Iguana 4×4, Baranquilla und Bahia Taganga/ Colombia

Freitag 19.05.2017 Iguana 4×4, Baranquilla/ Colombia

Die Nacht im Innenhof von Iguana 4×4 war wieder sehr warm. Gut, daß wir Toiletten und Dusche benutzen können. Am Morgen gibt es einen guten Milchkaffee und Cornflakes mit Apfeljoghurt. Gegen acht Uhr treffen die Mechaniker ein. Ich bringe Laureano, der sympathischen Nachtwache, einen Café vorbei. Anschließend poste ich den letzten Blog im Verkaufsbüro von Iguana 4×4. Viertel vor zehn mache ich mich auf den Weg zu ElektroAire, wo meine Klimaanlage nochmals inspiziert wird. Das Kühlaggregat hat ein Leck und muß ausgetauscht werden. In der Zwischenzeit setze ich mich in das Straßenrestaurant gegenüber.



Ich bestelle mir mein Mittagessen, welches aus Gemüsesuppe, Grillfleisch, Reis und Salat besteht. Es ist kein Gaumenkitzel, aber es kostet auch nur 7000 kolumbianische Pesos – das sind € 2.70! Um 13:00 ist die Arbeit abgeschlossen und die Rechnung bezahlt. Nun kann man es im Fahrerhaus wieder aushalten. Schon nach kurzer Fahrzeit strömt kalte Luft aus den Schlitzen. Ryan’s Dodge wird heute fertig werden. Wir unternehmen zusammen einen Bummel durch das benachbarte Gewerbegebiet. Ryan sucht nach Aluwinkeln für die Montage am Heck seiner Kabine. Ich will mich nach einem 12-Volt-Ventilator für die Kabine umsehen. Dieser könnte den nächtlichen Schlaf angenehmer gestalten. Leider finden wir beides nicht; dafür kaufen wir uns neue Flip-Flops – selbst die Sandalen sind uns zu warm. Zurück zu Iguana 4×4 nehmen wir uns ein Taxi. Am Dodge sind die Räder montiert – ein gutes Zeichen. Wir gehen gemeinsam zum Supermarkt um Sahne und kühles Bier zu besorgen. Heute Abend will ich ein ungarisches Gulasch kochen. Ryan und Laughlin sind für den Reis und das Knoblauchbrot zuständig. Alles gelingt gut, aber das Kochen im Camper ist eine Qual. Der Schweiß fließt in Strömen. Wir essen neben den Fahrzeugen in der Werkstatt am Campingtisch. Es wird ein langer, gemütlicher Abend. Morgen fahren meine Freunde weiter, während ich meinen Blechschaden reparieren lassen will. Die Lieferung des Getriebes wird wohl noch eine Weile dauern – es befindet sich immer noch in Deutschland. Die Papierarbeit scheint sehr aufwändig zu sein.

Samstag Morgen 20.05.2017 Iguana 4×4, Baranquilla/ Colombia
Samstag Abend 20.05.2017 Parqueo an der Bahia Taganga/ Columbia

Um halb sechs werde ich wach. In der nach oben offenen Werkstatt schlafe ich bei offener Türe und ziehe nur den Vorhang vor. Ich habe gut geschlafen. Nach dem Frühstück setze ich mich vor den Ladeneingang und statte einen der letzten Blöcke mit Fotos aus. Leider steigt später das WiFi aus. Die Mechaniker montieren heute die neuen, gebrauchten Fernscheinwerfer. Leider sieht es mit dem defekten Nebellicht schlecht aus. Hernando telefoniert noch danach. Ryan hat heute einen Termin in einem Mufflershop. Hier soll das Endrohr seines Auspuffs geschweißt werden. Anschließend wollen die zwei noch ein paar Besorgungen machen. Unter Anderem lassen sie unsere 20 Liter-Wasserflaschen füllen. Sie kommen dann nochmals zurück, um mir meine Flasche zu bringen. Schade – wir hatten eine tolle Zeit zusammen. Ich bin gerührt, aber auf einmal stelle ich fest, daß Laughlin ein paar Tränen in die Augen steigen. Schön, daß wir in den Tagen ein tolles Team geworden sind. Wir versprechen uns, uns irgendwann wiederzusehen. Vielleicht in Südamerika oder in Wyoming oder noch besser in Deutschland. Sie haben sich fest vorgenommen eine Europatour zu machen. Ich denke, wir hoffen alle auf ein Wiedersehen. Später gehe ich in den Verkaufsraum zu Ruwen, um bei Amazon den Endless Breeze Ventilator für S’Gritli zu bestellen. Hernando schaut nochmal rein und sagt mir, daß er ganz vergessen hat, mir zu sagen, daß der Nachtwächter übers Wochenende nicht da ist und er die Alarmanlage einstellen muß. Somit muss ich mir für die folgenden 2 Nächte etwas anderes suchen. Hernando gibt mir den Typ an der Küste entlang nach Taganga zu fahren. Das ist ein touristisches Städtchen mit internationalem Publikum und somit sehr sicher. Die Fahrt bis Santa Marta ist sehr wechselhaft. Manchmal fährt man durch lebhafte Städte mit dem üblichen chaotischen Verkehr, später dann durch die Hüttenansammlungen der Armen. Alle versuchen sich ihren Lebensunterhalt mit ihrem Straßenverkauf zu verdienen. Immer wieder sehe ich den in die Höhe gestreckten Daumen, wenn die Leute meinen Deutschlandaufkleber sehen. Hier ist jeder ein Fußballfan. Nach Santa Marta geht es nach einem kurzen Anstieg über eine schmale Straße hinab in die schöne Bucht von Taganga.


Ich schlängle mich durch die schmalen, ungeteerten Gassen hinunter zum Wasser. Hier ist ein neu angelegter schmaler Parkplatz für 4 Fahrzeuge. Dieser dient aber auch als Wendeplatte. Ich stelle S’Gritli ab und erkundige mich bei einem Einheimischen und dann zur Sicherheit noch im Hotel Bahia Taganga in schöner Hanglage. Aber auch die Empfangsdame meint, daß ich das Fahrzeug dort nicht stehen lassen kann, aber direkt daneben liegt ein privater Parkplatz mit Mauer und Einfahrtstor. Ich frage mich weiter durch und bekomme schließlich vom Besitzer die Erlaubnis für 10000 Peso(keine 4€) hier die Nacht zu verbringen. Ich brate mir ein paar Würstchen mit Kartoffelnscheiben aus der Dose und trinke dazu ein kaltes, dunkles Bier. Dann laufe ich den Malecon entlang an dem sich unzählige Restaurants und Bars befinden. Die Leute sitzen auf der Straße, die Beizen sind kaum belegt. Die Stimmung ist gelöst und unaufdringlich. Nun sitze ich am Tisch und beende eben den Tagesblog.

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