Hostal La Iguana Ayampe, Camping Bosque Protector Cerro Blanco Guayaquil, Hosteria Izhcayluma Vilcabamba

Sonntag Morgen 17.09.2017 Hostal La Iguana Ayampe
Sonntag Abend 17.09.2017 Camping Bosque Cerro Blanco Guayaquil

Nach dem Strandbesuch mache ich mich ans Zusammenräumen.


Es braucht seine Zeit und als dann alle verabschiedet sind und ich S’Gritli starten will, macht es nur „klick“. Die Batterie ist leer. Heinz aus Frankfurt, der jetzt mit seiner Familie in Salinas lebt und das Wochenende im La Iguana verbringt, gibt mir Starthilfe. In Salinas habe ich einen Supermaxi gefunden, wo ich meine Vorräte auffülle. Als ich gerade das Trockenfutter von Lizzy vom Fahrersitz zusammenklaube, fährt der schwarze Defender von HiFi und Caro auf den Parkplatz. Wir haben uns in der Finca Sommerwind kennengelernt, von wo aus sie in den ecuadorianischen Dschungel gefahren sind. Unsere Unterhaltung dauerte nur kurz, da ich ja zurück zur kolumbianischen Grenze fahren mußte, um meine temporäre Einfuhrerklärung für S’Gritli nachzuholen. Sie haben sich für heute Abend schon ein Zimmer in einem kleinen Hotel reserviert und wollen morgen auch in Richtung Vilcabamba weiterfahren. Ich habe mich für eine weitere Nacht auf dem Campingplatz vor Guayaquil den Bosque Cerro Blanco entschieden. Als ich ankomme und mich eingerichtet habe, kalkuliere ich die Entfernung nach Vilcabamba – das sind doch noch 438km! Ich war der Meinung dies wären nur noch knapp 300.

Montag Morgen 18.09.2017 Camping Bosque Cerro Blanco Guayaquil
Montag Abend 18.09.2017 Hosteria Izhcayluma Vilcabamba

Schon um halb acht sind wir auf der Stadtautobahn nach Guayaquil. Bei der Stadtumfahrung hat Maps.me grössere Probleme. Vor einem Tunnel soll ich wenden und nach der Durchfahrt und dem Richtungswechsel am Kreisel fahre ich zurück durch den Tunnel, aber vor der Einfahrt fordert Cameron(Ansagedame) mich erneut zum Wenden auf. Nach der Durchfahrt schalte ich dann den Ton ab und suche mir meinen Weg durch die Innenstadt. Ich verliere mindestens eine halbe Stunde. Die weitere Fahrt führt auf der E25 über Naranjal und Machala, dann weiter auf der E50 über Balsas, Catamayo und Loja nach Vilcabamba.


Unterwegs gibt es bei Machala einen weiteren GPS-Lapsus. Hier treffen mehrere 4-spurige Autobahnabschnitte aufeinander, welche aber nur teilweise in Betrieb genommen wurden. Die Zufahrten waren erst nach mehrmaligem Abfahren der Umgebung zu finden. Das hat wohl eine weitere Stunde gekostet. In Loja hänge ich mich hinter einen Überlandbus. Da es bereits dunkel ist, führt mich dieser um die unsichtbaren Schlaglöcher. Bei der Ankunft an der Hosteria Izhcayluma sehe ich den sandbeigen Iveco von Toni und Nelly auf dem Parkplatz. Ich parke provisorisch und klopfe bei den Beiden. Die Wiedersehensfreude ist groß. Sie laden mich spontan zu einem Glas Rotwein ein. Dann muß ich mich beeilen, da ich hoffe, im Hotel die deutsche Küche genießen zu können. Ryk an der Rezeption hat die gute Botschaft, daß die Küche bis 21:00 Uhr geöffnet ist. So komme ich in den Genuss eines ausgezeichneten bayrischen Gulaschs. Zurück am Gritli darf erstmal Lizzy Gassi gehen, währenddessen ich die Kabine für die Nacht vorbereite. Strom und Abwasser werde ich dann morgen installieren.

Dienstag 19.09.2017 Hosteria Izhcayluma Vilcabamba

Ich habe mich zum Frühstück angemeldet. Zuvor mache ich einen Erkundungsgang über die schöne Anlage.







