Von der Oregon Coast zum Crater Lake Nationalpark und zurück; vom 12. bis zum 14. Oktober 2016

Mittwoch, 12. Oktober 2016; Susan Creek State Park Campground Donnerstag, 13. Oktober 2016; Rest Area Eugene/ OR Freitag, 14. Oktober 2016; Cape Blanco Forestcampground/ OR

Am Mittwoch, den 12. Oktober erwachte ich um halb acht. Nach dem Frühstück machte ich mich an die Demontage meines Kühlergrills, da sich die Befestigung meines rechten Fernscheinwerfers gelockert hatte und sich die Schraube an der Stoßstange nur so wieder befestigen ließ. Ich hatte beim Frühstücksgeschirrabwasch ein paar Zucchero-Lieder inbrünstig mitgesungen, um meine mäßige Laune zu verbessern. Dies hatte wohl meine Nachbarin gehört und sie kam auf ein Schwätzchen vorbei. Sie wollte heute weiter zur Pazifikküste. Ich ließ mich gerne von meiner Arbeit etwas ablenken und so hatten wir ein nettes Gespräch. Wir unterhielten uns über Musik und die Auswirkungen auf das Innere Gleichgewicht. Sie hatte mich gefragt, ob ich jeden Morgen sänge. Ich sagte ihr – eigentlich nur, wenn ich schlecht geschlafen hatte. Das fand sie doch etwas lustig, aber da sie sah, daß ich knifflige Arbeit hatte, ging sie auch bald zurück zu ihrem RV(Recreation Vehicle). Sie war vor mir abreisefertig, hielt aber noch kurz an und gab mir eine Fankarte und eine CD.

 

 

Anscheinend war sie vor ein paar Jahren eine erfolgreiche Singer/Songwriter(in). Cécilia St.King, so ihr Name, verabschiedete sich mit: „May be, we meet again at the California Coast“. Eine halbe Stunde später hatte ich die Lampe fixiert und den Kühlergrill wieder montiert. Ich verließ den Forestcampground in Richtung Crater Lake. Das Visitor Center am East Rim(Ostrand) erreichte ich erst am Nachmittag. Eigentlich hatte ich vor, mir zuerst einen Campground zu suchen. Da aber das Wetter und das Licht optimal waren und die Voraussagen für den 13ten bescheiden, entschloß ich mich, den Kraterrand im Uhrzeigersinn von Ost nach West zu befahren. Ich machte diverse Fotos des dunkelblauen Sees und seiner vulkanischen Umgebung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da ich den See um 18:00 Uhr schon zu drei Vierteln umrundet hatte, beschloß ich den Kreis zu schließen. Es waren kaum Leute unterwegs, sodaß wenig gegen eine erfolgreiche Suche eines Übernachtungsplatzes sprach. Doch schon der Lost Creek Campground war für den Rest des Jahres geschlossen. Der Mazama Village Campground lag am nächsten zur Tourist Information des East Rims und er war offen. Das Kassenhäuschen war nicht besetzt, aber da ich zwei weitere Fahrzeuge sah, nahm ich mir einfach den erstbesten Platz. Ich hatte Beef für einen Hackbraten eingekauft; dazu sollte es Salzkartoffeln geben. Um halb acht hörte ich ein Auto vorfahren. Da ich aber bereits am Essen war, kümmerte ich mich nicht darum. Beim Blick durch die Türverglasung sah ich, daß es ein Polizeifahrzeug war. Ich öffnete die Türe und fragte den Beamten, was ich denn falsch gemacht hätte. Er meinte, ich müsse den Platz verlassen, da dieser geschlossen sei. Mein Hinweis auf zwei weitere Fahrzeuge interessierte ihn nicht. Nach „20-minütiger“ ID-Überprüfung gab er mir meine Papiere zurück und empfahl mir einen Platz in Klamath Falls. Ich könne aber gerne zuerst mein Dinner beenden. Als er weggefahren war, stellte ich auf dem GPS fest, daß die Entfernung nach Klamath Falls 68km betrug. Darüber nervte ich mich so, daß ich beschloß noch heute an die Westküste zurückzufahren. Um 23:30 Uhr erreichte ich mit dem letzten Tropfen Diesel die Shell-Tankstelle in Eugene. Nach dem Volltanken drehte ich und fuhr zu einem Rastplatz, welchen ich zuvor im Vorbeifahren gesehen hatte. Es hatte noch 3 weitere Fahrzeuge, in denen Leute ausruhten. Mittlerweile war es morgens um halb eins. Schon unterwegs hatte ich mich sehr über die bereits zweite Personenüberprüfung der US-Police geärgert und es beschäftigte mich auch noch vor dem Einschlafen. Dann siegte die Müdigkeit.

