Trois-Pistoles Camping, St-Lawrence-Strom Südufer

Trois-Pistoles Camping, Samstag 10. bis Montag 11. Juli 2016

Nach der Abreise im Parc de la Gaspésie bin ich gegen 15:00 Uhr in Trois-Pistoles angekommen. Der Platz ist alt, aber sauber und das ist ja was ich suche. Ich buche 2 Nächte ohne Service. Das heißt: kein Strom, kein Frischwasser und kein Abwasseranschluss. Das macht den Platz billiger und er liegt direkt am Strand. Die Vollversorgung mit den vorgenannten Services nennt man „Full-Hookup“. Das brauche ich alles nicht. Normalerweise sind diese Parzellen den Zelten vorbehalten, aber im Moment sind die Temperaturen nachts bei 10 bis 12 Grad und die Zeltcamper halten sich zurück. Der Sonntag Abend ist sonnig und warm, erst für den Mittwoch sind Schauer gemeldet. Ich sitze noch lange draußen und sehe die Sonne im rot-gelben Licht im St-Lawrence versinken. Meine Nachbarn wollen morgen mit den Kajaks zu einer vorgelagerten Insel(Vogelschutzgebiet) aufbrechen. Es gibt hier Vögel, welche man bei uns nicht sieht, zum Beispiel den Bluebird. Er sieht aus wie unser Wiedehopf, aber sein Gefieder ist leuchtend blau.

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Am Montag Morgen bin ich schon früh am Fährhafen von Trois-Pistoles. Es geht überden „Fleuve“ ,wie der Quebécois sagt, nach Escoumins. Dort, dicht am Hafen, soll man Wale beobachten können. Das ist mir lieber(und bestimmt auch den Walen) wie das vom Bootsdeck oder vom Zodiac(Schlauchboot mit Alurumpf und großen Außenbordmotoren) aus zu tun. Die Stelle ist sogar als „Route des Baleines“ ausgeschildert. Innerhalb von einer Dreiviertelstunde habe ich 3 circa 5-Meter-lange Exemplare vorbeiziehen sehen und auch Bilder davon gemacht. Diese sind leider nichts geworden; nur mit viel Phantasie kann man die Rückenfinne erkennen. Beim Warten auf die Fähre hatte ich zuvor ein Berliner Paar mit Ducato-Bus getroffen. Sie hatten mir unterwegs von dem Beobachtungspunkt erzählt und gemeinsam hatten wir bei der Überfahrt schon einen schwarzen Rundrücken gesehen. Die sympathischen Berliner verabschiedeten sich dann, weil sie in Escoumins einen Campingplatz beziehen wollten.
Für mich geht die Fahrt weiter zum Saguenay-Fjord und zum malerischen Flecken Ste-Rose-du-Nord. Samuel hatte mir diesen Platz empfohlen. Er wohnt und studiert in Chicoutimi, circa eine halbe Stunde entfernt. Er will dann auch noch mal vorbeischauen und mir die Stadt Saguenay zeigen und mir beim Kaufen einer prepaid-Card behilflich sein. Der Platz ist auf einem Bauernhof am Eingang des Ortes und hat einen eigenen Schwimmteich. Ich beziehe einen Platz auf der Zeltwiese mit Blick über die darunterlegenden Mobilehome-Plätze zum Fjord. Besser geht’s nicht!

Prince Edward Island NP, Cavendish Campground

Cavendish Campground, Site D49, am 07. Juli 2016

Nun war ich 2 Nächte auf Prince Edward Island. Ich hatte diesen Platz gewählt da der KOA ausschließlich mit Jugendlichen besetzt und sehr laut war. Mein Platz lag hinter den schmalen Dünen direkt am Strand. Der Platz ist sehr schön angelegt und die Facilities sind modern und sauber. Als ich um 7 pm ankam war das Wetter sonnig und warm. Gestern hat es dann aufgefrischt und die schäumenden Wellen hatten am Abend eine Höhe von 1.5 Metern.