Es gibt warme Duschen, Strom und Trinkwasser. Hinter der Frühstücksterrasse gibt es eine große Bar und daneben einen, aus großen Kieseln gemauerten, Pool. Der Rundumblick auf die hohen Berge ist famos. Wir sitzen zum Klönen zusammen. Lizzy hat Toni und Nelly gleich wiedererkannt und dementsprechend begrüßt. Da das Wetter zwar etwas windig, aber schön ist, haben wir die Outdoorstühle herausgenommen. Am Abend gehe ich zum Essen ins Restaurant. Nelly und Toni wollen am Donnerstag weiter. Sie werden den nächsten Zollübergang nach Peru in 116km Entfernung nehmen. Sie haben sich vorgenommen den Amazonas bis zur Atlantikküste zu erkunden. Schon mehrfach waren sie in Südamerika unterwegs und haben den Großteil meiner Strecke schon bereist.

Mittwoch 20.09.2017 Hosteria Izhcayluma Vilcabamba

Zuhause geht es gut – ich habe kurz mit Andrea telefoniert. Lizzy lasse ich unbeaufsichtigt durch die Büsche streifen. Nach einer halben Stunde kommt sie spätestens zurück. Beim Startversuch streikt die Batterie. Toni bietet sich an nachzusehen. Meine wartungsfreie Batterie entpuppt sich als nachfüllbar. Die Wassereinfüllkappen sind unter Abdeckflächen verdeckt. Mit meinem Ladegerät und Tonis Inverter für 220 Volt laden wir die Batterie nach dem Auffüllen der Akkukammern. Wir füllen normales Leitungswasser auf, was sicherlich auf Dauer nicht gut wäre, aber es reicht ja, wenn sie bis zum Kauf einer neuen funktionieren würde. Der Startversuch glückt dann auch. Ich erzähle Toni von meiner defekten Klimaanlage und Toni nimmt sich selbstlos auch diesem Problem an. Er entdeckt, dass das Kabel zur Magnetpumpe keinen Stromdurchlass hat. Er überprüft die ganzen Sicherungen, aber der Fehler scheint komplizierter zu sein. Abends gehen Nelly, Toni und ich zum Schnitzelessen ins Restaurant. Das Essen ist sehr gut. An der Rezeption frage ich Ryk nach einem Klimaanlagen-Fachbetrieb in der Nähe, worauf er mich bittet, morgen Dieter, den Chef, zu fragen, der mir sicher eine Empfehlung geben kann. Relativ früh gehen wir zu unseren Fahrzeugen zurück. Toni und Nelly wollen ja morgen zur peruanischen Grenze weiterfahren.

Donnerstag 21.09.2017 Hosteria Izhcayluma Vilcabamba

Ich verabschiede mich von Nelly und Toni. Wir hoffen auf ein Wiedersehen. In naher Zukunft ist es eher unwahrscheinlich, da sich unsere geplanten Routen vorerst nicht mehr kreuzen werden.




S’Gritli hätte eine Wäsche dringend nötig. Aber alles zusammen zu räumen, um eine Lavandero in Vilcabamba anzufahren, ist mir zu aufwändig. Kurz entschlossen, spritze ich das Gröbste mit meinem Wasserschlauch ab. Aber jetzt ist es erst recht ein Geschmier. Ich richte warmes Wasser, Schwamm und Autoleder und mache es richtig. Dieters Sekretärin hat freundlicherweise Juan-Carlos, einen Mechaniker und Kühlschrankspezialisten angerufen. Er kommt am frühen Nachmittag vorbei und schaut sich die Mazda-Klimaanlage an. Er hat eine Pumpe für das Frigengas dabei, aber er denkt, es wäre sinnvoller, zuerst die Elektrik zu untersuchen. Dazu möchte er einen befreundeten Autoelektriker dazunehmen. Juan-Carlos will mich morgen am Parque Central in Vilcabamba treffen, wo ich ihm dann zu seiner Werkstatt folgen werde. Er hat einen sehr guten, zuverlässigen Eindruck auf mich gemacht, der mich optimistisch stimmt. Heute sind Caro und HiFi aus Frauenfeld mit ihrem schönen, selbstausgebautem Landrover eingetroffen. Wir gehen gemeinsam zum Abendessen ins
Restaurant und lernen uns bei einem längeren Gespräch besser kennen.

