Broad Cove Campground, Site D 115 am 02. Juli 2016
Von Dartmouth bin ich um 11:00 zur Südküste von Nova Scotia aufgebrochen. Ich hatte gehofft auf dem Weg Richtung Tangier noch ein paar schöne Aussichten auf die Wasserlinie zu erhalten. Leider bot die Strecke keine Seesicht, sondern führte über holprige Straßen durch ländliches Gebiet. In Tangier machte ich noch ein paar nötige Einkäufe und bog dann links Richtung Antigonish ab. Nach dem Mittagsessen(Hotdogs mit Relish-mmh) ging’s dann weiter bis kurz vor Antigonish und dann rechts auf den Highway Richtung Sydney/NS. Bevor ich dies erreichte, machte ich noch einen Halt, da ich eine Dieseltanke entdeckt hatte. Der Preis für den Liter betrug günstige 0.94 Ca$. Außerdem nahm ich noch 2 Päckchen Zigarettentabak à 50g mit. Als ich mir den Kassenzettel genauer ansah, setzte es mich fast auf den Allerwertesten – der horrende Preis belief sich auf 20.50 Ca$ pro Päckchen. Allerdings muss man den Euro-Umrechnungsfaktor 0.69 berücksichtigen. Nach Auskunft der Einheimischen sind es die hohen Steuern, und das muss wohl so sein, denn wenn man sich die Preise im Laden betrachtet, dann ist kaum ein Preis unter 5 $ anzutreffen; jetzt rede ich von Kekspackungen, Gewürzen oder zum Beispiel 250g Kaffee. Der billigste Rotwein im Liquor-Store kostet 12,70 $. Bei den Leuten auf der Straße bemerkt man einen wohlhabenden Mittelstand und arme, teils bedürftige Leute; dazwischen gibt es anscheinend nichts. Gemäß Auskunft der beiden Studenten aus Quebec-City wären die Preise in der Provinz Québec erheblich günstiger. Doch um hier nicht nur rumzumaulen: Nirgends auf meinen bisherigen Reisen habe ich ein so vorbehaltloses, offenes Lächeln zur Begrüßung erhalten wie hier und das bei jeder Begegung – ohne Ausnahme.
Nach einer kurzen Fährfahrt bei Indian Brook gelangte ich dann über Ingonish nach Broad Cove im Cape Breton Highland National Park. Es war schon kurz vor 9 pm, aber die Rezeption war noch besetzt. Ich bezog meinen reservierten Stellplatz und ließ den Abend bei einem vorgekochten Asiagericht und einem Glas Rotwein ausklingen.
Den nächsten Tag verbrachte ich mit Abwasch und Umsortieren der Lebensmittel. Außerdem unternahm ich einen Ausflug über einen Wanderpfad zum nahe gelegenen Atlantikufer.
Dann las die Roadstory von Bill Bryson zu Ende. Sein Sinn für Situationskomik ist unübertroffen.
Für den Tag darauf plante ich die Fahrt zum Cape North entlang des Cabot Trails, welche auch noch mit schönem Wetter gekrönt wurde. Auf einer aufregenden Naturstrasse ging’s dann noch weiter bis Meat Cove, wo die Straße endet. Hier befindet sich ein wunderschöner, kleiner Campingplatz auf schräg zu den Klippen hin abfallenden Graswiesen.
Wieder zurück an der Broad Cove Campsite habe ich mir Schinkennudeln für den Abend und den darauf folgenden Tag zubereitet. Dann geht’s ja weiter durch die nächste Provinz New Brunswick, welche ich nur kurz ankratze um zur kleinsten, nämlich der Provinz Prinz Edward Island zu kommen.
Ach fast hätte ich es vergessen: Mit den Erdnüssen von ?Gabi und Hans? aus dem Rheinland habe ich mir noch ein paar Squirrels angelacht. Danke nochmals für die überlassenen Lebensmittel?