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Mittags habe ich mir ein Schweinesteak mit Vollkorn-Fussili und brauner Barbecue-Sauce ;-( gemacht; gleichzeitig hatte ich 2 Schnitzel gewürfelt und mit Zwiebel und Knoblauch in Sojasauce eingelegt. Das habe ich mir dann am Abend zusammen mit Nudeln und Ei als Zwiebelfleisch gebraten. Das war „really fingerlicking good“! Außerdem hatte ich nachmittags die beiden Beiträge für Dartmouth und Cape Breton als Entwürfe vorbereitet und die erste Wäsche gewaschen. Jetzt bin auf dem Weg Richtung Bathurst. Dies liegt nahe der Südküste der Halbinsel Gaspé, welche ich umrunden möchte. An der Gaspé-Küste werde ich sicherlich 2 Übernachtungen einplanen. Dann soll es am Südufer des St. Lawrence-Stroms Richtung Quebec-City gehen. Das Wetter hat sich zwischenzeitlich etwas gebessert, aber die Aussichten für die nächsten 2 Tage sind eher bescheiden. In Bathurst habe ich dann noch Diesel getankt und mich nach einer Füllstation für das LPG durchgefragt. Das hat dann schließlich auch geklappt, und hat außer dem Trinkgeld noch nicht mal was gekostet. Dem Chef kamen die 2 gefüllten Liter merkwürdig vor und so verabschiedete er mich mit einem kurzen „Go ahead“. Bei Campbellton fuhr ich dann vom Highway runter da ich Hunger und Kaffeedurst hatte. Bei einem Stück Erdbeersahnetorte und einer Tasse Kaffee sah ich mir das EM-Spiel Deutschland – Frankreich bis zum 0:2 an und fuhr dann Richtung Südküste der Gaspé-Halbinsel weiter. In dem Örtchen Caplan circa 8 km nach New Richmond fand ich dann einen schönen Campingplatz mit Wifi. Heute Abend werde ich versuchen meine Beitragsentwürfe im Blog zu posten

Cape Breton Highland NP, Broad Cove

Broad Cove Campground, Site D 115 am 02. Juli 2016

Von Dartmouth bin ich um 11:00 zur Südküste von Nova Scotia aufgebrochen. Ich hatte gehofft auf dem Weg Richtung Tangier noch ein paar schöne Aussichten auf die Wasserlinie zu erhalten. Leider bot die Strecke keine Seesicht, sondern führte über holprige Straßen durch ländliches Gebiet. In Tangier machte ich noch ein paar nötige Einkäufe und bog dann links Richtung Antigonish ab. Nach dem Mittagsessen(Hotdogs mit Relish-mmh) ging’s dann weiter bis kurz vor Antigonish und dann rechts auf den Highway Richtung Sydney/NS. Bevor ich dies erreichte, machte ich noch einen Halt, da ich eine Dieseltanke entdeckt hatte. Der Preis für den Liter betrug günstige 0.94 Ca$. Außerdem nahm ich noch 2 Päckchen Zigarettentabak à 50g mit. Als ich mir den Kassenzettel genauer ansah, setzte es mich fast auf den Allerwertesten – der horrende Preis belief sich auf 20.50 Ca$ pro Päckchen. Allerdings muss man den Euro-Umrechnungsfaktor 0.69 berücksichtigen. Nach Auskunft der Einheimischen sind es die hohen Steuern, und das muss wohl so sein, denn wenn man sich die Preise im Laden betrachtet, dann ist kaum ein Preis unter 5 $ anzutreffen; jetzt rede ich von Kekspackungen, Gewürzen oder zum Beispiel 250g Kaffee. Der billigste Rotwein im Liquor-Store kostet 12,70 $. Bei den Leuten auf der Straße bemerkt man einen wohlhabenden Mittelstand und arme, teils bedürftige Leute; dazwischen gibt es anscheinend nichts. Gemäß Auskunft der beiden Studenten aus Quebec-City wären die Preise in der Provinz Québec erheblich günstiger. Doch um hier nicht nur rumzumaulen: Nirgends auf meinen bisherigen Reisen habe ich ein so vorbehaltloses, offenes Lächeln zur Begrüßung erhalten wie hier und das bei jeder Begegung – ohne Ausnahme.
Nach einer kurzen Fährfahrt bei Indian Brook gelangte ich dann über Ingonish nach Broad Cove im Cape Breton Highland National Park. Es war schon kurz vor 9 pm, aber die Rezeption war noch besetzt. Ich bezog meinen reservierten Stellplatz und ließ den Abend bei einem vorgekochten Asiagericht und einem Glas Rotwein ausklingen.
Den nächsten Tag verbrachte ich mit Abwasch und Umsortieren der Lebensmittel. Außerdem unternahm ich einen Ausflug über einen Wanderpfad zum nahe gelegenen Atlantikufer.

