Hostel Sierraventura Taganga Santa Marta, Iguana 4×4 Baranquilla

Mittwoch 05.07.2017 Hostel Sierraventura Taganga

Ich habe nicht sehr gut geschlafen. Mosquitos haben mich die ganze Nacht belästigt. Lizzy hat vor einigen Tagen das Insektengitter der Türe eingedrückt und da scheinen sich einige der Plagegeister eingeschlichen zu haben. Für heute habe ich den festen Vorsatz, das zu reparieren. Außerdem klappert die Heizungsabdeckung seit Wochen; auch das soll heute erledigt werden. Als ich Steffi davon erzähle, fällt ihr ein, daß sie gestern beim Wohnmobil aus- und einräumen ein Mosquitogitter entsorgt hat, welches sie für den Fall der Fälle in Reserve hatten. Sie hat es gleich wieder gefunden, sodaß meiner Reperatur nichts mehr im Wege steht. Die Mrotzeks gehen heute mit den Kindern ein letztes Mal zum Tauchen.

Am Nachmittag wollen sie sich auf den Weg nach Cartagena machen. Bei einer 5-köpfigen Familie läßt sich der Abreisetermin nicht genau festlegen. Speziell die Kinder haben Mühe ihre Siebensachen zusammenzusuchen. Wohl auch weil es ihnen schwerfällt, da ihre schöne Reise ja bald vorbei ist. Lizzy bekommt noch unzählige Streichler, aber irgendwann ist es halt doch soweit.
Gestern habe ich mehrmals versucht Hernando von Iguana 4×4 zu erreichen. – Ohne Erfolg. Auch heute will es nicht klappen. Es wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben als morgen aufs Geradewohl nach Baranquilla zu fahren.

Donnerstag Morgen 06.07.2017 Hostel Sierraventura Taganga
Donnerstag Abend 06.07.2017 Iguana 4×4 Baranquilla

Um neun bin ich abfahrbereit. Auch Lizzy muß sich losreißen. Sie konnte sich hier im Hostel vollkommen frei bewegen. Paula, die tierliebende Angestellte hat mir hier viel geholfen. Sie hat Lizzy den Termin beim Veterinär besorgt und hat immer die Futter- und Wassernäpfe der Pflegehunde aufgefüllt. Lizzy hatte so etwas wie „Hundevollpension“. Die Fahrt durch Santa Marta ist chaotisch wie jedesmal, aber nachdem die Stadt erstmal hinter mir liegt, geht es zügig. Vor Baranquilla finde ich die iOverlander-Empfehlung Gasan; hier möchte ich meine Wynen-Gastankflaschen auffüllen lassen. Die Leute sind sehr freundlich und der zuständige Mann sehr engagiert. Er versucht alles, um einen entsprechenden Adapter aufzutreiben. Aber letztendlich muß er doch passen. Er empfiehlt mir, es auf meiner weiteren Fahrt in den Süden bei Gasan/Cartagena zu versuchen. Dort sei man besser eingerichtet und man könne mir bestimmt helfen. Also Kurs gesetzt auf Iguana 4×4 Baranquilla.
Ich habe mich richtig entschlossen. Hernando hilft mir beim Ausfüllen der benötigten Unterlagen. Unter anderem muß ich meine Unterschriften bei einem Notariat bestätigen lassen. Hernando ist sehr beschäftigt, da seine rechte Hand Ruwen wegen Krankheit ausfällt. 2 Schriftsätze muß ich zum Notariat in der Nachbarschaft bringen, um meine Unterschriften authentifizieren zu lassen. Nach einer halben Stunde bin ich zurück. Da Hernando aber einige Kunden im Laden hat, beschließen wir morgen daran weiter zu machen. Im Olimpica-Supermercado habe ich bei meiner Ankunft Hundefutter, Getränke und Zigaretten besorgt. Ich beziehe meinen Platz zwischen den Hebebühnensäulen und richte mich ein. Lizzy findet auf unserm letzten Übernachtungsplatz im Innenhof den Kauknochen, welchen ihr Joe geschenkt hatte. Die nächsten anderthalb Stunden ist sie versorgt. Anschließend erhält sie ein gulaschartiges Ragout aus der Dose mit dem sie sich sehr zufrieden zeigt. Um sechs kommt Laureano, unser Nightguard. Lizzy und er sind gute Freunde und er hat kein Problem, wenn die kleine heute Nacht in der luftigen Werkstatt schläft.

Freitag 07.07.2017 Iguana 4×4 Baranquilla

Die ganze Calle 76 ist eine Baustelle. Hier muß die Drainage, welche bis jetzt gar nicht existiert, in den Untergrund eingebaut werden. Das heißt alle Bürgersteige und Fahrbeläge werden weggespitzt und der Straßenaufbau inklusiv Entwässerung vollkommen neu aufgebaut. Das kann Jahre dauern und für die anliegenden Geschäfte ein Fiasko bedeuten. Auch heute hört man die ersten Baumaschinen um fünf Uhr früh. Es macht wenig Sinn liegen zu bleiben und vor dem Fenster freut sich die kleine Lizzy auf Gesellschaft. Heute werden am Gritli Arbeiten wie Ölwechsel, Bremsbeläge erneuern etc ausgeführt. Morgen werde ich dann auf einen Campingplatz wechseln. Die Trommelbremsen sind okay, aber die vorderen Scheibenbremsbelege sind nicht mehr existent. Bei der Demontage der Bremssättel stellt sich heraus, daß die Kolben festsitzen. Der Kolben der rechten Seite läßt sich nur lösen, in dem der Sattel aufgebohrt und der Kolben von hinten ausgepresst wird. Hernando wird morgen neue bestellen und auch das Dichtungsset ersetzen. Für die Beschichtung der Räder wird die Zeit nicht reichen. Nach Feierabend begrüße ich Laureano, den Nightguard. Er ist immer sehr redselig – leider verstehe ich ihn nur teilweise, den Rest versuche ich mir zusammen zu reimen. Nach dem Abendessen und der Dusche, verbringe ich den Abend mit Lesen. Lizzy hat ihr Los, sich den ganzen Tag mit sich selbst zu beschäftigen, mit Bravur erledigt. Schön, daß sie den Innenhof für sich alleine hat und sich mit der wandernden Sonne immer wieder ein schattiges Plätzchen suchen kann.

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