Harold Silvas Trailer Factory Bogota, Hostal La Serrena Salento, Parqueo Teleferico Las Lajas/ Colombia, Café Sommerwind Ibarra/ Ecuador

Weil ich das Geschehene nicht überbewerten, sondern rasch hinter mir lassen will, fasse ich die Ereignisse der Zeitspanne von 3 Wochen(31.07. bis 20.08.) zusammen:

Am Montag des 31. Juli sind kleine Restarbeiten am Getriebe zu erledigen; ausserdem soll eine neue Solarbatterie montiert und die Wynen Gasflaschentanks gefüllt werden. Lucho hat den Fehler bei der 4×4-Kontrollanzeige bald gefunden und behoben. Der Solar-Spezialist montiert die Panasonic Solar-Gelbatterie. Sie ist etwas kleiner als die vorhergehende und muß noch extra fixiert werden. Der Preis liegt auf europäischem Niveau. Wenn sie 10 Jahre hält, wie die letzte, ist daran nichts auszusetzen. Kurz nachdem dies erledigt ist, fährt die Firma ColGas auf den Parkplatz. Man füllt meine Gastanks indem eine normale Gasflasche Überkopf an meine erste Flasche angeschlossen wird. Das ist das übliche Vorgehen und funktioniert normalerweise problemlos. Der Versuch, meine Zweierkombination zu füllen, scheitert allerdings mangels Druck in der ColGas-Flasche. Die erste Flasche füllt der Fahrer des Fahrzeugs indem er immer wieder Druck am Handradventil der Wynen-Flasche ablässt. Das Verhängnisvolle daran ist, daß das Luftgasgemisch den Weg in das Innere der Kabine findet. Man bittet mich, die Funktion am Herd zu überprüfen. Die Folge ist eine Gasverpuffung. Ich verbrenne mir die linke Hand mittelschwer; die rechte Hand, Nase und Lippen leicht.

Nach 2 Besuchen in der Notfallaufnahme kann ich dann am Mittwoch Bogota hinter mir lassen.


Der erste Nachtstopp ist der Parador Turistico Patia; ein Restaurant mit Swimmingpool und Cabañas.

Da es schon dunkelt, reicht es nur noch zum Einrichten und anschließendem Nachtessen. Anschließend ist Nachtruhe angesagt. Am Ende des nächsten Tages finde ich nach schöner Bergfahrt vor Cali das Hostal La Serrena auf der iOverlander-App. Die angebenden 21km zum Ziel sind zu 2 Dritteln Naturstraße, welche mich in eine schöne Bergwelt inmitten von Café-Fincas führt. Die Cabañas und Dorms sind gefüllt mit Backpackers.



Hier bin ich mit dem Gritli ein Exot; gerne beantworte ich die Fragen nach dem Woher und Wohin. Am Sonntag kann ich gemäß der Ärztin den Verband abnehmen. Die Hand sieht zwar immer noch grauslich aus; aber ich bin schmerzfrei. Nach dem Frühstück fahre ich auf der Naturstraße zurück Richtung Cali; das heutige Ziel ist Rumichaca an der ecuadorianischen Grenze. Bei der Bergfahrt gleich nach Cali hat sich ein Unfall ereignet.

In Kolumbien ist das gleichbedeutend mit 2 Stunden Verzögerung, da keiner der Unfallgegner seinen Blechschaden von der Straße fahren will. Jeder will wortkräftig und gestenreich seine Position kundtun.



Am späteren Nachmttag erreiche ich Las Lajas. Hier empfiehlt iOverlander den Parkplatz einer Seilbahn oberhalb der Stadt, mit der man zur geschichtsträchtigen Kathedrale fahren kann.

Dazu ist es schon zu spät, aber der Platzwart läßt mich gratis übernachten; ich kann sogar die Toiletten der Bergstation nutzen. Das Einfahrtstor zum bewachten Parkplatz wird nachts verschlossen. Wir verbringen eine ruhige Nacht und nehmen früh die letzten 8km zum Grenzübergang nach Ecuador in Angriff. In Rumichaca angekommen, gehe ich gleich zum Schalter der DIAN(Zoll) und melde S’Gritli in Kolumbien ab. Der zweite Gang geht zur Migrationsbehörde. Hier stellt man fest, dass ich das Visum 2 Tage überzogen habe. Ich soll anhand einer Ökosteuer Strafe zahlen. Aber am Sonntag geht das nicht, weil der Betrag auf einer Bank eingezahlt werden muss. Ich kann das abwenden, muß aber ersatzweise einen einstündigen Papierkrieg führen. Schließlich stehe ich aber doch am Schalter der ecuadorianischen Immigration. Hier geht alles so schnell, dass ich den Überblick verliere. Ich reiche dem Beamten meinen Reisepass, S’Gritlis Fahrzeugschein und Lizzy’s Impfpass. Er stempelt den Reisepass und trägt 90 Tage Visum ein und gibt mir alles zurück. Auf meine Frage, ob das alles wäre, antwortet er mit „Claro“! , worauf ich bemerke: „mui rapido“. Leicht irritiert verlasse ich das Gebäude – war das wirklich schon alles? (Am nächsten Tag fahre ich von Ibarra zurück nach Rumichaca um das DIAN-Papier für Ecuador ausfüllen zu lassen ?). Zurück auf der Panamericana nehme ich Kurs auf Ibarra. Die Fahrt führt über eine sehr guten Autobahn durch die Berge. Nach eineinhalb Stunden erreiche ich das „Café Sommerwind“, das heutige Ziel. Patricia, die Inhaberin von Café und Campsite bietet mir einen Platz neben Marc und Dela an. Sie wohnen in Frankfurt und führen seit einem Jahr eine Mischehe – sie hat deutsche, er holländische Staatsangehörigkeit?. Sie fahren einen schönen Toyo HZJ mit DesertTec-Aufbau. Und wer kommt denn da um die Ecke? Ueli und Myrta, auch Toyo-Fahrer, welche ich zuletzt in Guatavita getroffen habe. Außerdem steht auf dem Platz S’Heimedli, der Iveco von Toni und Nelly aus dem Kanton Nidwalden.

Wir hatten zusammen auf dem Zentralparkplatz in Guatepe übernachtet. Nun sind sie für 3 Wochen nach Hause geflogen, um nach dem Rechten zu schauen. Patricia und Hans haben da einen wunderschönen Platz in traumhafter Lage geschaffen.








Gegenüber der Straße ist ein kleiner Rundkurs für Motorsportler, der unter der Woche kaum befahren wird. Daran schließt ein schöner See, hinter dem sich Berge und 2 Vulkane erheben. Einer davon ist der Imbabura mit 4557m Höhe, der andere der etwas niedrigere Cotacachi mit gleichnamiger Ortschaft. Die Tagestemperatur beträgt hier zwischen 20 und 25 Grad. Nachts hat es eine angenehme Schlaftemperatur von 10 Grad. Hier gibt es Pilsner Bier, wunderbaren Kuchen und selbst gebackenes Brot – also viele Gründe um ein paar Tage hier zu bleiben!

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