Tessas Restaurant an der Playa Puerto Valerto und Iguana 4×4 Baranquilla/ Colombia

Sonntag Morgen, 21.05.2017 Bahia Tanganga/ Colombia
Sonntag Mittag, 21.05.2017 Puerto Valerto/ Columbia

Heute Morgen mache ich mir mal wieder ein Full Irish Breakfast mit Spiegeleiern, Tomaten und Chorizos. Um 9 Uhr verlasse ich den Parkplatz und fahre den gleichen Weg zurück, wie ich ihn gestern gekommen bin. An der kleinen, steilen Passstraße fotografiere ich noch einmal die malerische Bucht.





Da ich morgen um acht bei Iguana 4×4 sein muß, um S’Gritli abzusatteln und dann um neun bei Autotech sein will, habe ich heute morgen schon nach einem Übernachtungsplatz in der Nähe von Baranquilla gesucht. Letztlich habe ich mich dann für Puerto Valerto entschieden, wo ich mit Ryan und Laughlin vor 3 Tagen übernachtet habe. Autotech/Baranquilla hat mir ein günstiges Angebot für die Karosseriearbeiten gemacht. Sie werden die Malerarbeiten mit dem Wolf-Liner von Würth erledigen. Ich will die Beschichtung nur bis zu einem Blechfalz, etwa 25 cm über der Schwelle, hochziehen. Hernando meinte, daß der Spengler am Mittwoch fertig sein sollte. Ich denke, daß ist eher unwahrscheinlich, da das Schwellerprofil sicher nicht vorrätig ist. Wir werden es sehen. Während der Pickup gerichtet wird, werde ich in der abgesattelten Kabine übernachten. An der Playa Puerto Valerto bin ich direkt zu dem Restaurant gefahren. Der Wirt begrüßt mich freundlich und hat nichts dagegen einzuwenden, daß ich S’Grtili direkt gegenüber am Strand platziere. Nachdem ich mich eingerichtet habe, bin ich zum Mittagessen ins Restaurant. Richard, der Kellner, gab mir einige gute Reisetipps für Kolumbien. Er ist von den Reisemobilen fasziniert und hat sich sehr für S’Gritli interessiert. Am Abend gehe ich nochmal zu Tessa, dem Wirt, um eine Cola zu kaufen. Leider hat er keine im Kühlschrank, aber er schickt mich zu seinem Nachbarn. Als ich mich auf den Weg zurück zum Gritli mache, kommt auf einmal die kleine Lizzy auf mich zugerannt. Vor Freude rastet sie fast aus und wirft sich zum Bauchkraulen auf den Rücken. Dann springt sie laufend hoch und beißt mir mit ihren spitzen Zähnen spielerisch in die Hand.

Wie schon letztes Mal legt sie sich vor die Treppe und hält Wache. Ich mag die Kleine schon sehr und der Gedanke setzt sich fest: „Das ist sie, die nehm ich mit.“ Wenn Sie morgen früh um fünf noch hierliegt, frage ich den Wirt, ob ich sie mitnehmen kann.

Montag Morgen, 22.05.2017 Playa Puerto Valerta
Montag Abend, 22.05.2017 Iguana 4×4 Baranquilla

Sie liegt um fünf noch da und begrüßt mich freudig. Gegen sechs gehe ich rüber zum Restaurant. Tessa sitzt mit zwei Kollegen auf der Terasse und wünscht mir einen guten Morgen. Ich stelle ihm gleich die Frage und er meint, da müßte ich den Nachbarn fragen, wo ich gestern meine Coke geholt habe. Dieser ist einerseits etwas unglücklich darüber das lustige Mädchen herzugeben, andrerseits sind hier am Strand aber mindestens 10 weitere Hunde, die sich von ihm füttern lassen. Ich mache für Lizzy ein provisorisches Halsband und 10 nach sieben fahren wir ab nach Baranquilla. Sie ist anscheinend noch nie im Auto mitgefahren und dementsprechend nervös. Im Fußraum mag sie nicht sitzen und auf dem Beifahrersitz stört sie mich zu sehr.


Okay – wir machen einen Kompromiss. Sie legt die Vorderläufe und den Kopf auf den Beifahrersitz und den Rest davor. Um zehn nach acht bin ich bei Iguana 4×4. Bis ich mit dem Absatteln der Kabine beginnen kann ist es aber schon zehn nach neun. Erst um halb elf bin ich fertig mit dem Ausräumen des Pickups und dem Absetzen meiner Tischerkabine. Kurz vor zwölf habe ich endlich den Karrosseriebetrieb Autotech ausfindig gemacht. Ich warte die gewünschte „un secundo“, was ungefähr einer halben Stunde entspricht. Als dann endlich die Formalitäten erledigt sind und ich im Taxi bei Iguana ankomme, ist das Tor verschlossen, weil bis zwei Mittagspause ist. Nun mache ich mir schon ernste Sorgen, ob die kleine Lizzy nicht dehydriert. Ich habe sie zwar im Schatten eines Anhängers angebunden und ihr 1 Liter Wasser in die Nähe gestellt, aber trotzdem mache ich mir Vorwürfe. Als ich dann endlich herein kann, laufe ich schnurstracks bis zum Parkplatz durch. Lizzy liegt unter dem Anhänger und pfuust. Anscheinend läuft sie im Energiesparmodus. Als sie mich schließlich hört, freut sie sich und schwanzwedelt auf mich zu. Sie ist schon eine echte Kolumbianerin – sie kann die Hitze ab. Nach der Begrüßung habe ich eine schweißtreibende Stunde damit zu tun meine Utensilien vom Pickup unter der Kabine zu verstauen. Als das dann erledigt ist nehme ich eine erfrischende Dusche in den Mechaniker-Waschräumen. Um fünf beginne ich zu kochen. Für uns beide gibt es heute Spaghetti Pesto mit Thunfisch. Lizzy hat ja heute schon 4 Chorizos verdrückt. Sie ist zwar nicht ausgemergelt, aber ich werde ihr schon noch ein/zwei Kilo auf die Rippen füttern. Lizzy bestellt dann noch einen Nachschlag. Dieser fällt nur halb so groß aus, wie der Hauptgang. Schon toll, daß ich jetzt eine Reisegefährtin habe! Für morgen nehme ich mir vor, Lizzy ein Halsband zu besorgen. Ich kann sie ja nicht am Kälberstrick durch die Stadt führen.

