Mountain View Campground Calgary/AB

Vom Candle Lake zum Gull Lake und weiter zum Mountain View Campground Calgary, 28. bis 30. Juli 2016

Am 28igsten ging es dann weiter Richtung Candle Lake. Ausgangs Flin Flon stand vor einer Autowerkstatt ein Pickup-Camper. Der schwarze Pickup war mit dem üblichen Big Block Hemi 5.7 Liter-Motor ausgestattet. Aufgesattelt war eine schwarze Kodiac-Kabine, welche die Fahrzeugbreite kaum überschritt. Das circa 8m lange Gespann war nagelneu und sah toll aus. Anscheinend gibt es hier auch einen Trend für „Downsizing“. Unterwegs hatte ich noch an ein paar schönen Seen gehalten, bevor es dann 20km über eine breite Gravel-Road Richtung Candle Lake ging. Ich fuhr die Strecke mit 80, wurde aber mit 100 überholt, sodass der Kies auf der Motorhaube nur so prasselte. Schon 5km vor Candle Lake waren in kurzem Abstand Wahlplakate in der Art „Vote Milli Vanilli for Councelor“; wahrscheinlich ging es um eine Bürgermeisterwahl. In der Sandy Bay am Candle Lake bezog ich dann Quartier. Beim Einchecken wurde mir ein Packen Hochglanz-Prospekte überreicht, der die Vorzüge von Aquajet, Quad und Skidoo im Winter anpries. Die Aquajets waren dann auch gut zu hören. Ich machte mir ein Grillfeuer und briet mir meine beiden Sirloin-Steaks. Hier muß ich eine Lanze für das kanadische Fleisch brechen: Steaks und Koteletts, auch das Geflügelfleisch, sind von sehr guter Qualität. Die Fleischstücke verlieren hier 10% Gewicht beim Braten – bei uns doch eher 30%.

imageDie beiden Steaks habe ich dann auch mit gutem Appetit verputzt; dazu gab es geröstetes Knoblauchbrot. Ich genoß den Abend am Feuer, meinen Gedanken nachhängend. Die Scenic Route Richtung Prince-Albert war dann nicht das, was die Karte versprach; anscheinend ein weiterer Promotion-Gag, um die Touris nach Candle Lake zu bringen. Die Campingplätze waren auf meiner Nordtour durchweg günstiger. Der Durchschnitt lag bei 18 Dollars. Von Prince-Albert bis Saskatoon, der Hauptstadt der Provinz Saskatchewan war es landschaftlich beeindruckend schön.

imageimageIm Abendlicht waren goldfarbene, sich in der Ansicht überschneidende Hügel zu sehen. Diese waren jeweils durch ein dunkles Schattenfeld getrennt. Zuerst dachte ich es wären Sanddünen, beim Näherkommen erkannte ich, daß es Büffelgras war – trockene, stachlige Grashalme. Auf der weiteren Strecke bis Swift Current sah ich dann sich auf und ab bewegende, hammerförmige Pumpköpfe von Ölfeldern. Nun war ich zurück auf dem Highway 1, welchem ich bis Gull Lake folgte, um dort den Campingplatz für die Nacht zu beziehen. Heute, am 30igsten Juli war ich der Letzte, der den Platz verließ. Die Stammgäste waren zum Angeln an den See gefahren; die anderen Tagesgäste waren um 10 bereits alle abgereist. Bald hatte ich den Highway Richtung Calgary erreicht. Dort hielt ich zuerst an einer Tanke, wo ich Diesel füllte und die Scheibe putzte. Heute Morgen hatte ich einen Liter Öl nachgefüllt, welches ich schon gestern in Saskatoon gekauft hatte. Den Öltyp hatte ich in der Betriebsanleitung nachgelesen, aber möglicherweise hatte ich aus dem Regal eines für Benzinmotoren genommen. Zwei Stunden nach dem Tankstopp stieg die Motortemperatur plötzlich an. Ich hatte ja schon mal schlechte Erfahrungen gemacht und hielt bei der nächsten Gelegenheit. Nach längerer Abkühlzeit fuhr ich weiter, immer die Öltemperatur im Auge behaltend. Nach einer halben Stunde mußten wir durch ein schweres Gewitter, welches die Situation weiter entschärfte.

imageGemütlich fuhr ich bis zu meinem heutigen Übernachtungsplatz, 15 km vor Calgary. Auch heute Abend hatten wir ein heftiges Hagelgewitter. Morgen werde ich entscheiden, ob ich einen Ölwechsel machen werde.

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