Von der California Westcoast zum Lassen Volcanic National Park, vom 15. bis 19. Oktober 2016

Sa, 15.10.16 Forestcampground Del Loma/ CA
So,Mo,Di, 16./17./18.10.16 Mt.Lassen Shingleton KOA RV-Park/ CA
Mi, 19.10.2016, Grizzly Creek Redwood Forestcampground and Trail, Carlotta/ CA

Am Samstag Vormittag startete ich um halb elf Richtung Crescent City. Zuvor hatte ich den California Checkpoint zu passieren, wo ich von einer netten Dame gefragt wurde, ob ich Feuerholz mitführen würde. Dies konnte ich ruhigen Gewissens verneinen. Man befürchtet, daß Reisende Schädlinge von einem Bundesstaat in den nächsten transportieren. Es war eine entspannte Befragung – ich denke, man will einfach die Leute mal aus der Nähe sehen, welche Kalifornien bereisen.
Danach ging es auf dem Redwood Highway durch den gleichnamigen State Park.

Dabei folgte mir ein Mietcamper, welcher in meiner Nähe parkte. Da es regnete, kochte ich mir einen Kaffee. Die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Tochter aus Neu-Ulm, kamen zu einem Gespräch an S’Gritli. Sie hatten ihr Wohnmobil in Seattle übernommen und heute war ihre letzte Chance, die Redwood-Trees aus der Nähe zu sehen. Also nahmen sie den Hike bei Regen in Angriff, während ich meinen Kaffee und die Cookies genoß. Als sie zurückkamen waren sie etwas enttäuscht, ob des schlechten Wetters und hielten sich auch nicht länger auf. Ich nahm den Highway 299 kurz vor Eureka, um ins Trinity Valley zu kommen. Der Anstieg zum Horse Mountain hatte es in sich und ich ließ die Temperaturanzeige nicht aus dem Blick.
Talwärts fuhr ich über Willow Creek und die Burnt Ranch bis kurz vor Del Loma. An der Straße lag der Del Loma Forstcampground, welchen ich für die Übernachtung ansteuerte. Außer mir war ein 30 Fuß-Trailer mit großem Pickup-Truck auf dem Platz. Ich ließ einen Platz zwischen ihm und mir frei und brachte S’Gritli mit den Unterlegkeilen in die Waagrechte.
Dan, mein Nachbar kam kurze Zeit später mit Ticker, seinem Jagdhund, zur Begrüßung herüber. Mike war ein „Plumber“, das bedeutet, er war selbstständiger Blechner und Sanitärinstallateur. Er hatte aber sein Geschäft vor einem Jahr verkauft und bediente nur noch seine ältere Stammkundschaft. Er bat mich, nach meinem Dinner, auf ein Bier rüber zu kommen. Es wurde dann auch ein relaxter Abend mit den unterschiedlichsten Gesprächsthemen. Er stellte das Jagen und das Waffentragen zur Diskussion. Hier erklärte ich ihm die unterschiedliche Handhabung in Europa. Das europäische Flüchtlingsproblem der Kanzlerin war auch ein Thema. Bei diesem Thema war er sehr engagiert – natürlich war auch Donald Trump ein Thema. Dan ging davon aus, daß Trump das Rennen um die Präsidentschaft gewinnen würde und er sollte recht behalten. Zurück im Gritli machte mir noch ein paar Gedanken zum Tag. Die Pacific-Coast hatte sich nochmals von ihrer stürmischen Seite gezeigt; auch im Trinity Valley dauerte der Regen an, doch es hatte sich etwas beruhigt. Ich hoffte für morgen auf besseres Wetter.
Am Sonntag, den 16. Oktober erwachte ich um sieben. Zum Frühstück gab es Roastbeeftoast mit Weichei. Dan Heal und ich tauschten noch die Adressen, dann nahm ich den Kurs auf den Lassen Volcanic National Park wieder auf. Nach der Durchfahrt eines First Nation Resorts hielt ich am Visitor Center des Whiskeytown Lake.