Ich schlief bis um sieben. Da der Rastplatz nicht zum Frühstücken einlud, schob ich nur mein Bett zusammen, ließ das Dach herunter und fuhr weiter in Richtung Gardiner an der Oregon-Coast. Um halb zehn hielt ich an einer Bootsanlegestelle mit großem Parkplatz kurz vor Elkton, welchen ich gestern schon kurz besucht hatte. Hier machte ich mir ein reichhaltiges Frühstück und einen guten Kaffee. Nach einer Stunde Rast fuhr ich weiter. Vor Gardiner passierte ich in dichtem Verkehr mit einem Gruß-Hupen die beiden Via Panam Toyotas und kurz darauf auch den Marathon-Man des Tages. Kurz schaltete ich die Warnblinkanlage zum Gruß ein und er winkte mir freudig nach. Zu diesem Zeitpunkt schien noch die Sonne, aber am Horizont waren schwarze Gewitterwolken zu sehen. Die Weiterfahrt an der Oregon Coast war sehr stürmisch und S’Gritli wurde hin- und hergebeutelt. Um dem Sturm auszuweichen, folgte ich dem nächsten Hinweisschild zu einem Campingplatz an der Küste.

 

 

 

Bei stürmischen Bedingungen bezog ich einen Platz auf dem Cape Blanco Forestcampground. Mein Nachbar von gegenüber sicherte gerade seine beiden Kanus vor dem Sturmwind. Kurze Zeit später klopfte es an der Türe und Pete, mein Nachbar, bat mich spaßeshalber um eine Tasse Reis. In Wirklichkeit wollte er mich aber heute Abend zum Krabbenessen in seinen Trailer einladen. Ich nahm die Einladung gerne an. Eine Stunde später saß ich in ihrem komfortablen Reisewohnzimmer und genoß die Crabb-Cakes, welche Pete und Kathy für mich und ihren Freund Dennis zubereitet hatten.

 

 

 

 

Zum Nachtisch gab es mit Schokoladeneis. Die Drei hatten schon mehrere Urlaube zusammen erlebt. Pete zeigte dann auch auf seinem TV Fotos einer Reise auf die Baja California, wo Kathy unter anderem mit Delphinen schwimmen gegangen war und Pete und Dennis sich bei Margeritas im Liegestuhl entspannten. Eigentlich wollte ich am nächsten Tag die drei in Petes Trailer zum Hackbraten einladen. Aber Kathy, Petes Frau, hatte eine unruhige Nacht gehabt und fühlte sich nicht gut. So entschlossen sie sich einen Tag früher nach Hause zu fahren. Auf den schönen Abend folgte ein herzlich freundschaftlicher Abschied.

Am Freitag, den 14. Oktober erwachte ich um sieben. Da es immer noch stürmte, ließ ich mir Zeit. Ich besuchte noch den Strand des Campgrounds und machte ein paar Fotos.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Um halb elf verließ ich Cape Blanco mit dem Tagesziel Brookings.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Weg zur Gold Beach überholte mich ein Porsche 928 mit, auf dem Dach montierten, Reserverad. Die Seiten des Wagens waren beschriftet. Es war ein Franzose mit Pariser Kennzeichen. Ein paar Kilometer später sah ich den Wagen auf einem Aussichtspunkt neben der Straße. Ich hielt hinter ihm. Der Fahrer kam gleich auf mich zu, um mich zu begrüßen. Vater, Sohn und der Sportwagen bildeten das „Porsche 928 Expeditionsteam“. Sie waren von Paris über Moskau und Tokio auf ihrem Weg nach New York.

 

 

 

Dort wollten sie ihr Fahrzeug zurück nach Europa verschiffen und selbst mit dem Flugzeug nach Paris zurückkehren. Natürlich könnte ich ein Foto von ihm machen, erwiderte er auf meine Frage und übergab mir eine Promotionkarte ihrer Expedition.

 

 

 

In Brookings wollte ich noch einen Beitrag posten, aber bei Fred Meyer funktionierte das WiFi mal wieder nicht. Ich bezog den teuren Portside RV Park, weil es hier WLAN gab und ich meinen Rückstand beim Reiseblogschreiben in Grenzen halten wollte.

 

 

 

Nach der langen Arbeit bei schlecht funktionierendem WiFi, beendete ich den Tag um halb elf.

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