Freitag 22.09.2017 Hosteria Izhcayluma Vilcabamba

Nach dem Frühstück räume ich die Kabine abreisefertig auf. Ich will gegen zehn nach Vilcabamba um vor dem Treffen mit Juan-Carlos noch notwendige Einkäufe zu machen.
Allerdings kommt in dem Moment J.-C. auf den Hof gefahren. Er würde gern schon am Vormittag mit der Reparatur beginnen, für den Fall, daß es noch irgendwelche Ersatzteile zu besorgen gibt. Ein halbe Stunde später bin ich Parque Central. Gegen zwölf erscheint dann Darvin, der Autoelektriker. J.-C. hat in der Zwischenzeit schon die Sicherungen überprüft und die Kühlgaspumpe vorbereitet. Daß das Kabel zur Klimamagnetpumpe kein Signal hat, hatte ja Toni schon festgestellt. Darvin hatte das Kühlaggregat, welches ja in Baranquilla ersetzt wurde, vom Beifahrerfussraum aus überprüft. Als er mich bittet zu starten, höre ich wieder schreckliche Klick vom Anlasser.
Ich entscheide, daß jetzt der Zeitpunkt ist, um eine neue Batterie zu besorgen. Darvin meint zwar, daß mit dem Anlasser etwas nicht stimmt. Da wir das ohne Saft auf der Batterie nicht prüfen können, laufe ich los zum Autoteilehändler in der Nachbarschaft. Zwischenzeitlich hat Darvin begonnen den Anlasser auszubauen. Er stellt fest, daß dieser enorm durch Abriebstaub verdreckt ist und dringend einer Reinigung bedarf. Er nimmt das Teil total auseinander, um es anschließend mit Benzin und Druckluft auszuwaschen. Es ist Mittagszeit, welche ich für meine Lebensmitteleinkäufe nutze. Anschließend montiere ich die neue Boschbatterie, während Darvin den Anlasser wieder zusammenbaut und montiert. Nun gelingt der Startversuch problemlos. Juan-Carlos hat währenddessen das Kühlgas aufgefüllt und die Dichtigkeit der Schläuche und des Kühlers mit Seifenlauge auf Undichtigkeit überprüft. Nun scheint die Klimaanlage wieder korrekt zu funktionieren, wobei J.-C. einräumen muß, daß sich das schnell wieder ändern kann, wenn es tatsächlich ein verstecktes Leck gäbe. Um halb vier bin ich zurück an der Hosteria und richte mich neu ein. Lizzy lasse ich frei; sie macht sich auch gleich aus dem Staub. Naja, sie war einige Stunden in der Kabine und mußte ihren Bewegungsdrang unterdrücken. Ich setze mich zu Caro und HiFi und bewundere ihren schönen Landrover, welchen sie perfekt zum Camper ausgebaut haben. Später gehen wir gemeinsam zum Abendessen ins Restaurant und beschließen den Tag bei einem Pilsener.

Samstag 23.09.2017 Hosteria Izhcayluma Vilcabamba

Nach dem Frühstück erkundige ich mich an der Rezeption nach den Karten für die Izhcayluma-Wanderwege. Es kommen zwei in Frage: Der Izcayluma-Loop mit 5 Schwierigkeitsgraden und 5 Stunden Wanderzeit und der San-Jose-Trail mit 2 Schwierigkeitsgraden und 3 Stunden Wanderzeit. Das Wetter ist am Vormittag bewölkt und windig, sodaß ich das Vorhaben auf morgen vertage. Caro hat mir die Adresse eines deutschen Ehepaares in Argentinien gemailt, welches die Autoversicherung für ganz Südamerika im Paket vermittelt. Nach der Auflistung der Fahrzeugdaten und anfertigen von Fotos des Fahrzeugs sowie der nötigen Papiere schicke ich meine Anfrage gleich weg und hoffe, daß die Antwort noch vor meiner Abreise eintrifft.


Wahrscheinlich werde ich die leichtere Route wählen. Abends gehe ich alleine ins Restaurant, da Caro und HiFi ihr frisches Gemüse aufbrauchen müssen. Sie machen sich einen Brokolli-Kartoffelauflauf. Ich habe Lust auf die Spaghetti-Bolognese, welche mir gestern schon ins Auge gestochen sind. Ich setze mich an den Tisch von Dieter und Ryk, an deren Tisch auch Heike aus Graz in Österreich sitzt. Sie ist Lehrerin an der Deutschen Schule in Cuenca und wartet auf ihre 4 Kollegen, welche im Laufe des Abends noch ankommen werden. Sie hat S’Gritli unten stehen sehen und folgert, daß es wohl mir gehören könnte. Wir unterhalten uns über den Verlauf meiner bisherigen und weiteren Reise Sie ist sehr interessiert und nahezu begeistert. Heike ist voraussichtlich für ein Jahr in Cuenca und wird wohl nach Graz zurückkehren. Es ist ein gemütlicher Abend. Heike interessiert sich für die Ausstattung meiner Wohnkabine; ich biete ihr an, daß sie sich diese morgen Vormittag ja mal ansehen kann. Zurück am Wohnmobilplatz trinke ich mit Caro und HiFi noch ein Schlummerbier.