Hier traf ich ein junges Paar aus München, welches für 14 Tage einen kompakten Van gemietet hatte. Ihnen blieb noch eine Woche Zeit, um nach Seattle zurückzukehren. Sie kamen vom Lassen NP und erzählten mir, daß lediglich das Museum geöffnet hatte, die Parkdurchfahrt aber gesperrt sei. Nach einer Kaffeepause und weiteren 2 Stunden Fahrt kam ich am Nordosteingang des Lassen Volcanic National Park an. Ich besichtigte das Museum und schaute mir einen interessanten Film über den Park und die Vulkantätigkeit des Mount Lassen an. Der Ranger am Gate hatte mir schon mitgeteilt, daß die Straße noch geschlossen sei, aber möglicherweise bei Wetterbesserung am Dienstag wieder geöffnet werden sollte. Ich fuhr den Highway zurück zum KOA RV-Park in Shingleton, welchen ich zuvor passiert hatte und buchte für 2 Nächte eine schöne Tent-Site zum günstigen Preis.
Abends machte ich mir ein Rahmgeschnetzeltes mit Nudeln und hörte die swr3-Popnacht über Internet. Meine Email-Grüße von der Panam an die Freunde zuhause wurden von Ben Streubel übermittelt. Aber das hat wohl keiner gehört, denn es war in Deutschland ja schon früher Morgen. Das Resümee des Tages führte auf der Negativ-Seite den Ärger mit der Wasserpumpe, welche ich abhängen mußte; freuen durfte ich mich aber über die Email von Stefan Oester aus Mexico. Ihn hatte ich auf dem Dalton Highway auf dem Rückweg von Prudhoe Bay/ AK kennengelernt. Der Frutiger ist sehr schnell unterwegs.
Der Montag war ein typischer Etappentag. Er bestand aus Aufräumen, Kochen und Abwasch. Den Hauptanteil des Ruhetages nahm das Verfassen und Posten von zwei weiteren Beiträgen in Anspruch. Die zweite Portion des Geschnetzelten mit Nudeln war der Höhepunkt des Abends.
Am Dienstag verließ ich den KOA RV-Park um elf. Die Schranke der Durchfahrtsstraße des Lassen Volcanic NP war noch immer geschlossen.
Ein paar Fotos wollte ich aber unbedingt machen. Das Wetter hatte sich gebessert. Es war zwar kalt, aber die Sonne schien und brach die Wolkenbänke auf. Der Lassen Peak versteckte sich noch eine Weile in seiner Wattewolke.
Ich wanderte über den Park-Campground hinunter zum Manzanita Lake und umrundete diesen.
Ein einsamer Angler war mit dem Boot auf dem See. Auf dem Seerundweg begegnete mir niemand außer ein paar Squirrels und Chipmunks. Zurück am Parkplatz machte ich mir im Gritli ein Vesper und fuhr um 14:00 zurück zum RV-Park. Dort sattelte ich die Kabine ab und reparierte die Wasserpumpe zu Tode; dies merkte ich aber erst abends beim Zähneputzen. Nach dem Aufsatteln machte ich mir ein Campfire mit dem teuren KOA-Feuerholz. Zur amerikanischen Bratwurst gab es Tomatensalat und Bannock-Brot(Sauerteig). Dann wollte alles ja auch wieder zusammengeräumt sein. Das Verfassen der Tagesnotizen erforderte dann die letzte Überwindung vor dem Schlafengehen.
Am Mittwoch, den 19. Oktober fuhr ich ein letztes Mal zum North Entrance, nur um sicher zu gehen, daß nicht doch noch geöffnet wurde, wenn ich abgefahren war.
Beim Verlassen des KOA RV-Parks fiel mir das Straßenschild mit „Luftpost-Landeplatz“ auf.

Airport Suchbild

Die Situation war unverändert. Das machte den Abschied leicht und ich fuhr vorbei am Whiskeytown Lake Richtung Weaverville. Dort nahm ich den Highway 3 in Richtung Ferndale. Das war eine wunderschön geschwungene Paßstraße, welche ein bisschen Rollercoaster-Gefühl aufkommen ließ. Schließlich kam ich wieder durch einen Teilabschnitt der zahlreichen Redwood-Forests. Der Bestand wurde dichter.
So hielt ich kurzfristig vor einer Ausfahrt, um von der gegenüber liegenden Straßenseite ein paar Baumriesen zu fotografieren. Im Weggehen rief mir jemand nach. Es war der Ranger des Grizzly-Creek Redwood Forestcampgrounds, der mich bat, mein Fahrzeug auf den Parkplatz nach der Einfahrt zu stellen. Er gab mir noch ein paar Typs für das Fotoshooting.

Neugierig geworden, drehte ich die komplette Runde des Waldlehrpfades. Zurück am Campground ging ich in das Ranger-Blockhaus. Hier gab es eine Ausstellung von den ausgestopften Protagonisten des nordamerikanischen Wildlifes. Es war so kurios und sympathisch aufgezogen, daß ich den Ranger um Erlaubnis bat, das Stilleben fotografieren zu dürfen.
Kurz entschlossen buchte ich eine Übernachtung auf dem Grizzly-Creek Campground. Besagter Bär wird so langsam zu einem Mythos, wie Saskatch, der Waldmensch, auch Bigfoot genannt, welcher anscheinend schon von Hunderten Menschen gesichtet wurde. Er soll aufrecht gehen, über und über mit Fell bedeckt und knapp an die 3 Meter groß sein.
Für den Abend leistete ich mir wieder einen Bund Feuerholz. Als Grillgut hatte ich ja noch eine halbe Packung Bratwürste.

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