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Dann las die Roadstory von Bill Bryson zu Ende. Sein Sinn für Situationskomik ist unübertroffen.
Für den Tag darauf plante ich die Fahrt zum Cape North entlang des Cabot Trails, welche auch noch mit schönem Wetter gekrönt wurde. Auf einer aufregenden Naturstrasse ging’s dann noch weiter bis Meat Cove, wo die Straße endet. Hier befindet sich ein wunderschöner, kleiner Campingplatz auf schräg zu den Klippen hin abfallenden Graswiesen.

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Wieder zurück an der Broad Cove Campsite habe ich mir Schinkennudeln für den Abend und den darauf folgenden Tag zubereitet. Dann geht’s ja weiter durch die nächste Provinz New Brunswick, welche ich nur kurz ankratze um zur kleinsten, nämlich der Provinz Prinz Edward Island zu kommen.

Ach fast hätte ich es vergessen: Mit den Erdnüssen von ?Gabi und Hans? aus dem Rheinland habe ich mir noch ein paar Squirrels angelacht. Danke nochmals für die überlassenen Lebensmittel?

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Darthmouth Campground – Globetrotter-Sammelstelle

Dartmouth, Nova Scotia, Site C63 am 29. Juni 2016

Am heutigen Vormittag konnte ich für S’Gritli die gesamte Abwicklung und Übernahme erledigen. Dabei habe ich Max aus Basel und Felix aus Köln getroffen, welche ebenfalls ihre Fahrzeuge ab Hamburg verschifft hatten. Max sollte mir später nochmal über den Weg laufen.
Die Dame im Hafen war leicht durch den Wind und erst nach 2 „Smokers Timeouts“ für die Ausfertigung der Papiere gewappnet. Sie wirkte etwas ausgebrannt. Dann ging alles ruckizucki! Ich habe mit dem Cargochef Gritlis Aussenhaut kontrolliert und schon gings zum Shoppen zum Walmart. Unglaublich, was man alles nicht braucht. Das Einkaufen geht mindestens doppelt so lange wie zuhause, weil einem nichts bekannt vorkommt und man alles aus dem Regal nimmt, die Rückseite durchliest und … wieder wegstellt. Auf dem Parkplatz hat mich gleich ein Einkaufswagenzurückbeförderer aufs S’Grtili angesprochen: „I like this little mobilehome“. Ich habe ihn beruhigt – das geht jedem so!
Für die Canadians ist es erstaunlich, dass es auch kleiner geht als mit 4 Achsen und kürzer als 12 Meter. Vom Walmart ging es dann auf die Suche nach dem Shubie-Campground in Dartmouth. Kein Problem für Carmen, meine Gps-Ansagerin 😉 ).
Auf Shubie habe ich für eine Nacht gebucht, weil ich bei Canadian Tire erstmal Diesel und LPG besorgen wollte. Die Versorgung damit ist in Ostkanada eher dürftig, was sich westwärts aber bessern soll. Aus der einen Nacht sind dann 3 geworden. Den Canada Day am 01. Juli habe ich abends mit 2 jungen Quebecoisimage

(Samuel 1 und Samuel 2, mit denen ich am Vorabend noch am Campfire zusammensaß) downtown bei Feuerwerk vom Fireboat und einem Rockkonzert(Scratch!) gefeiert. Da das Konzert(und auch das Feuerwerk 😆 )im Freien stattfand, gab es natürlich keinen Alkohol – nur Hotdogs. So mussten wir anschließend den Standort ins Irish Pub verlegen, wo ich die beiden Jungs auf ein Guinness eingeladen habe. Früh morgens um 07:00 haben die beiden Samuels dann ans „Küchenfenster“ geklopft. Samuel 1 hat mir eine Flasche in die Hand gedrückt, welche ich dann erst mal auf die Seite gestellt und weitergepooft habe. Sie hatten ja 12 Stunden Fahrt vor sich zurück nach Quebec-City, da ihr Urlaub vorbei war. In der Flasche war Gornigon-Relish, welches man unbedingt, wie auch die weichen, süßen Sausage-Buns als Dressing für Hotdogs benötigt. Seither gibt es nun jeden Mittag Hotdogs vom Toast, da es die „Wieners“ nur im 20er Pack gibt. Ach ja – „Max“ kam dann am 28igsten mit Christine, welche er vom Flieger abgeholt hatte zum Shubie-Campground – blieb aber leider nur eine Nacht. Außerdem gab es noch einen Neuzugang aus Bregenz/A von Marianne und Wilhelm. Sie sind mit ihrem umgebauten Löschzug unterwegs

Bregenzer Löschzug
Bregenzer Löschzug

 – ein Wahnsinnsteil!