Dienstag, 23.05.2017 Iguana 4×4 Baranquilla

Heute Morgen mache ich Frühstück für Zwei. Lizzy bekommt Milchhaferflocken und anschließend noch einen Joghurt, der ihren Geschmack nicht so ganz trifft.

Ich mache mir Cornflakes mit Joghurt und Apfel. Nach dem Duschen und dem Geschirrabwasch machen wir uns zum Stadtbummel bereit. Auf dem Navi sind es 2,8 km zum „Mis Mascotas“, der Tierhandlung. Es ist schon brütend heiß und mit Rücksicht auf die kleine Perita lege ich wiederholt Schattenpausen ein. Der Laden hat nur ein kleines Sortiment, aber überraschenderweise ist es auch eine Veterinärpraxis. Nach dem roten Halsband bekommt Lizzy noch eine umfassende Untersuchung. Sie hat Fieber – schluck! Mit Fieber kann sie die Impfungen nicht bekommen. Man wiegt sie: 10.200 kg! Man mißt 39 Grad Fieber. Man nimmt ihr Blut ab: Resultat morgen. Die Tierärztin spritzt ihr einen Brei neben die Zunge, den sie brav schluckt. Der ist gegen das Fieber. Wir haben eine Zecke gefunden. Dagegen bekommt sie eine Kautablette, die ihr anscheinend schmeckt. Nun hat sie einen Paß. Wenn morgen das Fieber weg ist, bekommt sie die Impfungen; um zehn sollen wir wieder vorbeikommen. Anschließend gehe ich in den Supermercado zum Einkaufen und bin wieder zu spät dran. Einer der Mechaniker hört mich klopfen und läßt mich herein.

Mittwoch, 24.05.2017 Iguana 4×4 Baranquilla

Um halb zehn nehme ich ein Taxi zum Tierarzt. Allen, die Tierärztin hat die Blutprobe analysieren lassen. Die Ursache des Fiebers ist „Erlichia Platys“, was immer es bedeuten mag. Ich nehme mal an, das ist irgendein Virus im Verdauungstrakt. Eine übliche Erkrankung bei Straßenhunden. Der Medikamentenplan für die nächsten 20 Tage ist umfangreich und etwas kompliziert, vor allem, weil die Indikationsmengen in spanisch angegeben sind. Im Taxi geht’s dann wieder zurück zu Iguana 4×4. Um zwei fahre ich mit Hernando zu Autotech, um den Würth Bedliner vorbeizubringen. Es werden auch noch Angaben zu der Oberkante der Beschichtungsfläche benötigt. Die Leute bei Auto-Tech haben ein neues Schwellerblech nach der Vorlage gekantet und es bereits in der Türöffnung angepunktet. Die deformierte Tür haben sie wieder toll und ohne jeden Spachtel hingekriegt. Auf der Rückfahrt lädt mich Hernando in der Stadt bei McDonalds ab, wo ich meinen Emaileingang überprüfen kann. Anschließend laufe ich die 3 Blocks zur Calle 76 zurück. Lizzy wartet schon und fordert ihr Spiel ein. Der Ventilator von Amazon ist geliefert worden. Dieser verringert die Temperatur in der Kabine merklich. Lizzy nimmt am Abend brav ihre Medizin ein. Ich lasse sie zur Probe schon mal in die Kabine, wo sie sich zwar ein Liegeplätzchen sucht, später aber wieder hinauswill. Sie ist es gewohnt im Freien zu schlafen.

Donnerstag 25.05.2017 Iguana 4×4 Baranquilla

Nach dem Fühstück wird Lizzy versorgt. Das ist gar nicht so einfach, da sie bereits die halbe Tablette in der Wurstscheibe gefunden und ausgespuckt hat. Für das Mittel für den Hämoglobin-Wert hat mir die Ärztin eine Spritze mitgegeben. Die Idee ist, ihr diese Tropfen direkt neben die Zunge zu spritzen. Bei der Ärztin hat das super funktioniert. Aber Lizzy kennt den Trick nun schon und zieht im letzten Moment den Kopf weg. So bekommt sie die schwarze Tinktur direkt in den Rachen gespritzt, was ihr gar nicht gefällt. Laureano, die Nachtwache von Iguana 4×4 hat mir gestern eine Wäscherei empfohlen, welche sich 3 Blocks entfernt befindet. Die Hitze ist um zehn schon gewaltig! Das T-Shirt ist tropfnass als ich wieder zurück bin. An der Kabine habe ich die Markise ausgestellt. Lizzy liegt unter der Kabine im Schatten, aber sie ist schon sehr am hecheln. Das frische Wasser probiert sie nicht mal. Ich denke, sie ist zu faul, um aufzustehen. Was macht man bei so einer Hitze. Sich jede Bewegung genau überlegen und ruhig bleiben – Tranquillo! Ich habe mich in mein E-Book vertieft und bin froh, daß ich zum umblättern nur aufs Display tippen muß.

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