausgesuchten Übernachtungsort Camping El Dragon del Marañon nahe Bagua. Bürogänge in Südamerika dauern naturgemäß etwas länger. Aber nach etwa einer Stunde bin auch ich wieder auf Kurs. Die letzten 10 km führen über eine Naturstraße. Der Platz, welcher von einem Deutschen geführt wird, ist sehr staubig und der Wind bläst stark. Wir grillen am Abend Würstchen auf dem Gasgrill. Dazu gibt’s Brot und Zaiziki. Die Sanitäranlagen sind unter freiem Himmel und auch sonst sehr „speziell“. Die Summe der Eindrücke läßt uns am nächsten Morgen leichten Herzens weiterfahren.

Donnerstag Morgen 28.09.2017 Camping El Dragon del Marañon
Donnerstag Abend 28.09.2017 Hostal El Gallitos de Las Roccas Gocta/ Peru

Auf dem Weg zurück zur Asphaltstraße und dem Überqueren einer Brücke höre ich ein ungewöhnliches Rattern und fahre an den rechten Rand um die Befestigung der Kabine zu überprüfen. Beim Aussteigen stelle ich fest, daß S’Gritli schräg steht. Das rechte Hinterrad ist platt. Zum Glück habe ich HiFis 2. Walky-Talky dabei und kann die beiden bitten, umzukehren. Der Airjack-Wagenheber kommt nun zum erstenmal am Gritli zum Einsatz. Nach etwas Tüfteln und mit HiFis Hilfe können wir das Ersatzrad montieren. Nach etwa 10 km auf der Teerstraße kann ich bei einem Vulcanizado-Reifendienst das Rad für günstige 20 Soles(etwa € 5.00) reparieren lassen. Die weitere Fahrt führt uns durch beeindruckende Bergmassive zu unserem Ziel in Gocta. Hier wollen wir morgen den Zugang zur 770 m hohen Cascada de Gocta erwandern. Am exklusiven Hotel Gocta gibt es keine Möglichkeit für uns zu übernachten, aber direkt am Hostal des Nachbarn finden wir zwei schöne Rasenplätze. Hier gibt es saubere Baños und eine Dusche. Die Dusche ist leider kalt – aber da müssen wir durch!

Freitag 29.09.2017 Hostal El Gallitos de Las Roccas Gocta/ Peru

Heute haben wir Glück mit dem Wetter. Gestern hatte es noch stark gewittert und es hatte den Anschein, als würden sich die Regenwolken zwischen den Berggipfeln festsetzen. Aber schon in der Nacht ließ der Regen nach und am Morgen können wir schon ein paar blaue Flecken am Himmel erkennen. Wir richten Bergschuhe, Rucksack und Regenkleidung und machen uns auf den Weg. Gestern mußte ich für Lizzy ein provisorische Halsband richten, da sie auf einer benachbarten Weide Alpacas besucht hat.





Dazu mußte sie wohl unter einem Stacheldrahtzaun durch und hat dabei wohl das Teil verloren. Heute läuft sie vorbildlich an der Leine und schaut sich auch immer wieder um, ob wir alle noch beisammen sind. Am Nachmittag kommt eine nette Dame vorbei. Sie heißt Angelika und ist aus Zell im Wiesental. Mit 20 ist sie ausgewandert. Nun wohnt sie mit ihrem peruanischen Ehemann ein halbes Jahr in Lima, die andere Hälfte in Miami/ Florida, wo sie ein zweites Haus besitzen. Am Abend regnet es heftig. Wir haben Besuch von einem peruanischen Ehepaar, welches mit einem Enduro-Motorrad angekommen ist und im Hotel Gocta nächtigt. Im strömenden Regen geben sie uns Tips für unsere Peru-Reise. Das Nachtessen, ein asiatisches Nudel-Fleischgericht schmeckt anscheinend allen. Dazu gibt es einen feinen Rotwein.

Samstag Morgen 30.09.2017 Hostal El Gallitos de Las Roccas Gocta/ Peru
Samstag Abend 30.09.2017 Estancia El Chillo Nuevo Tingo/ Peru

Um halb acht sind wir abfahrbereit. In Chachapoyas will ich für Lizzy ein neues Halsband besorgen. HiFi und Caro benötigten Brennspiritus für ihren Kocher. Für Café und Kuchen kehren wir in einer Cafeteria ein. Nachdem die Besorgungen erledigt sind – ich habe sogar eine Auszugsleine für Lizzy bekommen – begegnen wir auf dem Rückweg zu den Fahrzeugen einem Französisch-Kanadischen Ehepaar, welches wir gestern auf der Wanderung zum Wasserfalll getroffen haben. Unser Weg führt uns weiter nach Kuelap, wo wir die Ruinen der Kultstätte mit der Teleferico erkunden wollen. Heute ist es aber schon zu spät. Für die Übernachtung suchen wir uns in iOverlander die Estancia El Chillo in 11 km Entfernung, eine sehr schöne Anlage neben einem ehemaligen Balenario gelegen. Renato, der Besitzer, zeigt uns das Anwesen und unsere Stellplätze. Auf seine Nachfrage hin, entscheiden wir uns, das Abendessen in seinem schönen Speisesaal einzunehmen. Die Frage, was es denn gäbe, beantwortet er mit: „Un surpreso“ – eine Überraschung also. Unsere einzige Bedingung ist, daß er uns nach dem Essen einen Pisco Sour serviert, der eine der Spezialitäten seiner Schwester ist, welche die Küche unter sich hat. Um halb acht soll das Essen für uns bereit sein. So haben wir etwa noch 2.5 Stunden zum Chillen, Lesen und Block schreiben. Renato und sein Kollege haben wohl noch versucht ein paar Forellen im nahegelegenen Fluss zu fangen, was offenbar misslang. Es gibt eine feine Gemüsesuppe und anschließend ein Rindfleisch-Gemüse-Ragout mit Kartoffelspalten. Alles schmeckt vorzüglich, aber die Krönung ist der Pisco-Sour – erfrischend, belebend, eiskalt. Wir gehen bald ins Bett, da wir morgen um acht zurück an der Seilbahn sein wollen.

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