Sonntag 24.09.2017 Hosteria Izhcayluma Vilcabamba

Nach Frühstück und Duschen mache ich mich an das Richten des Wanderproviants. Ich habe mich für den leichteren San José Trail entschieden. Meine Nachbarn wollen heute noch ihren Blog ergänzen. Nach einer kurzen Strecke an der Fahrstraße Richtung Vilcabamba geht es rechts ab. Zuerst auf einer Naturstraße und dann durch ein trockenes Flussbett geht es zur Finca Azul, wo unser Weg auf eine steilansteigende, ungeteerte Fahrstraße trifft. Dieser folgen Lizzy und ich etwa eine Stunde bis ihr Verlauf flacher wird und vor einer großen Finca nach links abschweift. Nun ist es fast schon ein Höhenweg mit schönen Panorama-Ausblicken.






Wir sehen einige Fincas reicher Leute, welche aber weit auseinanderliegen. Nach einem schönen, noch recht neuen Haus mit Bogenfenstern und Wiederkehrdach, geht der Weg bergab über einen Hohlweg, welcher sich über einen brandgerodeten Hang zieht. Dieses Feuer habe ich vor einigen Tagen vom Stellplatz aus gesehen, aber daß es so eine Riesenfläche ist, konnte man von der Hosteria aus nicht erkennen. So ein Wald- und Wiesenfeuer läßt den Echsen, Schlangen und Kleinnagern keine Chance. Auch scheint man die Ausbreitung nicht im Griff zu haben. Angrenzende Holzzäune und am Boden verlegte Wasserleitungen wurden beschädigt. Nach einem halbstündigen Abstieg nach Vilcabamba genehmige ich mir einen Capuccino und ein Stück Schokoladenkuchen. Mmmhh – sehr fein. Anna, die holländische Bedienung des Nachbarrestaurants hat einen Narren an Lizzy gefressen; sie knuddelt und schmust mit ihr, daß es der aufgeschlossenen Kleinen schon etwas zu viel wird. Mit einem Pickup-Taxi geht es zurück zur Hosteria Izhcayluma für günstige $ 1.50. Wir machen es uns hinten auf der Pritsche bequem und geniessen den Fahrtwind. Am Abend gehen HiFi, Caro und ich wieder gemeinsam zum Abendessen ins Restaurant.

2 Gedanken zu „Hostal La Iguana Ayampe, Camping Bosque Protector Cerro Blanco Guayaquil, Hosteria Izhcayluma Vilcabamba“

  1. Hallo Karlheinz,
    heute (endlich) raffe ich mich auf, Dir zu danken für Deine Zeilen – ich glaube, es war im August – und Deinen Glückwunsch. Habe mal wieder in Deine Blogs geschaut. Wirklich interessant, was bei Dir so alles abgeht und sehr eindrucksvoll die Fotos. Ich war gestern bei Mutti, sie fragte mich, ob ich Deine Reiseberichte verfolge. Naja, ab und zu schaue ich mal rein, aber als Rentner hat man ja nicht allzu viel Zeit übrig (:-)…
    Viele liebe Grüße, auch von Ursel und weiterhin viel Spaß und gutes Gelingen bei Deinen Reiseplanungen.
    Hans Peter Bro.

    1. Hallo Hans-Peter.
      Ja, es ist schon etwas Besonderes die vielen, neuen teils geschichtsträchtigen Orte besuchen zu dürfen. Nach dem Grenzübertritt nach Peru ist die WLAN-Abdeckung eher dürftig. Wir, meine Reisekameraden Martin und Caro aus Frauenfeld/CH haben Mumiengräber und Lehmpyramiden der Inkas besichtigt. Jetzt sind wir in der Nähe von Trujillo, wo wir weitere Sehenswürdigkeiten erkunden werden. Peru zeigt sich etwas ärmer wie Kolumbien und Ecuador. Leider zeigt sich das auch am Ungang mit der Abfallentsorgung, ähnlich wie in Zentralamerika. Aber da die Menschen sehr gastfreundlich sind tritt das in den Hintergrund. Viele Grüße aus Peru.

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